Sechs Punkte noch zum Klassenziel? Christoph Hasselmeier freut sich über die Serie und auf das Heimspiel am Gründonnerstag gegen Würzburg vor einer prächtigen Kulisse.
fussballn.de / Strauch
SpVgg Ansbach
Die Welt hat sich vor dem Rückspiel komplett gedreht!
Zehn Punkte holte die SpVgg Ansbach aus den jüngsten vier Partien, das 1:0 bei Türkgücü München war vorerst das Sahnehäubchen. Denn der dritte Sieg in Serie ließ den Aufsteiger schon nach 29 Partien die 40-Punkte-Marke knacken, vermutlich fehlen noch zwei Siege zum Klassenerhalt. "Über 90 Minuten war es ein verdienter Sieg für uns. Türkgücü war für mich schon vor der Saison ein Schlüsselspiel mit Blick auf den Spielplan. Jetzt haben wir uns mit dem Sieg einen Abstand erarbeitet und haben im Abstiegskampf die beste Ausgangsposition aller Mannschaften", freut sich Trainer Christoph Hasselmeier, der mit seinem Team die schwierige Phase direkt nach der Winterpause ohne Torerfolg und Unterschiedsspieler Patrick Kroiß überstehen konnte. Freilich fehlt Kroiß nach Kreuzbandriss noch länger, aber die Tore schießen nun Niklas Seefried und Lukas Schmidt in ihren neuen Rollen ganz vorne. "Wir haben gegen Eichstätt über die Mentalität gewonnen und uns jetzt diesen Spirit und das Selbstvertrauen im Team erarbeitet", sagt der Coach, für den das Heimspiel gegen Würzburg am Gründonnerstag wie gerufen kommt: "Ich freue mich riesig auf die Kulisse, die Stimmung und einen super Gegner zu Hause!" Das 1:7 im Hinspiel, als die Nullneuner zum einzigen Mal in der Saison so richtig unter die Räder gerieten, spielt für Hasselmeier vor dem Rückspiel, zu dem man in Ansbach auf rund 2000 Zuschauer hofft, keine Rolle mehr: "Ich bin grundsätzlich niemand, der an Revanche denkt, aber man muss vor allem sagen, dass sich die Welt seit dem Spiel komplett gedreht hat, damals hatten wir davor eine schwere Phase. Und: Wir haben seit der Winterpause fast doppelt so viele Punkte geholt wie Würzburg!"
Aufgebot letztes Spiel SpVgg Ansbach (SV Heimstetten, 27.05.2023):
Heid,
Bayerlein,
Brekner (77.
Deliboyraz),
Abadjiew (63.
Belzner),
Weeger,
Manz,
Karakas (57.
Sauerstein),
Dietrich,
Schelhorn,
Schmidt (63.
Landshuter),
Herzner B. (46.
Seefried N.) /
Schiefer,
Marx,
Stolz,
Seefried F.
Expertentipp von Marco Galuska
2:2
Bild mit Seltenheitswert in diesen Tagen: Jubel bei den Kickers. In Ansbach soll es endlich wieder soweit sein.
Steffen Krapf
FC Würzburger Kickers
Vollgas geben, um drei Punkte einzufahren
Wenn ein recht trostloses 0:0 beim TSV Buchbach als eine Art Fortschritt gewertet wird, weiß man in welch misslicher Lage sich der FC Würzburger Kickers derzeit in der Regionalliga Bayern befindet. Nach bislang nur einem Sieg im Jahr 2023 und dem Pokalaus vergangene Woche gegen den FV Illertissen, steht der FWK vor zwei wichtigen Spielen innerhalb von vier Tagen. Am Donnerstag geht es zum Nachholspiel beim Aufsteiger SpVgg Ansbach, am Ostermontag empfängt die Elf von Cheftrainer Marco Wildersinn den FV Illertissen in der Akon-Arena.
„Natürlich waren wir über das Ergebnis enttäuscht“, blickt Wildersinn zurück auf den vergangenen Spieltag. „Aber ich denke, die Art und Weise, wie wir gespielt haben, war in Ordnung.“ Bei äußerst schwierigen Platzbedingungen sah der 42-Jährige seine Elf, „so gut es ging Fußball spielen“. Davon zu sprechen, dass die Kickers zurück in der Spur sind, wäre aber wohl reichlich verfrüht. „Fortschritt ist es erst, wenn wir ein Spiel gewinnen. Das wollen wir schnellstmöglich tun“, betont auch der Coach. Auch in Ansbach wartet eine unangenehme Aufgabe auf seine „Rothosen“. „Wir hoffen einfach, dass die sich dort Mühe geben, den Platz gut hinzukriegen.“ Der Liganeuling, der in der Rückrundentabelle vor den Würzburgern steht, gewann seine drei letzten Spiele. „Es wird nicht einfach. Aber wenn wir an unser Leistungslimit kommen, schlagen wir sie“, ist sich Wildersinn sicher. Dabei sollte er seine Kicker an das Hinspiel erinnern. Damals, im August des letzten Jahres, als der FWK noch im Top-Form über die Konkurrenz hinwegfegte – schlugen die Unter- die Mittelfranken höchstsouverän mit 7:1.
Die stürmische und treffsichere Offensive der Hinrunde ist in der Winterpause zu einem recht zahnlosen Tiger verkommen – mit sieben Toren in sechs Spielen. Immerhin konnte die Kickers-Defensive in Buchbach erstmals in diesem Jahr zu Null spielen. „Wir haben aus dem Spiel heraus nichts zugelassen. Die zwei Chancen des Gegners waren nach Standards“, lobt Wildersinn seine Mannschaft in diesem Teilaspekt.
Freilich dürfte das auch mit der Rückkehr von Co-Kapitän Daniel Hägele, der in den ersten vier Spielen wegen einer Muskelverletzung nicht spielen konnte, zusammenhängen. „Er bringt Ruhe und Erfahrung rein. Das tut uns schon gut“, erklärt der Trainer die Vorzüge des zweit- und drittligaerprobten Abwehrchefs. Zurückkehren wird gegen Ansbach, nach abgesessener Gelb-Sperre, auch wieder Innenverteidiger Felix Göttlicher. Fehlen werden dagegen die Verletzten Tim Littmann, Franz Helmer, Vincent Friedsam und Marc Richter. Benyas Junge-Abiol, der in Buchbach kurz nach seiner Einwechslung, mit einer Zerrung vom Feld musste, steht vor der Rückkehr – wohl spätestens zum Ostermontagsspiel gegen Illertissen. Abwehrmann Lukas Müller und Stürmer Taha Aksu fehlen krank.
Taktisch lässt sich Wildersinn noch nicht in die Karten schauen. In Buchbach setzte er – erstmals in dieser Grundordnung – auf ein 3-6-1-System. Das führte dazu, dass sämtliche nominellen Flügelstürmer auf der Bank Platz nehmen mussten. „Es ist gut möglich, dass wir gegen Ansbach da wieder was verändern“, so Wildersinn am Dienstagnachmittag. Fest steht zumindest die Marschroute – auch wenn das zuletzt meist ziemlich daneben ging: „Wir werden Vollgas geben, dass wir drei Punkte dort einfahren. Dann gucken wir weiter.“
Aufgebot letztes Spiel Würzburger Kickers (TSV Rain/Lech, 27.05.2023):
Friedsam,
Wegmann,
Haas,
Kurzweg,
Hägele (46.
Göttlicher),
Zaiser,
Meisel (46.
Karimani),
Alberico (76.
Fischer),
Montcheu (46.
Leipold),
Sané (65.
Helmer),
Caciel /
Verstappen,
Littmann,
Röthlein,
Aksu
Expertentipp von Steffen Krapf
2:3