Die Auslosung wollte es so, dass bereits im ersten Relegationsspiel zur Bezirksliga mit dem TSV Röttenbach und der DJK Weingarts die beiden Teilnehmer aus dem Spielkreis Erlangen/Forchheim und Pegnitzgrund aufeinandertrafen. Das Kräftemessen zwischen den beiden Kreisliga-Vizemeistern wollten an die 1000 Zuschauer mitverfolgen. Der Gastgeber vom SV Buckenhofen war wieder einmal bestens auf ein solches Großereignis vorbereitet und führte routiniert durch den Abend. Schon bei der Auslosung am Montag soll der anwesende Vertreter des TSV Röttenbach geschluckt haben, als der Gegner DJK Weingarts gezogen wurde. Die Maigischer hatten im Pegnitzgrund eine glänzende Runde absolviert und hätten, wäre das letzte Saisonspiel nicht ausgefallen, über 70 Punkte erreicht. Trotzdem war eine Mannschaft, der SV 08 Auerbach, noch stärker und so wartete auf das Team von Trainer Norbert Hofmann die Relegation. Im Gegensatz dazu musste sich der TSV Röttenbach noch bis zum vergangenen Dienstag mit dem 1. FC Burk um den Einzug in die Relegation streiten. So hatten sie im Gegensatz zu Weingarts, deren letztes Spiel bereits am Samstag stattfand, nur einen Tag Pause vor der Begegnung am Donnerstag. Trainer Jojo Müller sah sich und sein Team nicht nur deswegen in der Außenseiterrolle und sprach sogar davon, dass er von den sechs Relegationsteilnehmern Weingarts als den Favoriten ansehe. Kurzfristige Ausfälle hatte er glücklicherweise keine zu verzeichnen, doch trotzdem drückt dem Trainer personell schon seit geraumer Zeit der Schuh. Auf der anderen Seite ließ Trainer Norbert Hofmann seinen Spielführer Michael Noegel und seinen Spielmacher Michael Antes nach erst kürzlich ausgeheilten Verletzungen zunächst auf der Bank.
Dominik Spitz (Mi.) wird von zwei Verteidigern attackiert.
Uwe Kellner
Neben den 90 Minuten, die dem TSV Röttenbach vom Dienstag noch in den Beinen hingen, mussten sie auch noch mit den sommerlichen Temperaturen zurecht kommen. Kein Wunder also, dass zunächst die DJK Weingarts das Spiel bestimmte und angetrieben von ihrem heutigen Kapitän, Florian Erlwein, den Gegner in die Defensive drang. Einen Erlwein-Querpass, der gefährlich geworden wäre, konnte TSV-Keeper Christian Schauer verhindern. In einer weiteren Situation, in der André Singer seinen Stürmer Erhan Gezici gut in Szene setzte, wurde dieser von der Abwehr fair vom Ball getrennt. Trainer Jojo Müller überließ nichts dem Zufall und hatte seinem Innenverteidiger Matthias Ossmann die Mammutaufgabe zugeteilt, den gegnerischen Stoßstürmer an die Leine zu nehmen. Die erfahrene Defensivmann agierte bei diesem Unterfangen äußerst clever, war stets vor dem Stürmer am Ball und musste nur selten ein Foul gegen sich in Kauf nehmen. Über das ganze Spiel gesehen war dieses Duell mit Sicherheit teilweise spielentscheidend. Dennoch hatte Weingarts nach einer Viertelstunde eine weitere Chance, doch eine Flanke von Steffen Kraft, nach einem abgewehrten Eckball, köpfte Manuel Oßmann knapp neben das Tor. Röttenbach hielt in dieser Spielphase dagegen, war durch Standardsituationen gefährlich und wäre urplötzlich beinahe selbst in Führung gegangen. Sebastian Friedl vertändelte einen Ball leichtfertig gegen Luca Tondo, der Richtung Weingartser Tor laufen konnte und auf Roland Bauer zurücklegte. Sein Schuss ging nicht weit am Tor vorbei. Die nächste Torchance, eine der letzten für Maigisch, hatte Erhan Gezici. Er war seinem Schatten entwischt und wurde aus dem Mittelfeld schön freigespielt, allerdings so, dass er den Ball auf seinem linken Fuß hatte. Sein Abschluss flach ins lange Eck war dennoch nicht verkehrt, doch Torwart Schauer war auf dem Posten und verhinderte ein Gegentor mit einer ansehnlichen Parade. So langsam glitt der DJK Weingarts nun das Spiel aus der Hand und der TSV Röttenbach übernahm das Kommando. Spielführer Benjamin Göhr konnte sich im Strafraum gegen beinahe die komplette DJK-Abwehr durchsetzen und legte zurück auf Manuel Kilger. Den satten Schuss konnte Maigisch-Keeper Daniel Krause parieren. Nachdem sich der linke Verteidiger der Weingartser bei einem hohen Ball verschätzte, war es erneut Göhr, der über die Röttenbacher rechte Seite durch war und Luca Tondo bediente. Dieser traf den Ball nicht richtig und somit war sein Abschluss eine sichere Beute für den Torwart.
Arm in Arm laufen Erhan Gezici und sein persönlicher Bewacher, Matthias Ossmann (li.).
Uwe Kellner
Direkt nach der Halbzeit bekamen die Maigischer einen Freistoß aus halblinker Position zugeprochen. Andreas Liebel trat an und brachte das Spielgerät als gefährliche Hereingabe auf das gegnerische Tor. Weder Mit- noch Gegenspieler kamen an den Ball, doch der gut aufgelegte Keeper Schauer war zur Stelle und konnte selbigen im letzten Moment über die Querlatte lenken. Nicht selten sieht man, dass ein solcher Freistoß im Tor landet - allerdings nicht heute. Die Partie wurde weiterhin intensiv geführt und lebte von der Spannung. Nach einer Stunde ereignete sich der mittlerweile verdiente Führungstreffer für Röttenbach. Manuel Kilger schlug eine Ecke auf den Kopf von Roland Bauer, der als einziger entgegen kam und zum 0:1 einnetzen konnte. DJK-Trainer Norbert Hofmann reagierte auf das Gegentor und die mittlerweile ideenlose Spielweise seiner Mannschaft mit der Hereinnahme von Michael Noegel und Michael Antes, sowie Andreas Brandmeier. Eine positive Wirkung blieb aus. Nur bei einem Standard ließ Michael Antes kurz sein Können aufblitzen. Aus 20 Metern setzte er einen Freistoß einen halben Meter neben den Torwarteck-Pfosten und hatte dabei den gegnerischen Keeper schön verladen. Im Gegenzug hätte Röttenbach beinahe das 2:0 nachgelegt, als nach einer Unsicherheit des DJK-Keepers ein Röttenbacher den Abpraller Richtung Maigischer Tor brachte. Ein zweiter Röttenbacher drückte den Ball, der vielleicht anders nicht im Tor gelandet wäre, noch über die Linie, befand sich dabei jedoch im Abseits. Kurz darauf ein Rückschlag für den TSV, der sich nach der Führung nicht zurückzog, sondern weiter nach vorne spielte. Manuel Kilger foulte einen Gegenspieler und der Referee empfand dieses Vergehen als gelbwürdig. Als der Schiedsrichter auf seinen Zettel schaute, sah er dass Kilger bereits verwarnt war und musste ihn nun vom Platz stellen. Vermutlich hätte er die Rote Karte stecken lassen, wenn er sich an die erste Gelbe Karte erinnert hätte, dennoch war der Platzverweis durchaus vertretbar. In Überzahl hätte nun ein Ruck durch die Weingartser Mannschaft gehen müssen, doch es veränderte sich nichts. Die DJK wusste nichts mit ihrer Überzahl anzufangen und spielte ihren Stiefel einfach weiter. Die Anfeuerungsrufe der Zuschauer blieben wirkungslos. Als Konsequenz der etwas offensiveren Schlussausrichtung, konnte der TSV Röttenbach mit dem Abpfiff das 0:2 durch den eingewechselten Sebastian Eckel erzielen, der einen Sololauf gekonnt im gegnerischen Tor unterbrachte.
Während die DJK Weingarts nun einen neuen Anlauf Richtung Bezirksliga in der neuen Saison starten muss, geht der Weg des TSV Röttenbach am Sonntag weiter. Der Gegner ist der FC Kalchreuth, der gegen den FC Holzheim 2:0 gewann. Doch auch nach einem Sieg im nächsten Spiel müsste der TSV Röttenbach ein drittes Spiel, gegen den TSV Windsbach, bestreiten, und auch gewinnen, bis das Ziel Bezirksliga erreicht wäre.
Spielbericht eingestellt am 14.06.2013 08:51 Uhr