Sowohl der TSV Neudrossenfeld, als auch der FSV Erlangen-Bruck mussten in der ersten Runde dran glauben, denn beide Bayernligisten mussten den bitteren Gang in die Landesliga antreten, nachdem der FC Sand und die SpVgg Selbitz ihre Duelle gewinnen konnten. Während die Sander klar die Oberhand gegen den FSV Erlangen-Bruck behielten, hatten die Selbitzer aufgrund der Auswärtstorregel die zweite Runde buchen können. Auch deswegen war das Team von Bernd Eigner wohl als leichter Favorit in dieses Spiel gegangen, auch wenn die Mannschaft weiterhin die schwerwiegenden Ausfälle von Daniel Rinbergas und Peter Heyer verkraften musste. So durfte André Karmann wieder als Sturmspitze beginnen, bevor später Florian Gundelsheimer diese Rolle übernehmen sollte. Dagegen hatte das junge Team von Markus Häßler in einem 4-2-3-1-System begonnen, denn vor allem auf Angreifer Markus Bächer ruhten die Hoffnungen.
Fernando Redondo räumt mit einer Grätsche seinen Gegenspieler Sven Wieczorek ab.
Thilo Wilke
Als die Sander Akteure in der 45. Minute zum Jubeln abdrehten, war ihnen wahrscheinlich noch nicht klar, wie wichtig dieser Zeitpunkt war. Zuvor hatten sich nämlich die Gäste von Minute zu Minute steigern können. Zu Beginn hatten zwar gleich die Hausherren das Spielkommando übernehmen können, jedoch ohne Erfolg. So vergab Florian Pickel eine gute Möglichkeit, nachdem zuvor Danny Schlereth mit einem Querpass vorgelegt hatte (13.). Während die Gäste tief in der eigenen Hälfte ihre Abwehrreihe aufbauten und mit langen Bällen agierten, versuchte es die Mannschaft von Bernd Eigner mit dem gewohnten Kurzpassspiel. Dabei wurde die SpVgg Selbitz in der ersten Halbzeit nur einmal gefährlich, als ein langer Freistoß von Fernando Redondo durch den Wind immer länger wurde und Sands Schlussmann Dominik Biemer nur zur Ecke klären konnte (16.). Auf der Gegenseite hätte wieder Florian Pickel für die Führung sorgen müssen, doch nach einem Konter landete sein Schuss über dem Tor (18.). So kämpfte sich das junge Selbitzer Team von Minute zu Minute besser in das Spiel, auch begünstigt durch den Rückenwind. Die Einschussmöglichkeiten der Sander wurden geringer, sodass nur noch Sven Wieczorek nach einem Solo eine gute Schussmöglichkeit besaß (30.). Oftmals wurde das Spiel nun durch Fouls und Nickligkeiten unterbrochen, was natürlich den Gästen in die Karten spielte. Umso überraschender dann die Führung in der 45. Spielminute, als nach einem Standard von Sven Wieczorek Mittelfeldspieler Stefan Wasser freistehend einköpfen konnte. Ein psychologisch wichtiger Zeitpunkt, denn anschließend pfiff der gute Schiedsrichter Andreas Heidt zur Halbzeit.
Florian Gundelsheimer versucht eine Flanke gegen Fernando Redondo (re.), in den Strafraum zu schlagen.
Thilo Wilke
Mit Wind im Rücken wollte die Heimmannschaft sofort nachlegen, was dem Team auch sofort gelang. Das lange Bein von Florian Gundelsheimer reichte, sodass anschließend Sven Wieczorek einschieben konnte. Wieder ein perfekter Zeitpunkt, der für das junge Selbitzer Team nicht mehr aufzufangen war. Während die Sander nun mit Selbstvertrauen ihre Angriffe vortrugen, spürte man die Verunsicherung bei den Gästen. Kein Wunder also, dass die Mannschaft von Markus Häßler in der zweiten Halbzeit nur noch zwei Torschüsse zu verzeichnen hatte. Eine halbe Flanke musste Dominik Biemer abfangen, bevor er kurz vor Schluss noch einen Freistoß von Kevin Winter glänzend parierte (88.). Auf der Gegenseite eröffneten sich nun reichlich Torchancen für die Heimmannschaft, die nun gute Kombinationen über beide Außenbahnen zeigte. Allerdings war das vorentscheidende 3:0 durch eine Ecke gefallen, denn erst hatte noch Dominic Leim vergeben, bevor anschließend der starke Spielführer René Finnemann einschieben konnte. Das Ergebnis hätte noch deutlich höher ausfallen können, hätten die Sander Offensivspieler ihre weiteren Möglichkeiten genutzt. Sven Wieczorek hatte eine Direktabnahme über das Gehäuse geschossen (60.). Genauso wie der eingewechselte Thorsten Schlereth, der nach einer Flanke von Sven Wieczorek zu hoch ansetzte (70.). Angefeuert von ihrem Trainer Bernd Eigner, blieben die Hausherren bissig in den Zweikämpfen und erspielten sich so deutliches Übergewicht. Sven Wieczorek und Lucas Wirth vergaben dabei in der Schlussphase beste Möglichkeiten (85.). Als dann alle Zuschauer schon mit einem 3:0-Sieg rechneten, traf Florian Gundelsheimer zum umjubelten Endstand. Vorausgegangen war ein langer Freistoß von René Finnemann, welchen der Angreifer direkt verwandeln konnte.
Damit steht der FC Sand mit einem Bein in der Bayernliga, wie auch der Selbitzer Trainer Markus Häßler neidlos anerkennen musste. Für sein Team war bereits der zweite Tabellenplatz in der Landesliga Nordost ein großer Erfolg gewesen. Dagegen will Trainer Bernd Eigner nochmal mit einer konzentrierten Leistung am Sonntag den Aufstieg perfekt machen.
Spielbericht eingestellt am 02.06.2015 23:38 Uhr