Im zweiten Relegationsspiel zur Landesliga empfing der FC Coburg den BSC Saas Bayreuth in der Vestestadt. Das Hinspiel gewannen die Vestekicker in der Wagnerstadt bereits klar mit 4:0-Toren, sodass man fest davon ausgehen konnte, die Truppe von Lars Scheler qualifiziert sich für die nächste Runde, obwohl man im Fußball schon die tollsten Sachen, sprich Ergebnisse erlebt hat.
Beim Gastgeber FC Coburg fehlten nur der Urlauber Daniel Sam und der verletzte Dennis Kolb. FFC-Coach Lars Scheler: „Ja, wir nehmen dieses Rückspiel schon ernst, es gilt mit einer offensiven Ausrichtung schon ein Zeichen zu setzen für eine mögliche nächste Relegationsrunde!“ Ganz anders die Vorzeichen beim Saaser Trainer Jörg Pötzinger, dem sage und schreibe zehn Akteure nicht zur Verfügung standen, der sagte: „Trotz der Verletztenliste wollen wir hier unser Bestes geben, uns so teuer wie möglich verkaufen und einen guten Saisonabschluss finden!“
Coburgs Leonhard Scheler (vo.) wird vom Bayreuther Markus Walther (hi.) verfolgt.
Dieter Koch
Der Zeiger der Stadionuhr hatte auf dem Kunstrasen noch keine zwei Umrundungen hinter sich, da jubelten die Heimfans schon, doch der Coburger Tevin McCullough vergab die erste dicke Möglichkeit aus drei Metern, als er den Ball über den Saaser Kasten bleute. Danach entwickelte sich eine abwechslungsreiche Partie, in der sich die Gäste – die in einer 4-4-2-Formation begannen – keineswegs versteckten. Die Heimelf – im 4-1-4-1-System – nutzte die volle Breite des Platzes und störte früh, um den Gegner sein Aufbauspiel von hinten heraus zu erschweren. Doch dann war es soweit, als Tevin McCullough vom FFC die Desorientierung der Saaser Deckung ausnutzte und aus acht Metern per Links-Drehschuss flach zum 1:0 einlochte (11.). Den Ausgleich hatte dann der Bayreuther Markus Walther auf dem Fuß, der im letzten Moment beim Abschluss noch an der Strafraumgrenze abgeblockt wurde. Es ging ohne große Pausen hin und her, wobei Coburgs Leohard Scheler auf der rechten Seite mit einigen guten Flanken für Gefahr sorgte. Auch Sertan Sener versuchte sich mit viel Ballgefühll des Öftern mit Tevin McCullough im Zusammenspiel, um in eine gute Schussposition zu kommen. Es ging kampfbetont auf beiden Seiten weiter, denn Saas Bayreuth war nicht angetreten, die Punkte kampflos herzugeben, die einige Male am gutpostierten FCC-Schlussmann Oleksandr Churlov scheiterten. So wie bei Stephan Otto, dessen 25-Meter-Freistoß nur wenige Zentimeter am Heimkasten vorbei ins Aus zischte. Als man sich zur Pause schon auf Kaffee und Kuchen, einem Seidla oder einer warmen Leberkäs-Semmel eingestellt hatte, doch noch der zweite FCC-Treffer. Erneut war es – nein nicht Serge Gnabry vom FC Bayern wegen der Ähnlichkeit – sondern der Vestekicker Tevin McCullough, der nicht konsequent angegriffen wurde, als er die Eingabe von Ricardo König kurz annahm, sich um die halbe eigene Achse drehte und flach mit rechts zum 2:0 lässig einschob (44.).
Im Laufduell der Bayreuther Felix Edelmann (li.) und Tevin McCullough (re.) von den Platzherren.
Dieter Koch
Nach Wiederbeginn kam Jannik Schmidt für Gökhan Sener auf das Spielfeld, der mit ansehen musste, dass der Bayreuther Florian Guthmann frei zum Schuss kam und das Heimtor nur knapp verfehlte. Coburg blieb seiner Linie treu, was im Klartext hieß, dass sie weiterhin mit Forechecking früh vorne draufgingen, um schnell in Ballbesitz zu kommen. Nachdem Kevin Eckert von Saas mit einem 30-Meter-Knaller nochmals den FCC-Keeper Oleksandr Churlov prüfte auf der anderen Seite der dritte Coburger Treffer, der in der Entstehung sehenswert war. Der spielfreudige Tevin McCullough ging an drei Gästeakteuren auf der linken Seite vorbei und legte uneigennütz die Kugel maßgerecht auf Sertan Sener in die Mitte auf, der sich nicht zweimal bitten ließ und mit seiner linken Klebe das Runde im Eckigen zum 3:0 (55.) versenkte. Nur sechs Minuten später prallten im Kampf um den Ball der Coburger Lars Teuchert und Leon Grüner vom Gast heftig zusammen. Nach Behandlung – besonders beim jungen Heimspieler – konnten gottseidank beide weiterspielen. Aus diesem Freistoß für die Gäste entwickelte sich der 3:1-Anschlusstreffer. Jan Vogler brachte den Ball von halbrechts weit auf den zweiten Pfosten - der vorher an Freund und Feind vorbei durch den heimischen Strafraum segelte – wo völlig ungedeckt Felix Edelmann das Geschenk dankend annahm, der keine Mühe hatte, zum 3:1 einzunetzen (61.). Aber das regte keinen besonders auf, denn die Messe - sprich es gab keinen Zweifel am Coburger Weiterkommen - war gelesen. Danach hatte Adrian Guhling die Möglichkeit das Ergebnis zu erhöhen, aber der Gäste-Torhüter Tobias Obwandner verhinderte spektakulär mit einer Glanzparade den vierten FCC-Treffer. Pech kam auch noch hinzu bei den Roten, als Sertan Sener mit einem Hammer nur das Lattenkreuz des Saaser Tores traf und der Ball ins Feld zurücksprang (85.), nach wenigen Minuten ertönte der Schlusspfiff.
Das Objekt Ball fest im Blick haben der Gästeakteur Leon Grüner (re.) und Lukas Riedelbauch (hi.) vom FFC.
Dieter Koch
Zwar war nach dem deutlichen 4:0-Himspielsieg der Coburger in Bayreuth etwas die Luft raus, aber nach der schnellen 1:0-FFC-Führung war schon alles entschieden. Trotzdem entwickelte sich eine ansehnliche Partie, in der die Gäste nicht aufgaben und bis zum Schluss kämpften. Somit steht Coburg in der nächsten Relegationsrunde.
Spielbericht eingestellt am 26.05.2019 20:59 Uhr