Von Jonathan Hemmeter
Am Donnerstagabend fand unter Flutlicht und vor über 50 Zuschauern das "Kärwaspiel" der Zweiten von Großhabersdorf statt. Dabei empfing der bisher glücklose Tabellenletzte den momentanen Tabellenzweiten. Ein Spiel unter klaren Vorzeichen also. Auf dem Platz war dies jedoch nicht so eindeutig. Die Lichtenauer wirkten zwar überlegen und hatten in der ersten Halbzeit zwar das Heft einigermaßen in der Hand, jedoch bedurfte es eines individuellen Fehlers der Heimmannschaft, um in Führung zu gehen: Heim-Kapitän Jordan verlor als letzter Mann den Ball beim Dribblingsversuch, sodass ein Gäste-Stürmer ihm den Ball abluchsen und kurz darauf auf den freistehenden Stamminger querlegen konnte, der keine Probleme hatte, aus kurzer Entfernung einzuschieben. Mit diesem 0:1 ging es dann in die Halbzeit.
Zur zweiten Halbzeit fanden die Lichtenauer dann aber kein Durchkommen mehr. Die Heimmannschaft, motiviert durch die grölenden Menge an Fans, die es verstand, jede Aktion lautstark zu kommentieren, wurde sehr diszipliniert gegen den Ball gearbeitet. Nach vorne ging zwar nicht viel aus dem Spiel heraus, aber nach einer Standardsituation war es Jordan, der zunächst an den Pfosten und nach kurzem Tohuwabohu im gegnerischen 16er zum 1:1 ins Tor köpfte. Damit macht er seinen Fehler aus dem ersten Durchgang mehr als wieder gut. Motiviert durch dieses Erfolgserlebnis und die Unterstützung der Massen an der Seitenlinie, rannten die Habersdorfer weiter an und bei einem Flankenversuch Matkes bekam der bereits gelb-verwarnte Hofmann den Ball im eigenen Strafraum an den ausgestreckten Unterarm. Folgerichtig flog er mit Gelb-Rot vom Platz, während F. Ammon den fälligen Elfmeter souverän verwandelte. Die Sensation auf den ersten Sieg, ausgerechnet gegen den Tabellenzweiten, lag in der Luft. Kurz nach der 2:1-Führung hätte der eingewechselte G. Pohl den Sack zuschnüren können, als er Eins-gegen-Eins auf den gegnerischen Torhüter zulief, dann aber neben das Tor schoss. Quasi im Gegenzug fand ein langer Ball über alle Verteidiger hinweg den Weg zu Stamminger, der den Ball kurz annehmen und dann zu seinem zweiten Treffen an diesem Abend einschieben konnte. Kurz danach hatte die Heimmannschaft Glück, als die Lichtenauer zunächst die Latte trafen und den abgeprallten Ball denkbar knapp neben das Tor köpften.
Letztlich endete das Spiel mit einem gerechten Unentschieden. Der erste Punkt der Zweiten aus Großhabersdorf diese Saison, auf den aufgebaut werden kann, auch wenn mit etwas Glück sogar drei möglich gewesen wären. Der Schiedsrichter machte an diesem Abend nicht die beste Figur und entschied vor allem Kleinigkeiten nicht immer nachvollziehbar, sodass er folglich nicht die große Souveränität ausstrahlen konnte. Jedoch muss bedacht werden, dass das "Waldstadion Habersdorf" an diesem Abend zu einem echtem Hexenkessel mutierte und es für jeden Schiedsrichter ein äußerst undankbarer Job gewesen wäre, an diesem Abend gegen die Kärwaspielstimmung anzukommen.
Spielbericht eingestellt am 09.09.2022 23:19 Uhr