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Artikel veröffentlicht am 26.09.2008 um 10:09 Uhr
Vor dem Top-Spiel in der BOL:
Der Top-Favorit trifft den frechsten Aufsteiger
Vor der Saison waren die Claims eigentlich schon eindeutig abgesteckt. Hersbruck wird der unangefochtene Meister der BOL und die Aufsteiger - vor allem der lediglich als Tabellendritter aufgestiegene FSV Stadeln - reihen sich unten ein oder müssen um den Klassenerhalt bangen.Aber wie heißt es so schön: Erstens kommt es anders und zweitens als man denkt. Denn zum Spitzenspiel des zehnten Spieltags treffen sich nun der hoch gehandelte 1. FC Hersbruck - immerhin der beste Nichtaufsteiger der Liga - und der kecke Aufsteiger aus Stadeln.
anpfiff
ist natürlich vor Ort und wird vom Geschehen berichten.
Von
Sebastian Baumann
Kurios ist die Bezirksoberliga diese Saison schon. Die drei Aufsteiger aus der Bezirksliga Nord FSV Stadeln, FSV Erlangen-Bruck II und der BSC Erlangen belegen die Plätze Eins, Drei und Fünf. Lediglich der 1. FC Hersbruck und der SK Lauf/Pegnitz konnten bislang diese Phalanx durchbrechen und sich zwischen die kessen Neulinge schieben.
Beim Spitzenspiel Tabellenerster gegen Tabellenzweiter treffen nun nicht nur die beiden besten Mannschaften der Liga aufeinander, sondern auch zwei unterschiedliche Philosophien:
Bester Nichtaufsteiger der Liga
Nicht kleckern, sondern klotzen war schon in der letzten Saison das Motto des 1. FC Hersbruck. Dank großzügiger Sponsoren konnte nicht nur der ehemalige Hannoveraner Reinhold Daschner als Spielertrainer gewonnen werden, sondern auch mit Thomas Ziemer ein Spieler der Extraklasse verpflichtet werden, der auch diese Saison schon für geniale Tore und Spielszenen gesorgt hat.
Reinhold Daschner kann sich auf seine Defensiver verlassen.
anpfiff.info
Zum Duo der Ex-Profis gesellte sich zu Saisonbeginn noch der ehemalige Club-Spieler Martin Driller, der bislang allerdings nur die ersten vier Spiele bestritt und seit dem - angeblich wegen einer Verletzung - nicht mehr aufgelaufen ist. Zwischendurch konnte der ehemalige St. Pauli Kicker trotz der scheinbar vorhandenen Verletzung beim "Tag der Legenden" in Hamburg allerdings zwei Tore erzielen.
Wie auch immer. Driller sollte die Probleme der Hersbrucker im Offensivbereich beheben, denn vor allem im Angriff drückt der Schuh. Selbst Aufsteiger TSV Kornburg konnte bislang mehr Treffer erzielen als der Tabellenzweite. So muss vor allem Thomas Ziemer die Offensivaktionen in geordnete Bahnen lenken - dies ist auch gleichzeitig das Problem der Mannschaft. Kommt Ziemer nicht ins Spiel oder erwischt einen schlechten Tag, dann kommt die Truppe nicht so recht in Schwung. Zusätzlich ist der Ex-Profi auch noch der beste Schütze seines Teams.
In der Defensive hingegen stehen Daschner und Co blendend da. Lediglich der kommende Gegner Stadeln hat weniger Treffer zu gelassen. Zu gute kommt Hersbruck hingegen, dass Sie auch schwächere Spiele umbiegen können und so erst eine Niederlage verbuchen mussten - eigentlich gute Voraussetzungen um den Sprung in die Landesliga schaffen zu können.
Bester Aufsteiger der Liga
Stadelns starker Start überrascht schon ein wenig, denn vor zwei Jahren spielte die Mannschaft noch in der Kreisliga und scheint den letztjährigen Bezirksligaaufenthalt nur als Zwischenstation sehen zu wollen.
Thomas Reiser kann bislang mehr als zufrieden mit der Saison sein.
anpfiff.info
Bester Angriff und beste Abwehr sind das Markenzeichen der Truppe von Thomas Reiser, der auf eine gewachsene Einheit bauen kann. Der Kader wurde gehalten und sinnvoll ergänzt. Die dadurch erhaltene oder gewonnene Harmonie setzt die Mannschaft auf dem Feld um, so dass unisono von jedem Gegner, den die Kicker aus dem Fürther Vorort bezungen haben, die gleiche Aussagen kommt: "Die spielen schon einen sehr guten - und vor allem offensiven Fußball."
Auch muss sich die Mannschaft nicht nur auf einen Spieler verlassen, der den Takt im Spiel vorgibt, sondern alle Offensivkräfte sind in der Lage einen Treffer zu erzielen. Knapp drei Treffer pro Spiel sind das Ergebnis der dieser Offensivpower - leidvoll musste das auch die zweite Mannschaft des FSV Erlangen-Bruck erfahren, die im Derby gegen Stadeln mit fünf Gegentreffern noch gut bedient waren. Aktuell bester Schütze ist dabei der erst zwanzigjährige Gerhard Strobel mit acht Treffern.
Auch die Abwehr kann mit einem Spitzenwert aufwarten. Nur einen Treffer pro Spiel kassierte die Abwehr um Keeper Christian Oriwoll. Knapp die Hälfte der Gegentreffer datieren dabei vom Gastspiel in Lauf - dies war auch die einzige Niederlage der Stadelner Mannschaft.
Mit einem Sieg könnte Hersbruck den kecken Neuling überholen und den ersten Tabellenplatz erkämpfen. Bleibt nur die Frage, ob sich im Spitzenspiel die Routine der Gäste oder aber die Unbekümmertheit der Heimelf durchsetzt.
Wie auch immer - so langsam kann Thomas Reiser das eigentliche Saisonziel nach oben hin korrigieren, denn der Klassenerhalt rückt langsam aber sicher in greifbare Nähe. Hersbrucks Reinhold Daschner hingegegen hat nur ein Ziel und das ist der Aufstieg - ein Sieg kann da dann nur Pflicht sein.
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