TV 1848 entlässt den Trainer: Alexander Rambau muss überraschend gehen - fussballn.de
Das Amateurfußballportal aus
der Region Nürnberg/Fürth
 
Artikel veröffentlicht am 06.04.2017 um 13:29 Uhr
TV 1848 entlässt den Trainer: Alexander Rambau muss überraschend gehen
UPDATE Alexander Rambau ist nicht mehr der Trainer des TV 1848 Erlangen. Der Bezirksligist hat sich von seinem Übungsleiter getrennt und geht erst einmal mit einer Interimslösung in die restlichen Spiele. Vorerst wird der Trainer der Reservemannschaft, Christopher Geiger, die Mannschaft übernehmen und auf die Partie am Wochenende vorbereiten.
Von Sebastian Baumann
Bereits am Samstag beim Derby gegen die SpVgg Erlangen, sagte ein dem TV nahestehender Zuschauer, dass es in der Mannschaft nicht stimmt und musste am Ende eine knappe Niederlage gegen den Tabellenführer mit ansehen. “Wir haben heute schon deutlich besser gespielt als noch vorher gegen Hüttenbach” sagte nach der Partie Alexander Rambau, der freilich wusste, dass zumindest der Angriff auf Platz 1 mit der Niederlage beendet war. Der Zuschauer hingegen sollte wenige Tage später Recht bekommen, denn der Verein hat sich am Mittwoch von seinem Trainer getrennt.

Es war sein letztes Spiel als TV-Trainer bei der SpVgg Erlangen: Alex Rambau (kniend) muss gehen. 
anpfiff.info

Rang Zwei ist noch drin

Große Ziele hatte der Turnverein noch vor der Saison, die auch mit zahlreichen namhaften Neuzugängen unterfüttert wurden, die allesamt Landes- oder gar Bayernligaerfahrung aufweisen konnte. Doch restlos überzeugen konnte die Mannschaft oftmals nicht. Dabei war der Start in die Rückrunde mit fünf Punkten aus den ersten drei Spielen durchaus verheißungsvoll. Doch dann kam die Partie gegen die SpVgg Hüttenbach in der der TV wie ein Abstiegskandidat spielte, wie es Alex Rambau am Rande des Derbys gegen die Spieli formulierte. Die zweite Niederlage in Serie gegen den Tabellenführer bedeutete dann das Aus für den erfahrenen Trainer, der gerne beim Turnverein weitergemacht hätte und für den die Trennung überraschend kam. Denn mit zwei Nachholspielen im Rücken haben die 48er noch alle Chancen zumindest den Relegationsplatz zu ergattern. Doch exakt dieses Vorhaben traute der Verein seinem Übungsleiter nicht mehr zu.

Alex Rambau 
anpfiff.info

Eine Frage der Philosophie

Abteilungsleiter Max Bittner betont, dass es nicht an der Trainingsarbeit des Trainers gelegen hat oder an zwischenmenschlichen Komponenten. Es lag am Ende an mehreren Komponenten, die nicht mehr zusammengepasst haben. Zum einen die fehlenden Ergebnisse nach der Winterpause, zum anderen an den unterschiedlichen Vorstellungen beider Parteien, wie es in Zukunft weitergehen soll. "Für den Alex gibt es kein Mittelmaß. Er will entweder gegen den Abstieg spielen oder aber um den Aufstieg. Und um in die Landesliga aufzusteigen, wollte er nicht nur auf die Jugend setzen", erklärt Max Bittner, der in den kommenden Jahren wieder zurück will zu den Wurzeln des TV 1848. "Ich bin im Sommer schon über meinen Schatten gesprungen.", sagt der Abteilungsleiter und meint damit die vielen erfahrenen Neuzugänge, die in den Kader gerückt waren. "Aber wir haben in dem Jahr natürlich wirklich nichts aus der eigenen Jugend bekommen."

Max Bittner wollte noch einmal einen Impuls setzen. 
anpfiff.info

Viele Spieler aus der eigenen Jugend

Nach der Saison kommen sechs Spieler aus der eigenen U19 zum Kader, im darauffolgenden Jahr sind es sogar satte 20 Nachwuchsspieler. "Wir wollen weiterhin auf die eigenen Jugendspieler setzen und das in den kommenden Jahren auch wieder stärker unterstützen.", schiebt Max Bittner nach. So wäre eine Trennung im Sommer wohl sowieso unumgänglich gewesen, weil der Verein auf der Suche nach einem Trainer ist, der eben diese Philosophie mitträgt. "Man darf ja eines nicht vergessen. Wir sind ein Breitensportverein mit einer zugegeben starken Fußballabteilung. Aber bei vielen Vereinen ist es ja anders herum. Da ist es ein Fußballverein mit einer Breitensportabteilung." Dass es jetzt zu der frühzeitigen Trennung kam, hängt auch mit den Überlegungen für den Sommer zusammen. "Wir wollten auf alle Fälle vermeiden, dass jetzt der Rest der Saison abgeschenkt wird, weil der Alex nach dem Sommer nicht weiter macht. Denn wir haben ja immer noch alle Chancen auf den zweiten Platz.", sah der Abteilungsleiter die Gefahr, dass nach Bekanntwerden einer Trennung im Sommer die Saison vielleicht ausplätschern könnte. "Mit dem Trainerwechsel wollen wir noch einmal frischen Wind in die Mannschaft bringen und noch einmal alles versuchen." Als positives Beispiel für die Vereinsphilosophie nennt der Abteilungsleiter ausgerechnet die SG 1883 Nürnberg-Fürth, die mit lauter junge Wilden aktuell den Relegationsplatz besetzt - auf den der TV 1848 gerne noch kommen würde.

Bereitet die Mannschaft auf das Wochenende vor: Christopher Geiger 
anpfiff.info

Wie der neue Trainer dann heißen wird, ist auf alle Fälle offen. Denn eines macht Max Bittner auf keinen Fall. "So lange wir einen Trainer haben, sprechen wir nicht mit potentiellen Nachfolgern. Das verbietet schon der Anstand." Und so geht die Trainersuche jetzt erst los. Zeit will sich Max Bittner und sein Verein geben, um einen passenden Trainer für den Turnverein zu verpflichten. "Mancher Trainer passt eben einfach zu einem Verein nicht. Wir haben keinen Druck."

Kommentar abgeben

Kommentare werden unter Deinem Nicknamen und erst nach Prüfung durch die Redaktion veröffentlicht.

Leser-Kommentare


Hintergründe & Fakten

Personendaten
Personendaten


Zum Thema


Aktuelle Tabellenplatzierung

Pl.
Team
Sp
Tore
Dif.
Pkt
2
27
40
:
20
20
49
3
26
51
:
40
11
44
4
25
43
:
27
16
42
5
26
28
:
28
0
41
6
27
50
:
39
11
41

Tabellenverlauf TV 48 Erlangen



Diesen Artikel...