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Artikel veröffentlicht am 30.10.2019 um 10:00 Uhr

Zehn Spiele ungeschlagen: Der SV Wacker ist nach dem Abstieg weich gefallen

Der SV Wacker musste vergangenen Sommer den bitteren Abstieg aus der Kreisliga schlucken, fand sich aber nach dem punktlosen Auftakt äußerst gut in der neuen Umgebung zurecht. Als Bestätigung hierfür steht derzeit eine Serie von zehn Siegen ohne Niederlage zu Buche, die die Schützlinge des Spielertrainer-Duos um Ilja Zarkov und Niko Laiker auch am Sonntag beim ESV Flügelrad fortführen wollen.

Von Fabian Strauch

Jonnhy Crespo und der SV Wacker sind nach dem Kreisliga-Abstieg seit dem 2. Spieltag ungeschlagen.

Christian Günther

Kreisliga-Abstieg trotz Heimdreier zum Saisonabschluss

Es war ein Herzschlagfinale in der Kreisliga Nürnberg der abgelaufenen Saison, als sich der SV Wacker bis zum letzten Spieltag die Chance auf die Relegationsteilnahme gegen den Abstieg bewahrte, letztlich aber kurioserweise ein 2:1-Erfolg zuhause gegen Burggrafenhof den Abstieg besiegelte, weil die Konkurrenz ebenfalls ihre Hausaufgaben erledigte.

Ilja Zarkov

Christian Günther

Nachdem bereits frühzeitig fixiert war, dass das in der Verantwortung stehende Trainerduo Benny Uebel und Marco Fuchs nicht über die Saison hinaus zur Verfügung stehen würde, musste man sich auf der Wacker-Alm auf Trainersuche begeben. Gerade weil man in der Vergangenheit mit einem Trainergespann durchaus erfolgreich gefahren war, klopfte Spielleiter Robert Danninger bei Spieler Ilja Zarkov an und lotete dessen Bereitschaft aus. Dieser sendete positive Signale und äußerte den Wunsch, mit seinem langjährigen Kumpel und Mitspieler Niko Laiker als Doppelspitze fungieren zu wollen, worüber Laiker nach eigenen Angaben auch "nicht lange überlegen" musste. Im Gespräch mit fussballn.de betont Laiker, der die Geschicke zumeist von der Seitenlinie aus leitet, dass er "fußballerisch sowieso kürzertreten, aber nicht komplett ohne auskommen" wollte und die Spielertrainer-Rolle auf dem Feld zu weiten Teilen Zarkov überlässt.

Auftakt verpennt, anschließend zweistellige Serie hingelegt

So führte das neue Trainer-Tandem, das sich bereits aus gemeinsamen Zeiten beim SC Germania kennt, den Absteiger als erste Trainerstation in die Vorbereitung auf die neue Aufgabe in der Kreisklasse 5. Diese begann für den Ex-Kreisligisten nicht gerade nach Maß, als man zum Auftakt eine 2:4-Niederlage beim Aufstiegsmitfavoriten von der SpVgg Nürnberg hinnehmen musste. Mit der danach folgenden Reaktion von zehn Spielen ohne weitere Niederlage samt derzeitig Tabellenplatz zwei zeigt sich Spielertrainer Niko Laiker freilich zufrieden: "Insgesamt ist unsere Leistung bislang schon ordentlich. Das erste Saisonspiel haben wir ein bisschen verpennt und keine Zweikämpfe geführt. Außerdem haben wir uns trotz vieler herausgespielten Torchancen nicht selbst belohnt, was auch unser Problem bei den drei Unentschieden gegen Johannis, Rangers und Worzeldorf war." Nach elf absolvierten Spielen konnte man sich auf die neue Umgebung prächtig einstellen, wenngleich "es in der Kreisklasse nie einfach und jeder Gegner schwer zu bespielen ist", wie Laiker respektvoll betont.

Niko Laiker ist mit der Ausbeute seines SV Wacker durchaus einverstanden.

Christian Günther

Neuzugänge mit sofortiger Akzeptanz - Trainerteam tickt gleich

Verlass war im bisherigen Saisonverlauf vor allem auf die Neuzugänge, die mit viel Vorschusslorbeeren an die Wacker-Alm wechselten: "Mit Jonnhy Crespo haben wir einen guten Techniker für die Offensive gewinnen können und auch Tanju Tekin hilft uns als guter Fußballer mit seiner Erfahrung weiter." Dass die Neuzugänge direkt gut integriert wurden und im Kreise der Mannschaft auch schon ein gewisses Standing haben, zeigt die Tatsache, dass Tekin gemeinsam mit Sturmtank Kevin Ott, einem weiteren Neuzugang, vom Team selbst als Kapitän gewählt wurden. Aber nicht nur im Kader stimmt es, sondern auch im Trainerteam wird "das gleiche gedacht", wie Laiker bestätigt. So trifft man sich am Spieltag jeweils zu dritt mit Torwart-Trainer Andreas Demas etwa drei Stunden vor Anpfiff, um Aufstellung und Marschroute bei einem Kaffee gemeinsam abzusprechen.

Vom Neuzugang direkt zur Kapitänsbinde: Tanju Tekin (hier im Derby gegen Eibach II) ist der erfahrene Abräumer in der Defensive des SV Wacker.

Christian Günther

Sonntag zur "neuen" Anstoßzeit: Sechs-Punkte-Spiel am Finkenbrunn

Eben jene Besprechung wird es auch am kommenden Sonntag wieder geben, bevor man zur Herbst/Winter-Anstoßzeit ab 14:30 Uhr beim ESV Flügelrad, den Laiker als "einen der schwersten Gegner" ansieht, gastiert. Auch in den folgenden Worten schwingt der notwendige Respekt vor dem Tabellenfünften, der drei Zähler hinter Wacker rangiert, mit: "Flügelrad zeichnet ein großer Zusammenhalt aus, zudem sind sie sehr eingespielt." Dennoch nehmen die Wackeraner nicht den kurzen Weg über die Südwesttangente auf sich, um die Zähler kampflos abzuschenken, vielmehr wolle man "wie jeden Sonntag auf Sieg spielen und drei Punkte holen." Kurzfristig würde man sich angesichts des doch kleinen Kaders über "zwei bis drei Neuzugänge in der Winterpause, die aber auch charakterlich ins Team passen müssen", nicht wehren. Langfristig möchte man bis Saisonende "oben mitspielen und von Sonntag zu Sonntag denken." Womöglich werden dann auch die Namen Zarkov/Laiker wie bereits deren Vorgänger Uebel/Fuchs mit einem Kreisliga-Aufstieg in die Vereinschronik eingehen.