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Artikel veröffentlicht am 26.07.2016 um 12:00 Uhr

Kapitän hat sich verabschiedet: Fulvio Bifano: "Das ist für uns ein Riesenverlust"

Nach einer starken, letzten Saison wurde die Stimmung der A-Junioren der Spvgg Bayern Hof dann doch etwas getrübt. Mit dem Abgang des Spielführers, Leistungsträgers und ehemaligem Bayernauswahlspielers verliert die Truppe von Fulvio Bifano einen absoluten Führungsspieler. Dennoch ist der Ehrgeiz der U19-Nachwuchsmannschaft mit vielen neuen Gesichtern ungebrochen.

Von Hans-Jürgen Wunder

"Leider kann ich nicht mehr auf Lorenz Kotschenreuther zurückgreifen, der zurück nach Neufang zu seinem Heimatverein gewechselt ist. Er muss zuhause im elterlichen Geschäft mitarbeiten und kann deshalb den Aufwand nicht mehr stemmen. Schade, denn Lorenz war ein absoluter Aktivposten, flexibel in der Abwehrkette oder auf der Sechserposition einsetzbar und ist deshalb ein Riesenverlust", trauert Fulvio Bifano seinem Ex-Kapitän nach, der eigentlich weiter beim Nachwuchs spielen dürfte. Ebenfalls nicht mehr dabei ist Keeper David Guyon, den es zu den Oberkotzauer Herren gezogen hat. Und Kaan Gezer war ja bereits in der vergangene Saison mehr mit den Bayernliga-Herren als mit der Jugend unterwegs und dürfte in den kommenden Monaten noch seltener den Weg zur Nachwuchstruppe finden.

Ein herber Verlust: Lorenz Kotschenreuther (li.) zieht es zurück zu seinem Heimatverein.

anpfiff.info

Gute Entwicklung

"Am Ende haben ja nur drei Punkte gefehlt. Wenn ich dabei an die recht unglückliche Niederlage in Schwabach oder die Partie gegen die Spvgg Bayreuth denke, als wir den sicher geglaubten Sieg noch aus der Hand gegeben haben, wäre sicher mehr drin gewesen", zieht der Hofer Juniorencoach ein Fazit und ergänzt: "Sicher haben wir in der Vorrunde zu viele Punkte liegen lassen und dann auch nicht mehr alles probiert. Denn wir hätten Kaan Gezer öfters einsetzen können. Aber unter dem Strich bin ich zufrieden." Mit Platz 3 in der Endabrechnung käme jetzt eigentlich der nächste Schritt, beim Kampf um den Aufstieg in die Bayernliga richtig anzugreifen. "Das wir bei drei Absteigern, die in unsere Landesliga kommen, nicht so einfach werden. Zudem spielen wir mit einer Mannschaft, die oft eineinhalb Jahre jünger ist als die des Gegners. Aber ich bin zuversichtlich, dass wir wieder eine gute Rolle spielen können", lässt sich der Übungsleiter, der erst in der Winterpause wieder den Trainerstab von Christopher Klaszka übernommen hatte, dann doch entlocken. Ohnehin steht ihm in den kommenden Monaten ein deutlich größerer Kader zur Verfügung. Mit 12 nachrückenden B-Jugendlichen kann er auf 21 Jungkicker zurückgreifen. "Wir haben etwa 15 Mann auf einem Leistungsniveau. Leider ist es aber im Angriff etwas knapp - dort gibt es nicht einmal drei gelernte Stürmer", skizziert der frühere Bad Bernecker seine personellen Möglichkeiten. Mit dabei ist auch sein Sohn Elias, der seine Verletzung nach seinem Wechsel vom 1. FC Nürnberg überwunden hatte und bei den letzten acht Partien mit dabei war.

Wenn der Vater mit dem Sohne: Elia Bifano ist aus der Noris zurück nach Hof gewechselt.

anpfiff.info

Rhythmus finden

Eigentlich kennt Fulvio Bifano viele seiner neuen Schützlinge bereits und hatte sie meist schon einmal unter seinen Fittichen. Dennoch dürfte es nicht so einfach sein, die neue Truppe zu formieren. "Es ist natürlich so, dass viele Jungs zuletzt ganz andere Systeme gespielt haben und sich jetzt wieder an meine Vorstellungen gewöhnen müssen. Außerdem haben die Spieler eine völlig unterschiedliche Ausgangsposition. Während wir bei der U19 schon Mitte Mai fertig waren, hat die B-Jugend bis Ende Juni gekickt", so der Jugendtrainer, der bedauert, dass die neue Serie bereits Anfang September und nicht, wie erhofft, erst Mitte dieses Monats beginnt. Denn im August gibt es nicht zuletzt wegen der zahlreichen Urlauber eine zweiwöchige Trainingspause. Danach sollen aber die Vorstellungen des Trainerroutiniers schnell verinnerlicht werden. "Ich erwarte, dass mehr Druck auf den Gegner und den ballführenden Spieler ausgeübt wird. Das bedeutet vor allem mehr Bewegung und mehr Laufarbeit", spricht Bifano Klartext. Denn auf den Start in die neue Saison dürfte es auch ankommen, ob der angepeilte Platz unter den ersten vier Mannschaften in der Endabrechnung erreicht werden kann. Um dieses Ziel zu schaffen, hat der Wirsberger vier Übungseinheiten pro Woche angesetzt. Klagen darüber, dass der Aufwand mit Schul- und Abistress doch recht hoch sei, lässt er nur bedingt gelten: "Wenn du Erster werden willst, musst du in allen Bereichen der Beste sein. Technisch, taktisch und konditionell, auf kleinen und großen Plätzen - und auch auf Schnee und Matsch."