Es war nicht das erste Mal, dass die Nachbarn um den Landesligaaufstieg kämpften. Trotzdem war die Situation mit früheren Jahren nicht zu vergleichen. Die Altstädter spielten nahezu ohne Unterstützung von oben eine starke Serie und Trainer Sebastian Lattermann musste dabei seine Torjägerqualitäten nicht einmal unter Beweis stellen. Bis auf Torhüter Lucas Zahaczewski war auch bei diesem Match kein Spieler aus dem Drittligakader der Altstädter dabei. Die Saaser hatten indessen nach zahlreichen Turbulenzen unter dem neuen Spielertrainer Sven Rosenzweig wieder Ruhe in die eigenen Reihen gebracht und sich mit dem Relegationsplatz belohnt. Etwas überraschend wählte dabei Co-Trainer Markus Walther zunächst einen Platz auf der Bank. Fast 1000 Zuschauer bildeten eine eindrucksvolle Kulisse, auch wenn es auf der Jakobshöhe deutlich kuscheliger zugegangen wäre. Die große Frage war, ob es die Teams bereits in der ersten Begegnung wissen wollten.
Keine Geschenke: Justus Hampel (re.) attackiert Moritz Taglieber.
Hans-Jürgen Wunder
Auf dem ungewohnten Geläuf hatten die Mannschaften so ihre Probleme, insbesondere Verteidiger Justus Hampel, der gleich einmal BSC-Stürmer Juluis Küfner übersah und ihn die Kugel am Strafraum in die Beine spielte Doch Kapitän Laurin Michelis und Verteidiger Theo Prendke waren zur Stelle und bedrängten den Saaser, der letztlich deutlich verzog. Auf der anderen Seite beförderte Nils Nickel das Leder fast im Gegenzug zwar ins Netz, aber bei dem vorherigen Strafraumgewühl war wohl ein Foul im Spiel - der Treffer zählte nicht. Freilich war im ersten Abschnitt erkennbar, dass es um viel ging und das lähmte die Beine. Die Gelbschwarzen waren zeitweise zwar aktiver, konnten aber Torwart Tobias "Obi" Obwandner nicht ernsthaft prüfen. Viele Zweikämpfe und schnelle Ballverluste kennzeichneten die Partie und trotz drei nominellen Stürmern auf beiden Seiten herrschte eher Mittelfeldgeplänkel, statt Sturm und Drang. "Es wollte eben keine Mannschaft aus der Deckung wagen", pflichtete SpVgg-Coach Sebastian Lattermann bei. Aber fast etwas unvermutet kamen die Saaser in der Viertelstiunde vor der Pause doch noch gefährlich auf. Julius Küfner traf aus spitzem Winkel nur den Außenpfosten und als sich Michael Sauerstein am Strafraum durchsetzte und flach abzog, konnte Torwart Lucas Zahaczewski gerade noch retten. Aber die Kugel prallte zu Felix Rabenstein, der völlig verwaist war, aber nicht optimal zum Ball stand - und aus fünf Metern mit seinem Absteiger den Kasten verfehlte.
Auch Julius Küfner (re.), hier gegen Paul Hartmann, hatte einen Hochkaräter.
Hans-Jürgen Wunder
Nach dem Seitenwechsel rückte erneut BSC-Stümer Julius Küfner in den Blickpunkt. Als er aus 20 Metern seinen Freistoß ebenso hoch über den Kasten jagte, griff er sich zwar selbst den Kopf. Doch nur wenige Minuten später tanzte Kollege Michael Sauerstein, der mit Neudrossenfeld in Verbindung gebracht wird, erst den SpVgg-Keeper aus und legte quer, aber Küfner wurde hart bedrängt und bugsierte das Leder aus fünf Metern über den Kasten. Danach passierte wieder wenig, wenn man vom Kopfball des SpVgg-Verteidigers Theo Prendke absieht, der sein Ziel um einen Meter verfehlte. Erst in der Schlussphase nahm die Partie wieder Fahrt auf. Erst versuchte SpVgg-Stürmer Felix Landgraf, das Leder am Fünfmeterraum mit der Hacke aristisch auf das Tor zu bringen und verfehlte. Und für den eingewechselten Jugendspieler Jonas Larkow war der Winkel in dieser Situation doch etwas spitz, auch wenn er die Kugel noch einmal gefährlich ins Zentrum brachte. Auf der anderen Seite starteten die Saaser einen erfolgsversprechenden Konter, der mit einem Foul gestoppt wurde. Viele Zuschauer fragten sich, ob hier nicht der Vorteil weggepfiffen wurde oder ob nicht eine klare Torchance verhindert wurde. Es ging aber mit Verwarnung und einem Freistoß weiter, den Michael Sauerstein sehr platziert trat, aber in Lucas Zahaczewski seinen Meister fand. Am Ende taten sich beide Mannschaften schwer, das torlose Remis einzuordnen.
Michael Sauerstein im Luftduell gegen Nick Gregorzewski (li.).
Hans-Jürgen Wunder
"Natürlich müssen wir ein Tor im Rückspiel schließen, aber der Gegner auch", meinte SpVgg-Trainer nach der Partie lakonisch. Ganz andere Sorgen hat sein Gegenüber Sven Rosenzweig, der nicht ausschließen möchte, dass es seine Kicker am Sonntag plötzlich mit Urlaubern zu tun hat - bekanntlich wurde der Drittligakader nach dem Abstieg zunächst in die Ferien geschickt..
Spielbericht eingestellt am 01.06.2023 23:37 Uhr