Oberfränkische U19-Landesligisten: Zwischen Aufstiegslust und Abstiegsangst - fussballn.de
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Artikel veröffentlicht am 26.12.2015 um 18:00 Uhr
Oberfränkische U19-Landesligisten: Zwischen Aufstiegslust und Abstiegsangst
Fünf Vereine aus Oberfranken hatten ihren ältesten Nachwuchs in die Landesliga Nord schicken können und dabei völlig unterschiedliche Ziele verfolgt. Während sich auf der einen Seite die jeweiligen Jugendmannschaften nur behaupten und in der Spielklasse etablieren sollten, liebäugelte man an anderer Stelle durchaus mit höheren Zielen. Hier eine Zwischenbilanz von Hof bis Coburg, von Bamberg bis Bayreuth. 
Von Hans-Jürgen Wunder
Die letzte Entscheidung vor der Winterpause wurde vertagt - denn das Verfolgerduell zwischen dem FC Eintracht Bamberg und der Spvgg Bayreuth fiel den ungünstigen Witterungsbedingungen zum Opfer. Dennoch ist der Trend bei den fünf Jugendmannschaften durchaus erkennbar.

Ein Stückchen vor der oberfränkischen Konkurrenz haben sich die Domstädter um Ralf Stöcklein (Mitte) positioniert.
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3. Platz: FC Eintracht Bamberg   20 Punkte   31:12 Tore  



Nach dem starken Rang 3 im Vorjahr wehrte sich Aufstiegstrainer Mario Bail zunächst, den Aufstieg in die Bayernliga als alleine selig machendes Saisonziel auszugeben. Zum einen gab er zu bedenken, dass es sich um eine völlig neuformierte Mannschaft handelt, zum anderen musste man natürlich die Zweite der Herren personell unterstützen, die unbedingt den Sprung in die Kreisliga packen und damit einen attraktiveren Unterbau für die Junioren schaffen will, denen nicht gleich den Sprung in die Bayernliga gelingt. Doch mit dem qualitativ und quantitativ starken Kader war klar, dass sich die Domstädter erneut am Vorderfeld der Tabelle orientieren durften - und genau dort landete die Bail-Elf. Zwar musste man die Überlegenheit von Spitzenreiter Schweinfurt anerkennen und konnte sein Chancenplus gegen Coburg nicht in Tore ummünzen. Ansonsten dürfte man mit dem Remis beim Mitverfolger in Nürnberg wohl eher zufrieden gewesen sein, während beim Unentschieden gegen Ansbach sicher einige Wünsche offen blieben. "Das waren zwei hart umkämpfte Spiele. Es ging hier eng zu und da konnten natürlich Kleinigkeiten den Ausschlag geben", resümierte Mario Bail zu den Punkteteilungen. Jetzt dürfte er ganz klar den Relegationsplatz im Auge haben - auch wenn Keeper Benedikt Hoh vorzeitig zu den Herren abgewandert ist.

Regelmäßig im Vorwärtsgang: Der Hofer Nachwuchs um Patrick Meister (re.) kann auf eine erstaunlich starke Halbserie zurückblicken. 
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4. Platz: FC Bayern Hof  18 Punkte 19:20 Tore




Geglückter Wechsel auf die Trainerbank für den ehemaligen Regionalligastürmer Christopher Klaszka. Als Nachfolger von Henrik Schödel hatte der ehemalige Strafraumspieler zwar zunächst mit einem etwas beengten Kader zu kämpfen, zumal Spielmacher Kaan Gezer meist bereits mit höheren Aufgaben beschäftigt war und nur noch sporadisch zur Verfügung stand. Dennoch zeigten sich die Saalestädter als kompakte Einheit mit viel Einsatz und Willen und waren immer für eine Überraschung gut. Das 1:1-Remis im Derby bei der Spvgg Bayreuth etwa war völlig verdient und nach drei Siegen in Folge, unter anderem bei der "Schneeballschlacht" in Lauf, brachte man zum Vorrundenabschluss sogar Spitzenreiter Schweinfurt heftig ins Wanken, bevor man in den letzten 20 Minuten doch noch drei Treffer kassierte. Dennoch kann man an der Grünen Au zuversichtlich die Rückrunde angehen - und wenn das Abstiegsgespenst endgültig verjagt ist, könnte man als Mitbewerber sogar um Platz 2 mitmischen.     

Der Altstädter Meri Ari ist noch einer der treffsichersten Altstädter, die normalerweise etwas mit Toren geizen.
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5. Platz: Spvgg Bayreuth 17 Punkte 14:10 Tore



Wenn nur die große Abschlussschwäche nicht wäre. Trotz großer Personalauswahl hatte Coach Michael Pietzonka, der die Nachfolge von Frank Macke angetreten war, keinen Torjäger in seinen Reihen. So blieben die Remiskönige von der Jakobshöhe etwas unter ihren Möglichkeiten, obwohl es beim 1:0-Sieg in Schweinfurt gelang, dem Tabellenführer eine empfindliche Niederlage beizufügen. Doch die jungen Altstädter, bei denen der Knoten im Angriff nur beim 4:2-Heimerfolg gegen Ansbach platzte, mussten kurz vor der Winterpause noch einen erheblichen Dämpfer hinnehmen. Die 0:3-Heimniederlage gegen die SG Nürnberg-Fürth warf die Pietzonka-Elf im Kampf um den Relegationsplatz wieder ein ordentliches Stück zurück und erneut haderte der Spvgg-Coach mit der Chancenverwertung. Nur wenn man diese Schwäche in der Rückrunde ablegen kann, könnte es mit dem Bayernligaaufstieg, der zwar nicht offiziell als Ziel ausgegeben wurde, aber im Verein gerne gesehen wird, doch noch klappen. Ansonsten muss man auch noch sorgenvoll nach hinten blicken.

Immer für eine Überraschung gut: Die Vestestädter um Aaron Schmidt blieben eine Wundertüte. 
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 6. Platz: FC Coburg  17 Punkte 19:20 Tore



Als Aufsteiger schaffte es die Truppe von Lars Scheler schnell, sich in der Landesliga zu etablieren und sorgte für manche Überraschung -  wohl auch für den eigenen Trainer. Bereits zum Auftakt gegen Nürnberg zahlte man zwar kräftig Lehrgeld, schlug dann aber eine Woche später in Bamberg beim 1:0-Husarenstreich umgehend zurück. Das Auf und Ab sollte auch den weiteren Saisonverlauf bestimmen. Dabei sorgten die Heimniederlagen gegen Ansbach oder Lauf dafür, dass man wertvolle Zähler an abstiegsgefährdete Teams abgeben musste. Dennoch dürfte der Neuling wohl schnell letzte Zweifel am Klassenerhalt ausräumen. Und wenn alle Stricke reißen, kann man ja immer noch auf den einen oder anderen älteren Akteur zurückgreifen, der, traditionell bei den Coburger, schon im Seniorenlager sein Unwesen treibt.

Oft hatten die Memmelsdorfer um Nicolas Düthorn (in rot) mit einem überlegenen Gegner zu kämpfen.
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12. Platz: SV Memmelsdorf  5 Punkte 6:33 Tore


Und wieder eine knüppelharte Saison für die Schützlinge von Thomas Kabitz, der im Sommer den Trainerstab übernommen hatte. Neun Spiele lang blieb der letztjährige Bayernligist, der einen massiven Aderlass zu bewältigen hatte, ohne Sieg und konnte gegen Bayern Hof und die SG Nürnberg-Fürth nur Achtungserfolge vorweisen. Dann kam ein gutes Stück Hoffnung zurück. Mit dem 1:0-Heimerfolg gegen Ansbach, Torschütze Christopher Weggel sei Dank, konnte der SV-Nachwuchs Anfang Dezember nach dem ersten Dreier zumindest psychologisch gestärkt in die Winterpause gehen. Auch wenn es zum Ligaerhalt noch ein weiter Weg ist, dürfte sich beim Schlusslicht, das sich trotz Personalnöte oft gut verkauft hat, zumindest die Stimmung etwas aufgehellt haben.

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Tabelle Landesliga Nord

Pl.
Team
Sp
Tore
Pkt
1
11
31
:
5
27
5
10
14
:
10
17
6
11
19
:
20
17
7
10
19
:
16
13
8
11
13
:
18
11
9
10
14
:
25
10
10
10
12
:
17
9
11
10
14
:
33
5
12
10
6
:
33
5


Tabellenverlauf FC E. Bamberg


Tabellenverlauf SpVgg Bayreuth


Tabellenverlauf Bayern Hof


Tabellenverlauf FC Coburg


Tabellenverlauf Memmelsdorf



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