Die Gäste sicherten sich in der Schlussphase der Saison den letzten Relegationsplatz. Der Sieg gegen Lokalrivale Lengfeld sorgte für das Erreichen des Zwischenziels, die Lengfelder stiegen hingegen in die Bezirksliga ab. Das wollten die Rot-Schwarzen vermeiden und in Baiersdorf den ersten Schritt gehen. Allerdings ohne die Schubert-Brüder, die zunächst angeschlagen auf der Bank Platz nahmen.
Die Baiersdorfer lieferten sich in der Bezirksliga Mittelfranken Nord ein enges Rennen mit dem späteren Meister ASV Weisendorf. Letztlich hatten die Erlanger einen Zähler Rückstand. So blieb der Elf von René Ebert nur der Umweg über die Relegation, um doch noch den Sprung in die Landesliga zu schaffen.
Jannik Fischer spielt einen Zuckerpass durch zwei Gegenspieler hindurch.
Alexander Rausch
Und die Gastgeber legten rund 250 Zuschauern los wie die Feuerwehr. Prompt lag der Ball dann auch schon im Netz. Nach einem Freistoß Adem Selmanis stand Ian Heller goldrichtig und staubte ab. Keine zwei Minuten waren da gespielt. Die kalte Dusche für die Rottendorfer, die nicht wussten, wie ihnen geschieht. Die Gastgeber bestimmten die Szenerie nach Belieben. Christian Rzonsa mit der nächsten Möglichkeit aufs 2:0 (8.), das kurz darauf fiel. Paul Lücke lenkte eine Selmani-Ecke unglücklich ins eigene Tor (13.).
Angst und Bange musste es den Rottendorfer Anhängern werden bei dem, was sie von ihrer Mannschaft sahen. Jonas Kraus schnupperte am dritten BSV-Treffer, aber Peter Trappschuh war im bedrohten Eck (21.). Immer wieder brachten sich die Gäste selbst oder die flinken Angreifer der Hausherren in die Bredouille. Nachdem sich Paul Lücke bei einem langen Ball verschätzte, wäre Christian Rzonsa frei aufs Tor gelaufen, aber Peter Trappschuh grätschte riskant ab (28.). Der Keeper, der sicher nicht fehlerfrei spielte, war der einzige Rottendorfer, der wach schien und sich gegen ein Debakel stemmte.
Dass das dann nicht eintrat, lag auch daran, dass Jannik Fischer nach 35 Minuten einen hellen Moment hatte und Mathis Böhler auf links bediente. Der flankte perfekt flach in die Mitte und Robin Busch drückte das Leder über die Linie. Aus dem Nichts der Anschlusstreffer. Aber es blieb die einzig gute Aktion der Gäste. Auf der anderen Seite musste erneut Peter Trappschuh Kopf und Kragen riskieren und rettete bei einem langen Ball vor Christian Rzonsa. Auch den Lupfer Marco Joachims wehrte der Keeper ab (40.). So gingen die Rottendorfer mit einem absolut schmeichelhaften 1:2 in die Pause. Eigentlich hätten die Gastgeber deutlicher führen müssen.
Robin Busch erwehrt sich Max Schmitt.
Alexander Rausch
Zum Seitenwechsel brachten Martin lang und Manuel Gröschl ihren etatmäßigen Kapitän Nicolas Schubert und Rottendorf wurde mutiger. Das zeigte ein Freistoß Mathis Böhler aus 30 Metern, der direkt vorbeiging (52.). Allerdings lebte die Gäste-Defensive, die nun höher verteidigte, sehr gefährlich, hatten Christian Rzonsa und Co. doch deutliche Schnelligkeitsvorteile. Der Angreifer zog davon, aber Peter Trappschuh hielt stark. Der Nachschuss Marco Joachims landete am Außennetz (56.).
Die Partie war nun deutlich ausgeglichener und beide Teams hatten Möglichkeiten auf weitere Treffer. Nach einer Flanke Tim Schmitts setzte Adem Selmani das Leder am zweiten Pfosten daneben (62.). Auf der anderen Seite verzog Robin Busch nach Doppelpass mit Mathis Böhler (64.). Kurz darauf parierte Jonas Dirr gegen Nicolas Schuberts Distanzversuch (67.). Die Rottendorfer schnupperten am Ausgleich, der dann auch tatsächlich fiel. Nach einem Schnittstellenball Nicolas Schuberts war Jannik Fischer plötzlich völlig blank und schob zum 2:2 ein (74.). Damit stellten die Gäste den Spielverlauf völlig auf den Kopf. Baiersdorf schien ein dominantes Spiel zu entgleiten. Aber die Rottendorfer verteidigten in der Schlussphase Christian Rzonsa am linken Flügel unzureichend. Der flankte und der eingewechselte Labeat Ferizi drückte das Leder über die Linie (82.).
Akrobatischer Jubel: Labeat Ferezi feiert seinen Treffer zum 3:2.
Alexander Rausch
Die völlig verdiente Führung. Allerdings durften die Rottendorfer nochmals. Nicolas Schubert bediente Jannik Fischer. Jonas Dirr hielt stark. Julian Wolffs Nachschuss wurde geblockt (89.). Kurz darauf war Schluss in einer kuriosen Partie. Die hätten die Baiersdorfer zur Pause schon entschieden haben müssen. Plötzlich egalisierten aber die Rottendorfer und machten deutlich mehr aus ihren wenigen Möglichkeiten als die Heimelf. Und dann sorgte Labeat Ferizi doch noch für einen Vorsprung der Hausherren, die dennoch mit breiter Brust nach Unterfranken fahren. Dort müssen sich die TSV-Kicker aber deutlich steigern, wollen sie den Abstieg auf eigenem Platz vermeiden.
Spielbericht eingestellt am 01.06.2023 23:55 Uhr