Anti-Torheiten: Markus Bauernfeind: "Du bist der größte, du gehst ins Tor!" - fussballn.de
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Artikel veröffentlicht am 11.05.2016 um 12:00 Uhr
Anti-Torheiten: Markus Bauernfeind: "Du bist der größte, du gehst ins Tor!"
MAGAZIN Als junger talentierter Torhüter landete Markus Bauernfeind als Glubb-Fan bei der SpVgg Greuther Fürth, es reichte aber letztlich nicht für den letzten Sprung Richtung Profis. Stattdessen fand man ihn später in diversen Amateurligen wieder. Die letzten sechs Jahre hielt er den Kasten für den FSV Weißenbrunn sauber, sucht jetzt jedoch eine neue Herausforderung.
Von Uwe Kellner
Torhüter, sonst nichts

Einmal in der Kiste gefangen, kam Markus Bauernfeind nicht mehr aus dieser hinaus. Die Entscheidung, warum der Fußballer bereits in jungen Jahren im Tor landete, war ebenfalls nicht sehr differenziert und lautete: „Du bist der größte, du gehst ins Tor!" Weitere Skills, die zum Spiel zwischen den beiden Pfosten dazugehört, eignete sich der Schlussmann in den Folgejahren an. Immerhin spielte er beim VfL Nürnberg, die zu jener Zeit hinter dem FCN, den Greuthern und der Quelle die nächststärkste Kraft im Jugendbereich waren. Mit dem VfL kickte Markus Bauernfeind immer in den höchsten Jugendligen, ihm wurde für die B-Jugend jedoch nahegelegt, dass er zu einem größeren Verein wechseln solle, denn immerhin stieg er in die Bayernauswahl auf. So ging sein Weg zur SG Quelle Fürth und nur eine Saison später zur SpVgg Greuther Fürth.

Den 60igern abgesagt

Bei den Fürthern waren Bauernfeinds Teamkollegen Spieler wie Heiko Westermann oder Roberto Hilbert. „Das war eine geile Zeit. Es ist allerdings schade, dass es damals als höchste Liga nur die Bayernliga gab. Heute spielen die Nachwuchsspieler gegen viel bessere Gegner!", sagt der Torhüter. In der damaligen Bayernliga gab es nur den Profi-Nachwuchs, der Rest der Liga war meist nur Fallobst. Heute geht es in der Jugend bekanntlich bis zur Bundesliga und erst am gestrigen Abend spielte der TSV 1860 München gegen Borrussia Dortmund vor 15.000 Zuschauern im Halbfinale der deutschen Meisterschaft. Es hat sich viel getan seither. Zu eben jenen 60igern, die schon immer deutschlandweit eine der besten Jugendabteilungen haben, hätte Markus Bauernfeind in der B-Jugend wechseln können. „Das war ein Thema, aber ich habe ihnen abgesagt, weil ich hier den sicheren Weg gehen wollte und gerade eine Lehrstelle angefangen habe", erinnert sich der Torwart. 

Stattdessen ging es für ihn bei der SpVgg Greuther Fürth weiter und nebenbei hatte er fünf Jahre lang immer wieder Auftritte und Turniere in der Bayernauswahl, mit der er sogar deutscher Meister wurde. Irgendwann kam dann die Zeit, in der der Sprung zu den Profis beziehungsweise den Amateuren der Greuther anstand. Als A-Jugendlicher war er bereits ab und an mal mit dabei, aber für den letzten Schritt hat es nicht gereicht. „Ich hatte bei den Greuthern den Felix Hörrlein bei mir im Jahrgang. Er war einen Tick besser und ich wollte mich bei den Amateuren nicht auf die Bank setzen", sagt Markus Bauernfeind und gibt zu, dass er in letzter Konsequenz nicht alles dafür getan hat, um Profi zu werden. „Der richtige Ort und richtige Zeitpunkt hat einfach gefehlt."

Einst bei der SpVgg Greuther Fürth im Tor gestanden, spielte Markus Bauernfeind in den letzten Jahren in den tieferen Amateurligen.
anpfiff.info

Durch die Amateurligen getingelt

Wegen ihren guten Verbindungen zu Greuther Fürth wurde der TSV Neustadt/Aisch auf Markus Bauernfeind aufmerksam, wo er in der Landesliga sofort zum Stammtorwart aufstieg. Er erinnert sich noch an einen Auftritt gegen Stürmer Dennis Haan in seinem ersten Herrenjahr. „Der Dennis hat mich in meinem ersten Landesliga-Spiel weggeräumt und nur gemeint: Junge, das ist Landesliga. Im nächsten Jahr haben wir dann zusammen in einer Mannschaft gespielt." Markus Bauernfeind wechselte nämlich zum FV Wendelstein und spielte dort mit vielen Leuten zusammen, die heute irgendwo als Spielertrainer unterwegs sind. Dennoch stiegen sie in diesem Jahr ab und der Torhüter ging untr Trainer Petr Skarabela zurück zum TSV Neustadt/Aisch. Dort spielte er bis es bei ihm mit der Schichtarbeit angefangen hat. Dann ist er zu seinem Jugendverein, dem VfL Nürnberg in die Kreisklasse zurückgegangen, um ihnen aus der Patsche zu helfen. Es folgten zwei Jahre beim ASV Fürth in der Bezirksliga, wo er mit Bekannten und ehemaligen Mitspielern zusammen kickte.

Zum FSV Weißenbrunn


„Mit Sicherheit musst du als Torwart eine anständige Größe haben", verrät Markus Bauernfeind eine seiner Stärken. „Darüber hinaus darfst du keine Angst haben und musst ehrgeizig sein." Diese Attribute brachte der höherklassig erfahrene Spieler auch zum FSV Weißenbrunn in die A-Klasse mit. Der damalige Abteilungsleiter Thomas Schneider war ein Arbeitskollege von ihm und überredete ihn zu diesem Schritt. „Ich hatte Bock das zu machen und war nun seit sechs Jahren mit kleineren Unterbrechungen immer im Trainerteam dabei."

Im ersten Jahr stiegen die Weißenbrunner über die Relegation in die Kreisklasse auf und im zweiten Jahr folgte der Aufstieg, erneut über die Relegation, in die Kreisliga. Allerdings ging das am Ende doch ein wenig zu schnell, weswegen der Klassenerhalt im Kreisoberhaus ausblieb und im nächsten Jahr die Kreisklasse nur über ein Entscheidungsspiel gesichert wurde. Es war seither also immer was geboten und mittlerweile hat Markus Bauernfeind in Weißenbrunn auch ein Häusle gebaut. Zudem ist er als Ausschussmitglied in der Vorstandschaft des Vereins.

Neue Herausforderung gesucht

„Weißenbrunn ist ein gut geführter Verein, das Gelände und der A-Platz sind sehr gut. Allerdings hat sich der Charakter der jüngeren Spieler, wie überall, geändert", bedauert Markus Bauernfeind, der vor ein paar Wochen beim FSV Weißenbrunn aufgehört hat und seither nicht mehr aufläuft. „Ich bin ehrgeizig, andere leider nicht so. Ich habe für Weißenbrunn sechs Jahre lang alles gegeben, vielleicht ist jetzt einfach mal die Luft raus. Einigen Spielern fehlt die Einstellung zum Fußball, deswegen hat es mir jetzt am Ende keinen Spaß mehr gemacht", erklärt Markus Bauernfeind.

Für die neue Saison könnte sich der Torhüter wieder eine neue Aufgabe vorstellen, dann müsste jedoch auch das Umfeld passen. „Ich bin jetzt 33, ich muss nicht unbedingt etwas machen. Am Haus gibt es auch immer noch etwas zu tun." Ein Posten als Torwarttrainer in der Bezirksliga oder höher könnte sich der erfahrene Mann durchaus vorstellen. Die eine oder andere Anfrage war schon da und Markus Bauernfeind wird sich genau überlegen, ob und was er zur neuen Spielzeit übernimmt.

Markus Bauernfeind könnte sich eine neue Aufgabe als Spieler, Co-Trainer, Spielertrainer oder Torwarttrainer durchaus vorstellen. Es muss aber einfach passen.
anpfiff.info

Für anpfiff.info hat Markus Bauernfeind seine Anti-Torheiten zusammengeschrieben:

Ich stehe im Tor seit...
... der F Jugend. Es hieß damals: du bist der größte, du gehst ins Tor!  

Meine schönste Parade...
... kann mich an keine Spezielle erinnern, aber es war schon die ein oder andere schöne dabei!

Die meisten Gegentore in einem Spiel...
... waren 13 damals beim TSV Neustadt/Aisch gegen die Profis vom 1. FC Nürnberg unter anderem mit Mintal, Vittek und Saenko.

Meine geschossenen Tore…
... waren meistens Elfmeter. Ich kann mich nicht erinnern, einen verschossen zu haben.

Meine Quote bei gehaltenen Elfmetern…
... ist gut. Hie und da halte ich schon mal einen.

Meine Stärken...

... sind sicherlich das Mitspielen, weil ich fußballerisch nicht der Schlechteste bin und Situationen sehr früh erkenne. Meine Eins-gegen-Eins-Quote ist auch nicht schlecht.

Meine Schwächen...

... naja, ich bin jetzt auch nicht mehr der Jüngste, da kommt man nicht immer schnell genug runter (lacht).

Mein Aberglaube…
... so einen Quatsch brauche ich nicht.

Mein unangenehmster Gegenspieler...
... war Dennis Haan. Er hat mich in meinem ersten Landesliga-Spiel erstmal richtig weggeräumt und war auch so ein echt geiler Stürmer, mit dem ich dann ein Jahr später auch zusammen gespielt habe.

Mein sportliches Vorbild...

... war in jungen Jahren Oliver Kahn, aber jetzt ist es Manuel Neuer. Er hat das Torwartspiel auf ein neues Level gebracht. Einfach geil!

Meine weitere Laufbahn...
... ich spiele jetzt seit 26 Jahren Fußball mit Leib und Seele und habe immer, egal in welcher Liga, mein ganzes Leben danach ausgerichtet. Ich habe viel in meiner Karriere erreicht und da bin ich auch echt stolz drauf. Jetzt hab ich erstmal eine Pause gebraucht. Wie es in der neuen Saison weitergeht, ist noch völlig offen. Wenn was richtiges kommt, dann werde ich nochmal was machen, egal ob Spieler, Trainer, Co-Trainer oder Torwarttrainer. Wenn nicht ist es auch gut, dann hänge ich meine Handschuhe an den Nagel. Es muss halt passen und Spaß machen!

Markus Bauernfeind ist zwischen den Pfosten zuhause.
anpfiff.info

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Steckbrief Markus Bauernfeind

Markus Bauernfeind
Spitzname
Bauer
Alter
40
Geburtsort
Nürnberg
Wohnort
Leinburg/ Weißenbrunn
Familie
verheiratet, 1 Kind
Nation
Deutschland
Größe
189 cm
Gewicht
94 kg
Beruf
Gelernter Kfz. Mechaniker jetzt bei Tadano Faun im Bereich Abnahme
Hobbies
Zocken bzw. Kartenspielen, besonders gern Poker und Schafkopf
Lieb.-Position
Torwart
Erfolge
Deutscher Meister mit der Bayernauswahl Jahrgang ´83
Mannschaft des Jahres 2011 im Pegnitzgrund
Aufstieg mit dem FSV Weißenbrunn in die Kreisklasse 2011
Aufstieg mit dem FSV Weißenbrunn in die Kreisliga 2012



Hintergründe & Fakten


Top Fünf von Markus Bauernfeind

Top-Handy
iPhone
"Ich hab einfach schon immer eins und es macht keine Probleme, deswegen ist es perfekt."
Top-Reiseziel
Las Vegas
"Ich spiele einfach gerne, deswegen muss ich da unbedingt hin!"
Top-Sieg
Ausstiegrelegation 8:7 n.E. gegen Osternohe
"Diese Spiel war einfach der Hammer! Es gibt auch ein Video von anpfiff.info darüber. 2:0-Führung, dann 2:2, Gelb-Rot nach 60 min. für uns. Verlängerung 3:2 hinten, 119 min. Alex Pfarherr verschießt einen Elfmeter. Wir bekommen in der 121. min. nochmal einen und machen den zum 3:3. Danach gewinnen wir das Elfmeterschießen. Wahnsinn das Spiel!"
Top-Sportart (neben Fußball)
American Football
"Seitdem ich Sky habe, schaue ich es immer. Es ist einfach geil und hat mit dem Super Bowl einen super Abschluss am Ende der Saison!"
Top-Verein
1. FC Nürnberg
"Ich bin knapp zwei Kilometer neben dem Stadion aufgewachsen. Da musst du einfach Glubb-Fan sein, obwohl ich ja mal in Fürth gespielt habe. Es kostet mich zwar immer Nerven, aber wenn du das nicht verkraften kannst, darfst du eben kein Glubb-Fan werden!"

Spielerstationen M. Bauernfeind


Saisonbilanz Markus Bauernfeind

 
23/24
1
0
0
0
R
0
0
21/22
4
0
0
0
R
0
0
19/21
12
0
0
0
0
0
0
19/21
1
0
0
0
R
0
0
18/19
32
0
0
1
1
0
0
17/18
27
0
0
1
0
0
0
16/17
17
0
0
1
1
0
0
16/17
3
0
0
0
R
0
0
15/16
19
0
2
0
R
0
0
14/15
29
0
0
0
R
0
0
13/14
22
0
0
1
R
0
0
12/13
30
0
0
0
R
1
0
11/12
29
1
1
0
R
0
0
10/11
18
1
0
0
R
0
0
10/11
6
0
0
0
R
0
0
09/10
20
0
0
1
0
0
0
08/09
19
0
0
0
0
0
0
Gesamt
289
2
3
5
2
1
0

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