Die letzte Meisterschaft des 1. FC Nürnberg lag keine acht Jahre zurück und einige Club-Helden von damals bereicherten nach ihrer Karriere auf der großen Fußballbühne den Amateurfußball in der Region. So wurde der TSV Südwest Mitte der 1970er-Jahre von Gustav Flachenecker als Spielertrainer in der Bezirksliga Süd geführt. Beim SC Grundig Fürth, der erst 1979 mit dem MTV Fürth fusionierte, saß Club-Idol Heinz Strehl drei Jahre lang auf der Trainerbank. Auch der ASV Zirndorf hatte mit Richard Gottinger einen ehemaligen Nationalspieler als Trainer verpflichtet, doch das Engagement des früheren Kleeblatt-Kickers war in Zirndorf schnell beendet. Nach einem kapitalen Fehlstart übernahm Abteilungsleiter Dieter Sturm selbst das Traineramt beim ASV und schaffte eine beeindruckende Trendwende.

Von Mitte Dezember bis kurz vor Ende des Spieljahres legten die Zirndorfer eine bemerkenswerte Siegesserie hin. 13mal verließen die Bibertstädter in Folge den Platz als Sieger. Das Derby gegen den SC Grundig Fürth im April 1976 gewann das Team um Libero Bernd Conrad - das Urgestein des TSV Johannis 83 verstarb nach schwerer Krankheit 2012 - nach einem 1:2-Pausenrückstand noch mit 4:2. "Beide Mannschaften wiesen nach, zu den besten der Bezirksliga zu gehören. Überraschend das gute technische Rüstzeug hüben wie drüben", urteilten die Fürther Nachrichten nach einer packenden Begegnung vor 400 Zuschauern. Dem späteren Trainer des ASV Vach, Rainer Porsch, gelang für den SC Grundig, bei dem auch der heutige Vorstand der Gemeinschaft der Fußballtrainer in Mittelfranken, Gérard Monin, spielte, der Führungstreffer zum 2:1. Gmelch mit einem Doppelpack und Wedel mit einem Alleingang drehten das Spiel zugunsten des ASV Zirndorf, der somit die Verfolgung des Spitzenduos ASC Boxdorf und TSV Weißenburg aufnahm.

Gegen Ende der Saison stoppte der famose Siegeszug des ASV Zirndorf.
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Am Ende der Saison reichte es für den Landesliga-Absteiger Zirndorf zu einem 4. Platz. Die Meisterschaft mussten Boxdorf und Weißenburg in einem Stechen ausmachen. Dort siegte Boxdorf mit 1:0 und musste sich im Anschluss gegen die SpVgg Erlangen und SV Schmidgaden duellieren und verpasste am Ende doch den Sprung in die Landesliga Mitte, damals noch die vierthöchste Spielklasse in Deutschland.

So sah die Abschlusstabelle der Bezirksliga Süd in der Saison 1975/76 aus.
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Einige der Zirndorfer Akteure aus der Bezirksliga-Saison 1975/76 sollten 22 Jahre später erneut für Furore sorgen und schrieben ein reichlich ungewöhnliches Stück Fußballgeschichte. Unter der Regie des einstigen Bezirksliga-Stürmers Thomas Wedel startete man 1997 den Versuch, eine 2. Mannschaft im aufstiegsberechtigten Spielbetrieb zu stellen. Schon einige Jahre davor hatten die mittlerweile in die Jahre gekommenen Kicker als Reserve in der Bezirksliga das jeweilige Vorspiel bestritten, in der Saison 1997/98 wagte man das irrwitzige Experiment, mit einer Truppe ins Rennen zu gehen, die sich von Woche zu Woche nur für die Spiele verabredete. "Ich glaube, es gibt nicht viele Mannschaften, die ohne eine einzige Trainingseinheit aufgestiegen sind", blickt Wedel heute zurück und wurde sich dabei als "spielender Team-Manager" bezeichnen.

Die Mannschaft, die als ASV Zirndorf II in der C-Klasse Mitte 1997/98 antrat, bestand immer zur Hälfte aus alten Landesliga-Spielern wie Zirndorfs Rekordspieler Hans Lößel (damals 49 Jahre alt), Peter Hösch (42), Thomas Wedel (42), Horst Beck (38), Dusko Pavlovic (37). Außerdem war auch Hans Lößels Sohn Michael Lößel Stammspieler.

Beim 8:0-Erfolg über die SF Neumühle - die bis 2016 dann wieder als Privatmannschaft in Mühlhof beheimatet war - trafen mit Wedel (2 Tore) und Hans Lößel (1) zwei Spieler, die es damals zusammen schon auf 91 Jahre brachten. Am Ende der Saison stieg man hinter dem SV 73 Süd II vorzeitig in die fortan als "Kreisklasse" geführte ehemalige B-Klasse auf.

Zum Abschluss der Saison gab es eine 1:3-Niederlage, bei der die Zirndorfer Oldies "herumblödelten". "Wir waren ja schon aufgestiegen und haben das Ganze überhaupt nicht mehr ernst genommen, teilweise gab es untereinander Absprachen, dass man nur noch mit zwei Ballkontakten spielen durfte", erinnerte sich Wedel an den Ausstand des kuriosen Aufstiegsteams.

Der letzte Spieltag der Saison 1997/98 C-Klasse Mitte: Tuspo Fürth - ASV Zirndorf II 3:1.

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Nach dem Aufstieg übernahm Karl-Heinz Helmer das Kommando und es fanden sich auch einige Neuzugänge ein, die die "Oldies" ruhigen Gewissens und voller Stolz in den fußballerischen Ruhestand entließen.