SpVgg-Pleite in Aue: Kleine Euphoriewelle schnell verflogen - anpfiff.info
Artikel veröffentlicht am 22.01.2023 um 11:30 Uhr
SpVgg-Pleite in Aue: Kleine Euphoriewelle schnell verflogen
Nach dem überaus gelungenen Auftakt der SpVgg Bayreuth ins neue Fußballjahr mit dem 3:1-Sieg gegen Borussia Dortmund 2 wurden die Hoffnungen auf den Klassenerhalt beflügelt - und bekamen jetzt einen gewaltigen Dämpfer. Letztlich ist eingetreten, was Trainer Thomas Kleine befürchtet hatte. 
Von Hans-Jürgen Wunder
"Erzgebirge Aue ist eine unwahrscheinlich erfahrene Mannschaft", meinte der Altstädter Coach bei der Pressekonferenz am vergangenen Donnerstag. Damit sollte er Recht behalten. Bei einer anderen Einschätzung lag er allerdings deutlich daneben. Denn Kleine ging davon aus, im Erzgebirge ideale Bedingungen für die Austragung der Partie vorzufinden. Doch davon war das Geläuf im Lößnitztal weit entfernt. Denn dem stark einsetzenden Schneefall konnten weder die fleißig schaufelnden Räumer noch die Rasenheizung Herr werden. So wurde die Partie zu einer rutschigen Angelegenheit auf weißem Grund, bei der zunächst nicht auszumachen war, wer mit den widrigen Bedingungen besser zurechtkommt.  Die Heimelf war in den ersten Minuten zwar tonangebend, doch dann übernahmen die Gelbschwarzen immer mehr das Kommando.

Auch Jann George (li.) blieb an der alten Wirkungsstätte ohne Fortune.
Michael Ott

Verhängnisvolle Abwehrpatzer

"Es war unser Plan, dem Gegner den Ball zu geben und dann blitzschnell umzuschalten", meinte der Auer Trainerfuchs Pavel Dotchev im Sportschau-Interview. Damit zogen die Sachsen den Franken, die an diesem Tag große Abwehrschwächen verrieten, schnell den Zahn. Beim Führungstreffer scheute Edwin Schwarz den Pressschlag gegen Antonio Jonjic, der dann auch noch den zögerlichen Felix Weber und Keeper Sebastian Kolbe, der aus spitzem Winkel getunnelt wurde, schlecht aussehen ließ. Die spielentscheidenden Szenen spielten sich aber in den zehn Minuten vor der Pause ab. Erst stand Marco Schikora bei einem Eckball völlig frei, konnte aus 12 Metern unbedrängt abziehen und Korbinian Burger gab dem Leder noch die entscheidende Richtungsänderung. Und unmittelbar vor dem Pausenpfiff wurde Bayreuth noch klassisch ausgekontert. Felix Weber konnte in einer eins-gegen-eins-Situation nicht mit Paul-Philipp Besong Schritt halten und mit dem 3:0 (45.) schwanden die Chancen der Gelbschwarzen, an diesem Tag etwas mitzunehmen, auf ein Minimum. Dabei bewegten sich die Gäste im ersten Abschnitt spielerisch durchaus auf Augenhöhe, hatten bis auf die Situation, als Markus Ziereis am Fünfereck vergeblich eine Anspielstation suchte und dem Fernschuss von Alexander Nollenberger aber keine klaren Einschussmöglichkeiten.  

War hier nur mit einem Foul zu bremsen: Eroll Zejnullahu (in weiß)
Michael Ott

Viel Aufwand, kein Ertrag

Auch nach der Pause spielten die Altstädter munter mit und Denis Lippert bei seinem Lattenschuss und der eingewechselte Stefan Maderer, der alleine vor dem Auer Torwart scheiterte, hätten durchaus für Ergebniskosmetik sorgen können. Bezeichnend war, dass dann die Gastgeber bei einen ihrer wenigen, aber brandgefährlichen Angriffe, sogar noch nachlegten. Der Schuss von Dimitrij Nazarov wurde noch von Denis Lippert entscheidend abgefälscht. Nach der 0:4-Niederlage räumte Trainer Thomas Kleine durchaus ein, dass seine Mannschaft Lehrgeld gezahlt hatte. Gegenüber dem MDR meinte er: "Wir wollten es einfach so wie Aue machen und haben es immer wieder versucht. Aber der Gegner war einfach cleverer und hat die Tore zum richtigen Zeitpunkt gemacht. Trotzdem ist es eine bittere Niederlage." Die wohl auch deutlich zu hoch ausgefallen ist. 
 
Auch die Bemühungen des eingewechselten Luke Hemmerich (li.) waren nicht von Erfolg gekrönt.
Michael Ott


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Stenogramm 3. Liga

Tore: 1:0 Buchtmann (17.), 1:1 Arslan (64., Akoto), 1:2 Borkowski (71., Arslan), 1:3 Arslan (82.)
Gelbe Karten: Möschl (36.), Ndure (41.), Zietarski (55.), Badjie (68.), Buchtmann (79.) / Will (34.), Kulke (70.), Kutschke (79.), Borkowski (84.), Akoto (89.)
Zuschauer: 8528 | Schiedsrichter: Max Burda (SC Staaken)
Tore: 0:1 Prtajin (30., Wurtz), 0:2 Goppel (59., Hollerbach), 0:3 Jacobsen (68., Wurtz), 1:3 Nietfeld (74., Bolyki), 2:3 Deniz (82., Gayret)
Gelbe Karten: Casar (13.) / Goppel (61.), Fechner (81.), Jacobsen (90.)
Zuschauer: 6034 | Schiedsrichter: Tobias Schultes (Betzigau)


Tabelle 3. Liga

Pl.
Team
Sp
Tore
Pkt
1
19
46:18
44
3
19
24:21
35
6
18
27:18
31
9
18
32:28
25
10
18
22:22
25
11
18
25:21
24
12
19
25:27
24
13
19
25:28
24
14
18
22:33
19
16
18
24:26
17
17
18
20:26
17
18
19
16:31
16
19
19
14:34
16
20
19
18:33
14
Bei Punktgleichheit: Torverhältnis

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