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Artikel veröffentlicht am 17.05.2023 um 11:30 Uhr
Viele neue Ideen beim SC Feucht: Kreuzers Lebenswerk soll "veredelt" werden
Wie geht es weiter beim Bayernligisten 1. SC Feucht? Um diese Frage ging es bei einem Pressegespräch in Nürnberg im “Hotel Number One” in Nürnberg am Dienstagabend. Viele neue Ideen wollen die verantwortlichen umsetzen. Wichtig ist aber der Neubau eines Funktionsgebäudes und eines Hotels auf dem Grundstück des Wald-Stadions. Aber auch sportlich gibt es allerhand Neues zu berichten.
Von Dirk Meier / MG
Wollen das "Lebenswerk" von Manfred Kreuzer fortsetzen (v.l.): Martin Bittl (verantwortlich für den Jugendbereich), Vorstand Ralph Stefan, Team-Manager Michael Schmidt und der neue Trainer Dominik Haußner.
Dirk Meier
Der 1. SC Feucht ist zwar rechnerisch noch nicht zu hundert Prozent gesichert, ein Punkt aus den beiden letzten Spielen daheim gegen den ASV Cham und beim SV Donaustauf würde alle Zweifel ausräumen. Dann kann die SpVgg Bayern Hof den SC nicht mehr einholen. Somit gehen bei den Zeidlern alle davon aus, dass es im Waldstadion auch in der nächsten Saison wieder Bayernliga-Fußball zu sehen gibt. Aber es wird sich beim SC einiges ändern und das hat auch mit dem Rückzug des über Jahrzehnte aktiven Sponsors Manfred Kreuzer zu tun, der diesen Schritt bereits vor dieser Saison angekündigt hat. Somit wird das “Lebenswerk” des mittlerweile 76-Jährigen fortgesetzt. “Riesen Respekt vor Manfred Kreuzer, was er alles für den Verein geleistet hat. Wir werden sein Lebenswerk veredeln, das hat er verdient. Wir alle respektieren seinen Standpunkt und seine Entscheidung”, sagen die Verantwortlichen in Feucht unisono. Der Spielbetrieb muss nun anders finanziert werden. Daher werden die Verantwortlichen den Etat nicht mehr in bisheriger Höhe halten können, aber dennoch sind die Verantwortlichen um Vorstand Sport und Marketing, Ralph Stefan, optimistisch, dass das klappen wird.

Bauprojekt von bis zu 10 Millionen Gesamtvolumen

Der rund 300 Mitglieder zählende Klub muss somit einen neuen Weg einschlagen. Geplant ist abseits des Sports der Bau eines neuen Funktionsgebäudes mit angegliedertem Hotel. “Baurecht ist bereits vorhanden”, sagt Oliver Schüller, der dieses Projekt im Hintergrund forciert, der aber keine offizielle Funktion im Verein hat. Das Projekt ist recht anspruchsvoll, was den Kostenrahmen angeht. Schüller geht von einem Gesamtvolumen von neun bis zehn Millionen Euro aus. “Das ist kein Pappenstil, aber wir werden das hinkriegen”, sagte Schüller, dem der Verein 1. SC Feucht am Herzen liegt und der seit 2008 im Hintergrund arbeitet. Sollte das Geld zusammen sein, es wird über ein sogenanntes “Crowdfounding Modell” Geld von Investoren eingesammelt, würde es wohl laut Stefan noch rund ein Jahr dauern, bis mit dem Bau begonnen werden kann. Betrieben wird das Hotel von einer “Hotel- und Sportstättengesellschaft Mittelfranken GmbH & Co. KG”, die in vier Wochen gegründet sein soll.

Was für den Verein extrem wichtig ist: Im Moment drücken den Klub Altlasten von rund 220.000 Euro, die mit Beginn der Saison 2023/24 getilgt werden sollen. “Wir fangen dann bei Null an”, sagt Schüller, der die Namen der Geldgeber unter Verschluss hält. Alleine die monatliche Belastung durch die Verbindlichkeiten schlagen mit 2.700 Euro zu Buche. Hinzu kommen etwa 3.000 Euro monatliche Kosten für den Betrieb der jetzigen Immobilie auf dem Grundstück am Wald-Stadion. Das sind Ausgaben, die den Klub außerordentlich belasten. Um mehr Spieler aus dem eigenen Nachwuchs in die erste Mannschaft aufnehmen zu können, soll ein sogenanntes Jugend-Förder-Zentrum (JFZ) Feucht e.V. in den neuen Räumen entstehen, dazu wurde Martin Bittl als Verantwortlicher für den Jugendbereich verpflichtet. Auch wenn der Baustart noch nicht terminiert ist, so ist es die einzige Chance für den 1. SC Feucht den Verein zukunftsfähig zu machen.

Spielbühler wechselt nach Großschwarzenlohe

Auch wenn der Baustart nicht genau terminiert ist, so wird sich sportlich zur Saison 2023/24 einiges ändern. Fix ist, dass das Trainergespann Florian Schlicker und Serdal Gündogan den Verein verlassen, das Duo heuert beim Ligakonkurrenten DJK Ammerthal an. Neuer Coach Wird Dominik Haußner aus Hilpoltstein, der 44-Jährige war zuletzt beim SC 04 Schwabach tätig. Den SC verlassen werden aus dem aktuellen Kader die Spieler Marco Weber, Tim Ruhrseitz, Max Hering und Maximilian Höhenberger, das Quartett schließt sich dem Landesligisten FSV Stadeln an. Tamino Gratz verändert sich zurück in die Heimat und das Feuchter Urgestein Felix Spielbühler wechselt zum Landesliga-Klub SC Großschwarzenlohe, sechs Abgänge stehen also bereits fest.

Urgestein Felix Spielbühler verlässt den SC Feucht und schließt sich dem Nachbarn SC Großschwarzenlohe an.
fussballn.de / Strauch

Ein Dutzend hat verlängert

Zwölf Verträge mit Spielern aus dem Kader haben die Zeidler inzwischen schon verlängert, unter anderem mit Nico Wessner, Tarkan Üküncü und Patrick Tekeser. Es gibt auch schon ein neues Innenverteidiger-Pärchen. “Die Namen können wir aber noch nicht nennen, weil diese Spieler noch bei ihren Vereinen aktiv sind und es da noch um Entscheidungen geht”, sagte Teammanager Michael Schmidt. Öffentlich ist aber bereits, dass der 19 Jahre alte Torhüter Lukas Peterson bleibt. Mit Niclas Rautinger (19) aus der U19 der SpVgg Greuther Fürth steht ein Neuzugang fest. Der wird zudem noch als Co-Trainer für die Feuchter U13 aktiv sein. “Das wird bei allen Neuzugängen so sein, dass sie eine Patenschaft bei einer unserer Nachwuchsmannschaften übernehmen”, verrät Jugendboss Bittl. Die Verantwortlichen um Coach Haußner werden weitere Namen von Neuzugängen in Kürze bekanntgeben können.

Die zweite Feuchter Mannschaft steht vor dem Aufstieg in die A-Klasse: “Wir wollen aber versuchen, dass wir in ein paar Jahren mit der Reserve in der Kreisklasse aufsteigen können”, sagte Sportvorstand Stefan. Was sich nicht verändern wird, dass der SC seine Heimspiele nach Möglichkeit am Freitagabend austragen will. Der neue Coach Haußner hat auch schon einen Termin für den Trainingsauftakt, der findet am 18. Juni statt. Ob es auch ein Trainingslager geben wird, ist noch offen. Saisonstart wird am 20. Juli sein. Wie die Feuchter zukünftig spielen wollen, das lässt Haußner noch offen: “Das Spiel werden wir dem Kader anpassen.” Sechs oder sieben Positionen sind noch offen, müssen noch besetzt werden. Eines aber steht bereits: “Wir brauchen Energie und Emotionen auf dem Platz. Somit wird es beim SC Feucht einen neuen Weg geben, den alle mitgehen wollen. Dazu sagte Schüller abschließend: “Wir möchten, dass wir gemeinsam etwas erreichen. Der Verein hat auf jeden Fall eine Chance verdient.” Dazu nickten die Anwesenden Martin Bittl, Ralph Stefan und Dominik Haußner.

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