Von Thomas Funke
Nach einer wahren Flut an verletzungs- und vor allem krankheitsbedingten Absagen fuhr der TSV Roßtal stark ersatzgeschwächt zum Gastspiel in Dinkelsbühl. Der kurzfristig geäußerten Bitte nach einer Verlegung des Spieles waren die Gastgeber zuvor leider nicht nachgekommen.
So fand sich beispielsweise der 40-Jährige Sami Whitaker, eigentlich Trainer der 2.Mannschaft, plötzlich in der Startelf wieder und auch Coach Özcan Gündogan musste selbst nochmal die Stiefeln schnüren. Trotz dieser schwierigen Umstände wäre Roßtal fast der perfekte Start in die Partie gelungen. Nach gerade einmal 5 Minuten kam Wolf nach einer Freistoßflanke freistehend zum Abschluss, setzte den Schuss aber direkt in die Arme des Dinkelsbühler Keepers. Danach plätscherte die Partie so ein wenig dahin. Beiden Teams war deutlich anzumerken, dass die letzte Partie weniger als 48 Stunden zurücklag, dem Doppelspieltag sei Dank. Mit dem ersten echten Torschuss gingen die Hausherren nach 26 Minuten eigentlich aus dem Nichts in Führung. Dinkelsbühls Torjäger Reichert schloss aus spitzem Winkel ab und jagte das Leder in die Kurze Ecke. Nur wenige Zeigerumdrehungen später erhöhten die Gastgeber auf 2:0. Nachdem ein Roßtaler Verteidiger zunächst ausrutschte und sein anschließender Klärungsversuch in den Füßen eines Gegenspielers landete, folgten zwei schnelle kurze Pässe und schon war Röttger freigespielt, der keine Mühe hatte, einzuschieben. Mit diesem Ergebnis ging es auch in die Pause.
Viel hatte man sich auf Roßtaler Seite in der Halbzeit vorgenommen, nach nur 5 Minuten schien die Partie allerdings bereits zu Gunsten der Heimelf entschieden. Und zum zweiten Mal an diesem Nachmittag war ein schlampiger Klärungsversuch der eigenen Defensive der Ausgangspunkt für das Gegentor. Nahezu deckungsgleich zum zweiten Gegentreffer wurde auch diesmal ein misslungener Befreiungsschlag geblockt und der Ball gelangte diesmal zu Reichert, der problemlos seinen zweiten Treffer erzielen konnte. Doch Roßtal hielt dagegen und kam in Gegenzug zum Anschluss. Saaber kam nach einem beherzten Solo im Strafraum zu Fall und John Jammeh verkürzte vom Elfmeterpunkt auf 1:3. Allerdings verloren die Gäste in dieser Szene mit dem gefoulten Saaber eine weitere Stütze verletzungsbedingt. Umso ärgerlicher, dass man keine zehn Minuten später auch gehörig Schützenhilfe zum vierten Treffer der Hausherren leistete. Diesmal war es missglückter Klärungsversuch von Keeper Lenert, der von einem Dinkelsbühler abgefangen wurde, erneut folgte ein Pass auf Reichert, 4:1. Dennoch war die Gegenwehr der Gäste nicht gebrochen und nur fünf Minuten später verkürzte erneut Jammeh. Mit einem langen Ball von Feilner über die linke Außenbahn auf die Reise geschickt, spielte er seine Schnelligkeit aus und vollendete gekonnt ins lange Eck. Spannend wurde es aber dennoch nicht mehr, weil Roßtal die Körner für einen echten Schlussspurt fehlten und spätestens nach dem Platzverweis für Edinger (83.) schwand neben den Kräften auch die Hoffnung.
So ärgerte man sich im Roßtaler Lager auf der langen Heimreise schließlich darüber, dass man sich trotz der widrigen personellen Umstände letztlich selbst durch individuelle Fehler um einen möglichen Punktgewinn gebracht hat.