Zum zweiten Mal nach 2014 durfte der FSV Stadeln in der Relegation zur Bayernliga ran. Eine bärenstarke Rückserie hatte der Elf von Manfred Dedaj die Zusatzspiele beschert. "Wir haben eine hohe Qualität und mittlerweile auch die Überzeugung, dass wir jeden Gegner schlagen können. Wir haben eine tolle Rückrunde gespielt, das geschafft, was wir wollten und jetzt freuen wir uns auf die Spiele, wollen es genießen als Verein und mit unseren Zuschauern, wir wollen aber auch weiterkommen", so der Coach vor dem Anpfiff, zu dem sich die Ränge am Kronacher Wald gut gefüllt hatten - auch Fürths Oberbürgermeister Thomas Jung gab sich die Ehre.
Hinter Münchberg lag indes eine lehrreiche Saison in der Bayernliga Nord, doch hatte man trotz der Mammutaufgabe sich darauf eingeschworen, das Abenteuer trotz möglicher Rückschläge bis zum letzten Tag angehen zu wollen. "Wir kommen aus einer ganz schwierigen Saison, aber letztlich ist es uns gelungen, eine Mannschaft hinter uns zu lassen und jetzt wollen wir alles reinlegen, um die Relegation erfolgreich zu gestalten", sagte Eintracht-Coach Markus Bächer zur Lage beim letztjährigen Landesliga-Meister.
Zunächst sah es danach aus, als sollte der FSV Stadeln die Gäste vom FC Eintracht Münchberg eine Hypothek mit auf die Heimreise geben.
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Der heftige Regenschauer vom Nachmittag war abgezogen und das satte Grün schien bestens bespielbar für die mit Spannung erwartete Partie. Nach einer kurzen Abtastphase übernahmen die Hausherren allmählich die Spielkontrolle. In der 7. Minute näherte sich Dedaj-Elf erstmals an, als Pulkrabek eine Abudo-Flanke von rechts klar über das Tor köpfte. Drei Zeigerumdrehungen später ergab sich dann die erste Großchance, weil ein weiter Ball von FSV-Keeper Prenzler plötzlich Angreifer Siefert auf die Reise schickte. Dieser umkurvte Gäste-Keeper Lang, doch sein Schuss wurde in höchster Not von Münchbergs Abwehrspieler Söllner von der Linie gekratzt. Auf der Gegenseite klopften die Gäste nach einem Eckball erstmals richtig an: Matteo Kolb setzte vom linken Strafraumeck zu einem Schlenzer an, die Kugel klatschte aber nur an den Pfosten (23.) - Glück für die Hausherren. In der 27. Minute tankte sich dann Stadelns Siefert gut über halbrechts durch, verzog aber aus spitzem Winkel. Deutlich größer war die Gelegenheit, als 120 Sekunden später Mittelfeldmann Weber bei einem Konter den Angreifer von der Mittellinie losschickte, Siefert aber alleine vor Lang im Eins-gegen-Eins am stark reagierenden Keeper scheiterte. In der 36. Minute fiel dann aber doch die Stadelner Führung: Eine Höhenberger-Ecke von rechts fand am zweiten Pfosten den freistehenden Thomas Müller, der zur insgesamt verdienten Pausenführung einnickte.
Noch ist nichts entschieden im Duell zwischen Stadeln und Münchberg.
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Wie schon im ersten Abschnitt begannen auch nach der Pause beide Teams zunächst verhalten. Nach 53 Minuten fand eine flache Eckball-Hereingabe der Gäste Hüttemann an der Strafraumgrenze, der aus halblinker Position aber klar verzog. Auf der Gegenseite blockte Kaschel stark einen aussichtsreichen Siefert-Versuch zur Ecke und verhinderte so den zweiten Treffer der Heimelf. In der 59. Minute rutschte dann Münchbergs Kolb im hohen Tempo auf Höhe der Mittellinie etwas weg und anschließend mit reichlich Tempo in den heranstürmenden Pulkrabek hinein und sah zum Entsetzen der Gäste dafür glatt Rot. In Überzahl drückte die Heimelf nun auf das 2:0. Weber schloss nach 65 Minuten aus 16 Metern zu zentral ab und Stöß setzte nach einer tollen Zieglmeier-Flanke seine Direktabnahme am kurzen Eck vorbei (67.). Nach 69 Minuten wurde Sieferts Schuss wieder stark von Söllner zur Ecke abgefälscht und diese nickte Pulkrabek im Anschluss in die Arme von Lang. Mitten in die Stadelner Drangphase hinein traf Münchberg zum Ausgleich: Ein Konter über rechts gelangte über Hüttemann und Köhler in den Strafraum zu Nöske, der trocken aus zehn Metern abzog und halbrechts zum überraschenden Ausgleich traf (71.). Der Treffer hinterließ in der Folge deutlich Wirkung: Die Gäste standen fortan deutlich kompakter und ließen Stadeln kaum noch in die Gefahrenzone, der FSV verlor spürbar an Schwung und kam kaum noch zu gefährlichen Aktionen. Ein Hering-Freistoß aus rund 23 Metern knapp neben das Gäste-Gehäuse (79.) und zwei stark von Frank geblockte Perst-Abschlüsse binnen weniger Sekunden (82.) waren die größten Gelegenheiten der Dedaj-Elf. So blieb es am Ende bei der 1:1-Punkteteilung, die freilich noch beiden Teams alle Chancen für das Rückspiel lässt.
Münchbergs Abwehrchef Michael Söllner (r.) war gerade in Unterzahl ein Turm in der Schlacht und ließ die Stadelner Angriffe verpuffen.
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Ohne einen zählbaren Vorteil geht es am Samstag in den zweiten Teil der 1. Runde zur Bayernliga-Relegation. Aufgrund des Spielverlaufs konnten freilich die Münchberger damit besser leben, denn das Chancenplus lag klar auf Seiten der Stadelner. Das alles ist aber sowieso Makulatur, wenn es in Münchberg praktisch wieder von null losgeht. Ob der letztjährige Landesliga-Meister dann seinen Heimvorteil besser nutzen kann, wird sich zeigen.
Spielbericht eingestellt am 21.05.2025 22:14 Uhr