Beide Mannschaften mussten in der Relegation eine nicht geplante Sonderrunde drehen. Dabei hatten die Hofer Bayern nach dem 3:0-Hinspiel-Sieg schon ein Bein fest in der Bayernliga. Doch Trainer Mikheil Sajaia wollte noch nicht vom Klassenerhalt reden. Auf dem kleinen und vor allem engen Platz in Großbardorf tat sich schon so manches Team schwer. Ans Aufgeben dachten auch die Grabfeld-Gallier nicht. Zielsetzung war es ein frühes Tor zu erzielen. Damit wollte die Mannschaft von Markus Bach den Druck auf die Saalestädter erhöhen. Mit knapp 800 Zuschauern war die Bioenergie-Arena gut gefüllt. Trotz aufgezogenem Gewitter war die Stimmung in beiden Lagern blendend.
Kurz brannten Jannik Binder (grün) die Sicherungen durch, das bekam auch Hendrik Geiler zu spüren. Schiedsrichter Markus Haase beließ es bei einer Ermahnung.
Maik Schneider
Schon beim Aufwärmen gab es eine kalte Dusche nachdem der Himmel seine Schleusen öffnete. Dabei tat der Regen dem Platz und auch den Spielern bei knapp 30 Grad gut. Dennoch lief es die ersten zehn Minuten auf beiden Seiten nicht rund. Die Hausherren versuchten zwar das Spiel zu machen, man merkte den Galliern dennoch die Angst eines Kontergegenstoßes an. So dauerte es satte 15 Minuten, ehe Diego Schwab das erste Mal für ein Raunen bei den Hausherren sorgte. Doch aus aussichtsreicher Position, nahe der Strafraumgrenze, setzte er einen Freistoß in die Mauer der Hofer. Doch das sollte der Startschuss für die Offensivbemühungen der Gallier sein. Denn schon kurz darauf war es Tim Strohmenger mit einem Versuch aus der zweiten Reihe, der in den Armen von Vladyslav Vertiei landete. Die Hofer Bayern standen tief, suchten derweil ihr Heil in Kontern. Nachdem Jean Paul Alexis mit einem Abschluss von der Strafraumgrenze geblockt wurde, war der Abschluss kurze Zeit später aus der Drehung schon gefährlicher. Nun waren auch die Saalestädter im Spiel und hatten durch ihren Mittelfeldmotor Yuma Mukoyama die nächste Einschussmöglichkeit. Ein Schuss von Weiß wurde geblockt und landete beim kleinen Wirbelwind. Der fackelte nicht lange, setzte die Kugel aber neben das Tor. Dann wurde es kurz vor der Pause Hektisch. Hendrik Geiler setzte etwas zu energisch nach, was dem Gegner nicht schmeckte. Nach einer kleinen Rudelbildung kamen aber alle Akteure ohne Karte davon. Auch TSV-10er Jannik Binder, dessen "Backpfeife" gegen Hendrik Geiler vom Schiedsrichter gesehen worden sein muss. Nach einem Foul von Tim Strohmenger an Tim Scherbaum, sah der Großbardorfer zu Recht den Gelben Karton, nur die Verwarnung gegen den Hofer Schlussmann Vlasyslav Vertiei war dennoch überzogen. Der Hofer Schlussmann konnte sich mit dem Pausenpfiff aber noch auszeichnen, als er einen Freistoß von Jannik Binder stark zur Ecke klärte.
Hof`s Keeper Vladyslav Vertiei (re.) musste auch gegen Yannik Göller ordentlich einstecken.
Maik Schneider
Besser aus der Kabine kamen die Hofer Bayern, die nach Anstoß der Heimelf überfallartig los legten. Nach einem langen Ball ließ Jean Paul Alexis auf den einlaufenden Maximilian Weiß tropfen. Der Zehner der Bayern zog direkt ab, verfehlte das Tor um Zentimeter. Noch bevor die TSVler richtig auf dem Platz waren, hatte Maxi Weiß die nächste Chance. Nach einem verlängertem Einwurf war es der Hofer, der aus dem Gewühl zum Schuss kam. Die Gallier brauchten knapp zehn Minuten, um sich zu sammeln. Dann aber schalteten auch sie auf Offensive. Die Bayern hingegen standen tiefer. Ließen die Hausherren kommen um ihre schnellen Außenbahnspieler auf Reisen zu schicken. Markus Bach versuchte mit den frischen Offensivspielern Luca Atzori und Manuel Leicht die letzten Kräfte zu mobilisieren. Doch die Chancen hatte zunächst die SpVgg Bayern Hof. Nach einer scharfen Hereingabe von Maximilian Weiß hatte Fabian Krantz den K.O. der Grabfeld-Kicker auf dem Fuß, verpasste jedoch knapp. Der TSV musste nun aufmachen und hatte mit seinem besten Mann Jannik Göller zwanzig Minuten vor dem Ende die Chance zur Führung. Für seine Spekulation wurde er belohnt, kam an Keeper Vladislav Vertiei vorbei, fand im Zentrum aber keinen Abnehmer. Auch die Hofer Konter fanden den Weg ins Tor nicht, so klärte Leon Zwickl einen Abschluss von Hendrik Geiler aus knapp fünf Metern souverän. Dann wurde es wieder hektisch. Nach einem langen Ball spielte Kapitän Xaver Müller seinen Mitspieler Jannik Göller frei, der im Zentrum die Kugel über die Linie drückte. Die Arena bebte und es ging weiter. Keine Minute später wieder eine Ecke für Großbardorf. Die am zweiten Pfosten wieder vor das Tor geköpft wurde und Marian Schubert ins eigene Tor bugsierte. Noch zehn Minuten auf der Uhr, da brannte es nun lichterloh auf dem Platz. Es ging hin und her, denn auch TSV-Keeper Leon Zwickl ging bei jedem Standard mit nach vorn. Das leere Tor wurde immer öfter die Hoffnung der Hofer. Doch Hüseyin Durkan und auch Tom Feulner konnten die Konter nicht sauber zu Ende spielen. Auch bei TSV schwand die zweite Luft und Hof`s Keeper Vladyslav Vertiei nahm ordentlich Sekunden von der Uhr. Nach acht Minuten war Schluss und Hof blaibt in der Bayernliga.
Selbst TSV-Keeper Leon Zwickl (re.) hielt im eigenen Tor nichts mehr und ackerte im Sturmzentrum.
Maik Schneider
Die Hofer Bayern feiern einen Klassenerhalt in der Verlängerung. Nach dem souveränen Auftritt gegen Fuchsstadt und im Hinspiel, musste die Mannschaft von Mikheil Sajaia noch einmal zittern. Am Ende war der Jubel dafür um so größer. Die Köpfe bei den Großbardorfern gingen verständlicherweise nach unten. Doch Trainer Markus Bach war dennoch stolz auf das Team, welches er zur kommenden Saison an einen neuen Mann abgibt. Dabei hofft er, dass die junge Mannschaft die Chance eine Liga tiefer zur Stabilisierung nutzen kann. Der Weg soll wieder in die Bayernliga gehen, aber ein direkter Wiederaufstieg ist kein Muss.
Die Hofer Fans empfingen ihr Mannschaft gegen Mitternacht Laut und Leuchtend.
Maik Schneider
Spielbericht eingestellt am 10.06.2023 20:42 Uhr