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Artikel veröffentlicht am 17.03.2016 um 15:48 Uhr

Harter Schlag für Landesligist: Dergah ist schon wieder vier Punkte los

Schon einmal bekam Dergahspor Nürnberg wegen Einsatz eines unzulässig eingesetzten Spielers drei Punkte abgezogen, jetzt wiederholt sich die Geschichte. Denn bei einem Freundschaftsspiel gegen Jahn Forchheim hatte erneut ein Spieler keine gültige Spielerlaubnis - vier Punkte Abzug sind die Folge.

Von Sebastian Baumann

Beim Freundschaftsspiel gegen Jahn Forchheim hatte Dergahspor Neuzugang Oscar Ortiz eingesetzt, obwohl erst fünf Tage später eine Spielerlaubnis vorlag. “Dergahspor Nürnberg setzte in dieser Begegnung den Spieler Oscar Ortiz ein, ohne für diesen Spieler bis pielende einen gültigen Spielerpass oder einen sonstigen Spielberechtigungsnachweis vorlegen zu können. Die in diesem Zusammenhang vom Sportgericht Bayern durchgeführten Recherchen haben ergeben, dass es sich hier um einen internationalen Vereinswechsel handelt. Dergahspor Nürnberg hat am 25.02.2016 einen entsprechenden Antrag bei der Passabteilung des BFV eingereicht, aufgrund dessen dann durch den DFB unverzüglich das internationale Überprüfungsverfahren beim Nationalverband der USA eingeleitet wurde. Dieser Sachverhalt wurde dem betroffenen Verein auch auf Anfrage telefonisch von der Passabteilung mitgeteilt. Nach Abschluss dieses Verfahren konnte dann für den Spieler Ortiz am 09.03.2016, also erst vier Tage nach dem hier in Rede stehenden Spiel, ein gültiges Spielrecht erteilt werden.”, heißt es in dem Urteil.

Vier Punkt weniger: Die Stimmung könnte besser sein bei Dergahspor und Turgay Karali.

anpfiff.info

Bestand Dergahspor auf dem Einsatz des Spielers?

Explizit wird im Urteil erwähnt, dass Dergahspor in Person von Co-Trainer Mauamer Demir auf einem Einsatz bestand. “Es steht außer Zweifel, dass dem Verein Dergahspor Nürnberg bei Austragung des obigen Privatspiels das fehlende Spielrecht für den Spieler Ortiz bekannt war. Trotzdem bestand der Mannschaftsverantwortliche des Vereins, Herr Muarrem Demir, dem Schiedsrichter gegenüber auf dessen ausdrückliche Anfrage hin auf dem Einsatz dieses Spielers.” Allerdings stellte Degrahspor klar, dass der Verein den Spieler nur eingesetzt hatte, weil der Schiedsrichter am Ende dem Einsatz des Spielers unter der Voraussetzung der Vorlage eines amtlichen Lichtbildausweises zugestimmt hatte. “Selbst wenn man unterstellt, diese Darstellung treffe in allen Punkten zu, so kann dies den Verein
Dergahspor Nürnberg keinesfalls entlasten. Nachdem der Mannschaftsverantwortliche auf den Bayerischer Fußball-Verband Sportgericht Bayern Einsatz des Spielers Ortiz bestanden hat, hatte der Schiedsrichter gar keine andere Möglichkeit, als diesen Spieler unter der Voraussetzung seiner Identifikation zum Spiel zuzulassen.”, heißt es aber zu diesem Punkt in dem Urteil.

Oscar Ortiz

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Zweifelsfrei unzulässiger Spielereinsatz

Demzufolge kommt das Sportgericht zu dem Urteil, dass es sich zweifelsfrei um einen unzulässigen Spielereinsatz handelt. “Es liegt hier zweifelsfrei ein unzulässiger Spielereinsatz im Sinne von § 77 Abs. 1 RVO vor, der auch entsprechend zu sanktionieren ist. Dabei kann auch selbst unter Berücksichtigung des Umstands, dass es sich hier "nur" um ein Privatspiel gehandelt hat, nicht von einem "leichten Fall" im Sinne dieser Bestimmung ausgegangen werden. Das Sportgericht Bayern verweist zur näheren Begründung insoweit auf das aktuelle Urteil Nr. 00008-15/16-VSG vom 30.09.2015 des Verbands-Sportgerichts des BFV, in dem ein vergleichbarer Sachverhalt ausführlich abgehandelt wird. Die Verhängung einer Geldstrafe sowie ein Punktabzug für die laufende Punktspielrunde sind deshalb unumgänglich. Dabei können auch die in § 77 Abs. 1 aufgeführten Mindeststrafen in diesem Fall nicht zur Anwendung kommen, weil der Verein Dergahspor Nürnberg in der gegenwärtig laufenden Saison bereits einschlägig straffällig geworden ist (Urteil Nr. 00017-15/16-VSG vom 21.10.2016 des Verbands-Sportgerichts des BFV). Hieran kann auch die Tatsache, dass zeitlich nach diesem Vorfall ein einschneidender personeller Wechsel in der Vorstandschaft des Vereins stattgefunden hat, letztlich nichts ändern. Unter Abwägung aller entscheidungsrelevanter Umstände und Faktoren erscheint demnach eine Geldstrafe in Höhe von € 100,00 und ein Punktabzug von vier Punkten als schuldangemessen und notwendig.”

Damit wird der Abstiegskampf in der Landesliga Nordost noch einmal richtig spannend. Denn nach dem erneuten Punktabzug rutscht Dergahspor auf einen Relegationsrang. Veitsbronn profitiert und klettert aus dem Keller.