Im Vergleich zur 4:6-Niederlage gegen Seligenporten wechselte Erlangens Coach Normann Wagner gleich auf fünf Positionen. Mathias Beck im Tor, sowie Samet Güler, Daniel Eich, Moritz Fischer und Bastian Lunz ersetzten Nicolas Herzig, Lala Brandon, Maximilian Bauernschmitt, Yacine Kemenni und Adem Dopud.
Erlangens Bastian Lunz dribbelt Kevin Steinmann davon.
Felix Schwarz
Die Sander trommelten ordentlich die Werbetrommel, schließlich stand das letzte Heimspiel der Saison an. Extra Bier- und Bratwurststände machten deutlich: Heute ist ein besonderes Spiel. Rund 650 Zuschauer erwarteten ein heißes Relegationshinspiel zwischen dem FC Sand und Erlangen-Bruck – und sie wurden nicht enttäuscht.
Sands Chefcoach wählte zunächst eine sehr defensive Grundausrichtung, sowohl Shaban Rugovaj als Philipp Markof nahmen auf der Bank Platz - somit stand kein einziger echter Stürmer bei den Sandern auf dem Rasen. Damit landete er einen Volltreffer. „Ich habe wirklich sehr lange, wenn nicht sogar mehrere Tage darüber nachgedacht, wie wir das Spiel am besten angehen. Ein Relegationsspiel ist einfach etwas Besonderes, ich freue mich unheimlich, dass meine Taktik so gut aufgegangen ist“, so Schlereth. Erst defensiv stark, dann offensiv eiskalt – diese Formel überwältigte die Erlanger.
Die Pollen, die überall herumflogen, setzten sich kaum auf dem Spielfeld ab - auf dem Rasen ging von Anfang die Post ab. Obwohl sich beide Teams zunächst in der Defensive sortierten, war enorm viel Tempo in der Partie. Die Zweikämpfe wurden energisch geführt. Adrian Reith steckte die Kugel auf Thorsten Schlereth, der mit seiner allseits bekannten Schnelligkeit durchstartete, Erlangens Keeper Mathias Beck umkurvte und eiskalt zum wichtigen Führungstreffer der Korbmacher einschob (19.).
Nur weniger unternahm Schlereth ein weiteres Dribbling, wobei er allerdings vom Ball getrennt wurde und der Ball zu Adrian Reith kullerte. Dieser fackelte nicht lange und traf zum 2:0 - was für ein Traumstart für die Jungs von Dieter Schlereth!
Die Elf von Normann Wagner wusste gar nicht, wie ihr geschah.
Kurz vor der Pause erhielten die Sander sogar die Chance zum dritten Treffer: Sebastian Wagner nahm einen anspruchsvollen hohen Ball Volley - der Schussversuch stellte jedoch kein Problem für Erlangens Torhüter dar. Zielstrebig, konsequent und hellwach - die Korbmacher zeigten in den ersten 45 Minuten eine grandiose Leistung.
Christopher Gonnert (l.) versucht Petrit Djonbalic die Kugel abzunehmen.
Felix Schwarz
Nun hieß es aus Sander Sicht: Bloß kein Gegentor kassieren! Doch da machte Erlangen den Gastgebern einen Strich durch die Rechnung. Chris Gonnert foulte den Gegner im Strafraum - Referee Roman Potemkin zeigte auf den Elfmeterpunkt. Den Strafraum verwandelte Bastian Lunz sicher zum 2:1-Anschlusstreffer (51.). Das wollten sich die Hausherren nicht gefallen lassen, die Schlereth-Elf gab alles, um den Zwei-Tore-Abstand wiederherzustellen.
Wieder legte Thorsten Schlereth einen atemberaubenden Antritt hin, nahm volle Fahrt auf das gegnerische Tor auf und vollendete sein Dribbling mit seinem zweiten Treffer zum 3:1 - der 35-Jährige war in diesem Match kaum zu stoppen (62.).
Adrian Reith tat es Thorsten Schlereth nach, schnappte sich vor dem Strafraum die Kugel und erzielte ebenfalls sein zweites Tor. Nach 70 Minuten stand es 4:1 für den FC Sand - die Taktik von Dieter Schlereth ging voll auf. Die Sander gerieten in absolute Torlaune. Der eingewechselte Shaban Rugovaj probierte von halbrechts sein Glück und traf zum 5:1 (78.), der Torrausch schien kein Ende zu nehmen.
Danny Schlereth setzt zur Flanke an.
Felix Schwarz
Die Rote Karte für Erlangens Daniel Ech entwickelte sich zur Nebensache. Ech schoss absichtlich einen Gegenspieler an. Die Ausgangslage für die Sander könnte kaum besser sein. Wenn die Schlereth-Elf im Rückspiel einen kühlen Kopf behält, sollte dem Klassenerhalt nichts im Wege stehen.
Spielbericht eingestellt am 23.05.2019 10:08 Uhr