1. FC Nürnberg gibt sich volksnah: Äußerst Unterhaltsames Club-Dutzend - fussballn.de
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Artikel veröffentlicht am 03.07.2013 um 23:12 Uhr
1. FC Nürnberg gibt sich volksnah: Äußerst Unterhaltsames Club-Dutzend
Der Club präsentierte erstmals in einem Freundschaftsspiel seinen Kader für die Saison 2013/14 und knapp 3000 Zuschauer strömten ins altehrwürdige Karl-Fleschutz-Stadion. Zu sehen bekamen sie ein munteres Spielchen, zwölf sehenswerte Treffer und einen Bundesligisten, der sich auch nach dem Schlusspfiff von seiner besten Seite zeigte.
Von Bernd Riemke
Strahlende Kinderaugen, unzählige Bälle, Autogrammkarten und Trikots, die den Spielern hoffnungsfroh vor dem Filzschreiber gehalten wurden, immer wieder Fotoapparate, die für ein Erinnerungsbild klickten – die Spieler des 1. FC Nürnberg mussten in der Nachspielzeit Schwerstarbeit leisten ob der hungrigen Fans, die ihre Idole hautnah erleben wollten. Die Profis des Bundesligisten schienen das Bad in der Menge indes ausgiebig zu genießen. Daniel Ginczek und der unumstrittene Publikumsliebling Javier Pinola waren besonders begehrt, lächelten in die Kameras und schrieben ihre Autogramme noch beinahe eine halbe Stunde nachdem das große Highlight zum Saisonauftakt längst abgepfiffen war – obwohl pünktlich zum Schlusspfiff der große Regen einsetzte. Die knapp 3000 Zuschauer, die während des Spiels mitunter für eine mitreißende Atmosphäre im Stadion sorgten durften einen volksnahen 1. FC Nürnberg erleben, der sich von seiner sympathischsten Seite zeigte und keine noch so hohen Erwartungen schuldig blieb – weder im Trubel der autogrammhungrigen Fans noch auf dem grünen Rasen während der neunzig fairen Minuten.

FCL-Kapitän Erbil Demirel tauschte wertvolle Erinnerungsstücke mit Hanno Balitsch.
anpfiff.info
Ein Dutzend sehenswerter Treffer

Der 1. FC Nürnberg reiste direkt aus dem Trainingslager im österreichischen Längenfeld an, wo an den Schwachstellen der Vorsaison akribisch der Hebel angesetzt wurde. „Wir haben viel probiert und das wollen wir heute umsetzen“, so Trainer Michael Wiesinger vor der Partie. Zu verschenken hatte das fränkische Aushängeschild in jedem Fall nichts. „Wir nehmen das Spiel sehr ernst, wollen viele Tore schießen, denn daran haperte es in der letzten Spielzeit und wollen vor allem zu Null spielen“, gab Wiesinger die Marschroute vor, die im Umkehrschluss für den gastgebenden 1. FC Lichtenfels bedeutete, dass man sich das so sehnlichst erhoffte eigene Tor mühselig würde erkämpfen müssen. Dabei begannen die Korbstädter durchaus couragiert, zeigten vom Anpfiff weg keinerlei Nervosität und nahmen die Zweikämpfe gegen den übermächtigen Bundesligisten an. Sichtlich um spielerische Akzente bemüht blieb der Club-Strafraum dennoch weitgehend eine Schuss-Verbotszone, da die Kicker vom Valznerweiher von Beginn an ernst machten und die Worte ihres Trainers beherzigten. Bevor das Leder jedoch zum ersten Mal im Kasten der Einheimischen einschlug durfte sich Torsteher Sven Göhring zweimal auszeichnen. Gegen Daniel Ginczek klärte er aus kürzester Entfernung mit einem sensationellen Reflex und auch ein Gewaltschuss von Niklas Stark endete an den Fäusten des starken Lichtenfelser Keepers. So dauerte es immerhin bis zur ominösen 13. Minute bis Berhay Dabanli einen Kopfstoß im Anschluss an eine Ecke wuchtig im Kasten des heimischen Bezirksligisten unterbrachte.  Bis zur Halbzeitpause erhöhte der Club durch einen Doppelpack von Alexander Esswein, einen kuriosen Bauch-Treffer durch Kapitän Hanno Balitsch und schließlich Daniel Ginczek auf 5:0. „Die Jungs sollen in erster Linie Spaß haben, denn so eine Partie hat natürlich absoluten Seltenheitswert. Ich hoffe, dass wir die Nervosität in Spielfreude umlegen können“, nahm der Lichtenfelser Neu-Trainer Alexander Grau jeglichen Druck von seiner Elf, die sich tapfer wehrte, als homogene Einheit präsentierte und in manchen Situationen defensiv wie offensiv bewies, welch kämpferisches und spielerisches Potenzial in der Truppe steckt. Der sichtlichen Spielfreude der Mittelfranken und dem daraus resultierenden Dauerdruck waren die Gastgeber auf Dauer freilich nicht gewachsen. Unmittelbar nach Wiederanpfiff hätte der frisch eingewechselte Jonas Lulei zum Local-Hero werden können als er sich gegen zwei Widersacher behauptete, aus gut und gerne zwanzig Metern abzog und sein Ziel nur um Haaresbreite verfehlte. Doch die torhungrigen Clubberer legten sofort wieder einen Gang zu und ließen die Hoffnungen des FCL-Trainers rasch schwinden. „Ich hoffe natürlich, dass es nicht zu hoch ausgeht“, liebäugelte Alexander Grau mit einem nicht unbedingt standesgemäßen Ergebnis. Zur Freude der Zuschauer wurde daraus jedoch nichts. Adam Hlousek (2), Mariusz Stepinski, Niklas Stark und Nick Weber schraubten das Ergebnis in den zweistelligen Bereich wobei zwischenzeitlich Sebastian Gärtner das wohl schönste Tor des Tages gelang. Er setzte 25m vor dem Tor zu einem unwiderstehlichen Dribbling an, umkurvte im Alleingang die versammelte Hintermannschaft und verlud im Abschluss auch noch den frisch ins Spiel gekommenen Torhüter Christoph Kraus. Ein Lichtenfelser traf dann doch noch – Tobias Knauer jagte bei einem Klärungsversuch einen Flugkopfball mustergültig neben den Pfosten ins eigene Netz. Der Unglücksrabe konnte über sein Eigentor selber schmunzeln, schließlich schrieb er sich mit einem Tor in einem Spiel gegen den 1. FC Nürnberg in die Geschichtsbücher der Vereinschronik.

In rassigen Zweikämpfen hielten die Lichtenfelser Bezirksliga-Kicker gut dagegen.
anpfiff.info
Ein unvergessliches Erlebnis

Dass dem 1. FC Lichtenfels ein eigener Treffer verwehrt blieb und die manuell geschaltete Anzeigentafel beim Endergebnis von 0:12 (0:5) beinahe an ihre Grenzen stieß, tat den Glücksgefühlen der Kicker des Bezirksligisten kaum einen Abbruch. Sie lieferten dem Bundesligisten einen aufopferungsvollen Kampf und leisteten durchaus ihren Beitrag zu einem Fußballfest wie es das ruhmreiche Karl-Fleschutz-Stadion nur selten erlebt.

Für den 1. FC Lichtenfels spielten:
Sven Göhring, Christoph Kraus - Daniel Schardt, Jan Gernlein, Stephan Kaufmann, Sergej Henkel, Pascal Scholz, Erbil Demirel, Pascal Graf, Hakan Bozkaya, Steffen Hönninger, Manuel Aumüller, Jonas Knöffel, Kevin Wige, Jonas Pohl, Tobias Knauer, Jonas Lulei, Maximilian Menger, Simon Glätzer und Mariusz Jankowiak.


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Daten FC Lichtenfels

1. FC von 1906 Lichtenfels e.V.
Gründung: 1906
Mitglieder: 420
Farben: rot-weiß
Abteilungen: Fußball, Kegeln

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