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Artikel veröffentlicht am 14.01.2014 um 12:49 Uhr
Spielleitertagung der Bezirksligen: Liveticker braucht noch Gegenliebe
Am Montag kamen in Wendelstein wieder einmal alle Vereinsvertreter mit den Funktionären zur turnusmäßigen Wintertagung der Bezirksligen Mittelfranken zusammen. Bezirksspielleiter Ludwig Beer führte gewohnt souverän durch die Sitzung. Insgesamt konnten die Verantwortlichen durchaus zufrieden sein mit dem bisherigen Verlauf der strapaziösen Bezirksligasaison, auch wenn auch einige Missstände klar angesprochen wurden.
Von Felix Steinbach
Ludwig Beer.
Sebastian Baumann
Alle Bezirksliga-Vereine waren am Montagabend der Einladung Ludwig Beers gefolgt und trafen sich einmal mehr im Sportheim des FV Wendelstein zur turnusmäßigen Wintertagung der Bezirksligisten Mittelfrankens. Nach einer kurzen Begrüßung folgten Grusworte durch den neuen Vorsitzenden des FV Wendelstein, Mario Engelhardt, und Peter Bursy, der als Nachfolger von Uwe Kunstmann den Bezirksvorsitz des BFV in Mittelfranken übernommen hatte. Danach übernahm Ludwig Beer in gewohnt souveräner, launiger Art die Leitung der Sitzung und zog erst einmal ein überwiegend positives Fazit der laufenden Spielzeit. „Das Auftaktspiel in Schwabach mit über 800 Zuschauern war ein großer Erfolg“, so Beer. Ein Dank ging an die Vereine, für die sich Beer – das wurde auch in Wendelstein einmal mehr deutlich – stets mit Leib und Seele einsetzt, die trotz einer schweren Saison bisher alles einigermaßen reibungslos über die Bühne brachten. Mahnende Worte gab es für die zahlreichen Trainerentlassungen und die Methode mancher Vereine, bei den Eintrittsgeldern von der Empfehlung der Saisontagung abzuweichen. Erfreut zeigte man sich bei Verband und Vereine gleichermaßen dagegen über die Einführung des ESB, der ein Fortschritt und eine Vereinfachung für alle sei.

Ludwig Beer
Mit alter Energie und Stärke führte Bezirksspielleiter Ludwig Beer durch die Wintertagung der Bezirksligen in Wendelstein. 
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Insgesamt zufrieden zeigte sich auch Gerhard Zimmermann, Vorsitzender des Bezirkssportgerichts, mit der bisherigen Saison in den beiden Bezirksligen. Als auffällig wurde gezeigt, dass in der Bezirksliga 1 in der Saison weniger Sportgerichtsfälle anfielen als im Süden. „Im Norden ist normalerweise mehr geholzt worden“, brachte Zimmermann seine Überraschung mit einem Augenzwinkern vor und appellierte an die Vereine der Bezirksliga 2 die Saison besser zu beenden. Besonderes Lob verdienten sich insgesamt der ASV Zirndorf (Bezirksliga 1) und der SV Mosbach (Bezirksliga 2), die bislang noch ohne Sportgerichtsfall auskamen. Neben den obligatorischen Aufrufen zu schnellen Stellungnahmen an das Gericht und dem Hinweis auf die Fristen und erneuten Erläuterungen zu den Urteilen mit Spielersperren, stand vor allem der FC Stein kurz im Fokus der Tagung. Zimmermann nannte den Spielabbruch des FCS gegen Cagrispor kein Kavaliersdelikt und erläuterte nochmals die rechtlichen Punkte des Falles. Doch auch die Steiner wollten die Kritik so nicht stehen lassen. Abteilungsleiter Dirk Schaefer erläuterte nochmals seinen Standpunkt und machte darauf aufmerksam, dass man das Spielfeld nur deshalb verlies, weil ein rüdes Foul eines Gegenspielers zunächst angekündigt und 30 Sekunden später begangen wurde. Die Steiner ärgerten sich nicht über die Spielwertung, lediglich gegen die Höhe der Geldstrafe ging man in Berufung, da in einem Vergleichsfall in der Saison zuvor die Geldstrafe nur 50 nicht 250 Euro betrug. Jedoch auch in Wendelstein kam man in diesem Fall nicht auf einem gemeinsamen Nenner, wenngleich Schaefer durchaus Verständnis von einigen Vereinsvertretern erfuhr.

Manfred Zimmermann
Sportrichter Manfred Zimmermann mahnte gerade die Vereine in der Bezirksliga 2 zu mehr Ordnung im Spielbetrieb.
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Im Anschluss trug Siegmar Seiferlein als stellvertretender Bezirksschiedsrichterobmann die Sicht der Saison aus der Perspektive der Schiedsrichter vor. Neben den obligatorischen Erinnerungen an eine ordentliche Vorbereitung an den Spieltagen und dem rechtzeitigen Anmelden der Vorbereitungsspiele gab es keine großen Punkte die seitens der Schiedsrichter angemahnt wurden. Lediglich die Emotionen auf der Ersatzbank wurden von Seiferlein als „teilweise zu hoch“ angemahnt, wenn es beispielsweise „um einen Einwurf an der Mittellinie“ ginge. Auf den weit verbreiteten Schiedsrichtermangel wurde ebenfalls einmal mehr hingewiesen und angeregt, dass man künftig auch wieder Neulingslehrgänge an Schulen anbieten möchte, wenn sich hierfür Kooperationen ermöglichen ließen. Als Kritikpunkt aus dem Plenum wurden die zu langen Besprechungen der Schiedsrichter-Beobachter nach dem Spiel in den Kabinen angesprochen. Hier bekamen die Vereine einmal mehr die Unterstützung von Ludwig Beer, der ebenfalls von Fällen aus eigener Erfahrung berichten konnten, so dass Seiferlein ankündigte, dies bei den nächsten internen Sitzungen anzusprechen.

Manfred Zimmermann
Siegmar Seiferlein (am Rednerpult) blickte für die Schiedsrichter auf die bisherige Saison zurück. 
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Beim Thema Hallenfußball sang der Bezirksvorsitzende ein Loblied auf Futsal, was „einfach klasse“ sei. So freut sich der Freystädter schon jetzt auf das Bezirksfinale am Samstag in Weißenburg und versuchte einmal mehr, seine Vereine mit seiner Begeisterung anzustecken. „Kein Trainer, der es einmal ausprobiert hat, äußerte sich negativ“, gab Beer zu bedenken. Er hoffe, dass auch im Kreis Erlangen/Pegnitzgrund, wo die Kreismeisterschaft noch im klassischen Hallenfußball ausgetragen wurde, sich Futsal bald durchsetzen würde. Als Zukunftshoffnung hatte Beer auch ein Wachsen der Futsal-Liga im Winter, sowie mehr Unterstützung und Zuschauer bei dieser. „Der Weg muss zu einer Futsal-Liga in Mittelfranken mit Spielen über die volle Distanz von 2x20 Minute führen“, betonte Beer. Dass dabei die Vereine natürlich mitspielen müssten und auch entsprechende Hallenkapazitäten benötigt würden, ist dem langjährigen Bezirksspielleiter natürlich klar.

Peter Bursy
Peter Bursy war erstmals in seiner Funktion als Bezirksvorsitzender in Wendelstein vertreten.
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Scharfe Kritik kam von Beer nicht nur im Zusammenhang mit dem Hallenfußball im Kreis Erlangen/Pegnitzgrund an seine „Kreisfürsten, die machen was sie wollen.“ Hier wurmte Beer insbesondere die fehlende Abstimmung von Pokalterminen. Großes Lob für den starken Pokalauftritt gab es für die Sportfreunde Dinkelsbühl, die nun schon im Viertelfinale des Landespokals stehen.


In der Folge war BFV-Funktionär Thomas Unger, der extra aus Hof angereist war, damit betraut, den Vereinen den BFV-Liveticker näher zu bringen. Der seit Sommer verfügbare Liveticker des Verbandes würde in den höheren Ligen schon rege genutzt, auf Bezirks- oder Kreisebene ist der Einsatz jedoch bislang überschaubar. Nach einem kurzen Film über die Funktionen des Livetickers versuchte Unger nochmals das Thema bei den Vereinsvertretern anzubringen. Schnell merkte man jedoch schon, dass der Ticker im Bezirk wohl noch nicht auf große Gegenliebe stößt. So wurde Kritik bei den Vereinen laut, die befürchten, dass der Ticker zu einer Pflichtaufgabe werden könnte, für die sich wieder ein Freiwilliger im Verein finden müsse und die Ehrenamtlichen ohnehin schon zum Teil überlastet seien. Den etwas zerfahrenen Diskussionsverlauf unterbrach dann Peter Bursy mit einem flammenden Plädoyer für die Attraktivität des Amateurfußballs, wobei auch der Liveticker einen wichtigen Informationsbeitrag liefern würde. Großartig punkten konnten die BFV-Verantwortlichen dennoch bei den Bezirksligisten nicht.

Thomas Unger
Thomas Unger war extra aus Hof angereist, um den Bezirksligisten den BFV-Liveticker näherzubringen - er hatte dabei keinen leichten Stand. 
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Zum Abschluss rief auch Ludwig Beer noch einmal zur Geschlossenheit im Bezirk auf und hoffte, dass man auch weiterhin gemeinsam für die Verbesserungen und Fortschritte arbeiten würde. Der restliche Spielbetrieb in den Ligen wurde danach flott durchgesprochen und auf die Nachholtermine am Ostermontag (21.4.2014) sowie dem 07.05.2014 hingewiesen. Auch die Termine für die Sommertagung der Saison 2014/15 (7. Juli 2014 um 19 Uhr in Wendelstein) sowie das Eröffnungsspiel (Donnerstag, 17.07.2014, in der Bezirksliga 1) wurden bekanntgegeben. Beendet wurde die Sitzung nach etwas mehr als zwei Stunden von Beer durch den längst traditionellen Sportgruß und so konnte man auch am Ende wieder einmal das Gefühl haben, dass Ludwig Beer seinen Bezirk doch immer wieder zusammen brachte und ihm die Sympathien für die Wahl am Bezirkstag am 3. Mai 2014 in Schwabach gewiss sein dürfte.

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