Nach dem torlosen Remis im Hinspiel hatte der Saaser Spielertrainer Sven Rosenzweig Befürchtungen, dass die kleinen Altstädter auf den einen oder anderen Mann auf dem Profikader zurückgreifen würden. Doch das dementierte Gegenüber Sebastian Lattermann, so dass vom Personal her mit einer Neuauflage der ersten Partie zu erwarten war. Dabei platzte das BSC-Sportgelände aus allen Nähten und besonders die Parkplatzsituation war angespannt. Rein sportlich hofften die Lerchenbühler, den Heimnimbus und die leichten Vorteile vom Hinspiel nun auch in Tore verwandeln zu können. Und die zahlreichen Zuschauer bestiegen die Anhöhe mit dem Wunsch, ein rassiges Derby zu sehen – im Hinspiel war doch eher gegenseitiges Belauern angesagt.
Auch Niklas Rausch (li.) und Laurin Michaelis haben Tuchfühlung aufgenommen.
Hans Wunder
Bereits in den ersten Minuten war klar, dass sich eine andere Partie als im torlosen Hinspiel entwickeln würde, denn als BSC-Torwart Obwandner nach Landgraf-Flanke das Leder nicht festhalten konnte, war Filip Farkasovsky mit dem 0:1 (3.) zur Stelle. Das frühe Tor gab den Altstädtern sichtlich Auftrieb, die nun schwungvoll agierten. Und der Torschütze hätte fast nachgelegt, scheiterte bei seinem Kopfball knapp. Die Saaser arbeiteten sich nur langsam ins Spiel. "Wir haben uns da richtig reingekämpft", beobachtete Spielleiter Nicolas Kühnlein. Oft war am Strafraum Endstation, so dass Spielertrainer Sven Rosenzweig mehr Willen von seinen Schützlingen forderte. Und noch vor der Pause mit gutem Beispiel voraus ging und das Spiel seiner Mannschaft antrieb. Zunächst gelang dem neu in die Startelf gekommene Florian Maßberger eine tückische Kopfballverlängerung, doch der SpVgg Torwart Lucas Zahaczewski, der erneut den Vorzug bekam, hatte aufgepasst und lenkte die Kugel um den Pfosten. Wenig später zog Julius Küfner eine Ecke auf das Tor und Niklas Rausch drückte das Spielgerät am zweiten Pfosten per Grätsche zum 1:1 (37.) über die Linie. Das war zu diesem Zeitpunkt nicht unverdient.
Florian Maßberger und Justus Hampel (re.) beobachten interessiert die Bewegung der Kugel.
Hans Wunder
Auch nach der Pause verzeichnete das Team von der Jakobshöhe den besseren Start. Aber Alexander Ochs hatte anscheinend seine Schussstiefel nicht dabei, denn seine beiden Abschlüsse waren eher ungefährlich. Eine andere Qualität hatte die Möglichkeit von Nilklas Rausch, der alleine vor dem Altstädter Torwart auftauchte, aber in Zahaczewski nun seinen Meister fand. "Ich finde, wir waren spätestens ab der 70. Minute überlegen. Aber auch die Saaser hätten in Führung gehen können", analysierte Gästecoach Sebastian Lattermann. Dieses Szenario hatte weiter Bestand. Die Gelbschwarzen machten zwar weitgehend das Spiel, waren aber zu wenig zwingend. Allerdings hatten es dann die letzten Minuten wieder in sich. Michael Sauerstein hatte den Lucky Punch auf dem Schlappen und der Flachschuss hätte durchaus gepasst, aber der Torwart, der zwar im Drittligakader war, aber dort nur einen Einsatz verzeichnete, war schon wieder unten und bewahrte seine Mannschaft mit der Glanztat vor dem Knock-Out. Auf der anderen Seite hätte dann Joker und Jugendspieler Nils Nickel seiner Mannschaft ein weiteres Nervenflattern ersparen können. Felix Landgraf hatte sich im Strafraum durchgewühlt und quer auf den jungen Angreifer gelegt, der aus sieben Meter zu hoch ansetzte und damit die Verlängerung ermöglichte. Die zahlreichen Zuschauer konnten also weiter den lauen Frühsommerabend genießen und der Bratwurststand florierte.
Fairer Zweikampf: Florian Dörfler (re.) ist vor Felix Landgraf am Ball.
Hans Wunder
In der Verlängerung war beiden Mannschaften anzumerken, dass sie nichts mehr riskieren wollten. doch BSC-Abwehrchef Florian Dörfler musste dann doch in die Eisen steigen und zum taktischen Foul greifen, als ihm Landgraf drohte, zu enteilen. Doch die Lerchenbühler meisterten auch diese schwierigen Spiel mit unbändigem Einsatz, so dass es in das Elfmeterschießen ging. Dabei verschoss der Altstädter Keeper den ersten Elfer, aber auch die Saaser zeigten Schwächen vom Punkt. Am Ende hatten sie noch reichlich Pech, denn Torwart Tobias Obwandner hatte den entscheidenden Schuss fast schon geklärt, wurstelte das Leder dann aber doch irgendwie hinter die Linie.
Spielbericht eingestellt am 04.06.2023 23:17 Uhr