Erst um 17.30 Uhr, also nach der Bundesliga, begann die Partie zwischen dem Kellerkind TSV Berching und dem ambitionierten Team vom ESV Ansbach-Eyb. Berchings Trainer Andreas Speer hatte sich in einem Trainingslager in der Türkei mit seiner Mannschaft auf die Rückrunde vorbereitet und sah seine Mannschaft vor dem Spiel dadurch in einer guten Form, so dass er unbedingt wollte, dass die Partie stattfindet. Nicht dabei in seinem Team waren die Ennich-Brüder, die im Winter nach Berching zurückgekehrt sind und auch Christian König, Winterneuzugang aus Seligenporten, fehlte beim Rückrundenauftakt. Somit war Andreas Kipfstuhl der einzige Neuzugang im heutigen Aufgebot und einige A-Jugendliche bekamen ihre Chance in der Ersten Mannschaft. Auf der anderen Seite ließ Ansbachs Trainer Michael Endres seine beiden bisher erfolgreichsten Torschützen Bastian Göttlicher und Christian Sandner zunächst auf der Bank. „Die waren in der Vorbereitung nicht so aktiv.“ Neu im Team war hingegen Neuzugang und Sohnemann des Trainers, Tim Endres.
Tobias Hackner (li.) gegen den agilen Tobias Hasselmeier.
Uwe Kellner
Bevor sich die Abwehrreihe des TSV Berching richtig ordnen konnte, wurde sie durch einen genialen Pass aus dem Mittelfeld auch schon ausgehebelt und Woldemar Kapp stand allein vor Torwart Manuel Neumeyer, der jedoch einen frühen Rückstand verhindern konnte. Genau diese unliebsame Begebenheit widerfuhr nur ein paar Zeigerumdrehungen später dem ESV Ansbach-Eyb. Mit einem Pass in die Schnittstelle der Viererkette wurde Martin Braun frei gespielt und der junge Stürmer überlegte nicht lange und setzte den Ball mit einem platzierten Schuss in die Maschen zur 1:0-Führung für die Heimmannschaft. So ein frühes Tor verleiht natürlich Flügel und diese musste Berching in der Folge des Öfteren auspacken, wenn der Gast aus Ansbach Freistoßflanken oder Eckbälle in den gegnerischen Strafraum brachte. Anders wurde die Truppe von Coach Michael Endres kaum gefährlich, auch wenn Tobias Hasselmeier versuchte den einen oder anderen Ball in die Spitze durchzustecken. Die vielbeinige Abwehr des TSV Berching wusste die Flankenläufe und Vorstöße durch die Mitte immer wieder zu verhindern. Begünstigt wurden sie jedoch auch vom Gegner, der Probleme mit der Ballbehandlung und dem Passspiel aufwies und so seine spielerische Stärke und Spielanteile nicht in Torchancen ummünzen konnte.
Freistoß, Kopfball, Torwart. Das war das übliche Prozedere bei den Angriffsbemühungen von Ansbach in der ersten Hälfte.
Uwe Kellner
Auch nach der Pause änderte sich zunächst nichts am Spielverlauf. Der TSV Berching hatte eine gute Raumaufteilung und falls doch etwas einmal nicht passte, korrigierte Trainer Andreas Speer seine Jungs von außen und ordnete seine Mannschaft so, dass wieder jeder seinen richtigen Platz einnahm. Eyb bekam aufgrund der harten Gangart von Berching auch weiterhin immer wieder Chancen durch Standards. Am Nähesten an einem Torerfolg war dabei Stefan Ruttmann, der einen Freistoß von halblinks an die Querlatte setzte. Die besseren Chancen hatte in dieser Phase, trotz optischer Überlegenheit des Gastes, der TSV Berching. Jedoch konnten weder Franz Geyer noch Christian Zech ihre Chancen verwerten. Nach einer Stunde brachte Trainer Michael Endres die beiden Toptorjäger Bastian Göttlicher und Christian Sandner ins Spiel. In den ersten Minuten nach der Einwechslung blieb ein positiver Effekt erst einmal aus, doch war es Bastian Göttlicher, der an einer entscheidenden Szene des Spiels kurz darauf beteiligt war. Göttlicher foulte den Berchinger Kevin Schneider, welcher aufsprang und sich lautstark bei seinem Gegenspieler darüber beschwerte. Göttlicher erwiderte dies mit der Andeutung eines Kopfstoßes, mit dem er wohl auch Kevin Schneider berührte und dieser zu Boden sank. Schiedsrichter Bode gab für diese Aktion beiden Spielern die Gelbe Karte. Kevin Schneider war allerdings schon verwarnt und musste damit den Platz mit Gelb-Rot verlassen. Eine harte Entscheidung gegen denjenigen, der eigentlich gefoult wurde. Von diesem Zeitpunkt an wurde das sowieso schon zweikampfbetonte Spiel noch ruppiger geführt und auch die Fans gerieten nun aneinander. In Überzahl hatte für den ESV Ansbach-Eyb Tobias Hasselmeier die nächste gute Tormöglichkeit, aber sein Abschluss ging am langen Pfosten vorbei. Der TSV Berching bot dem Gegner auch in Unterzahl Paroli und die „Speerlinge“ bemühten sich immer kompakt hinter dem Ball zu stehen. Fouls blieben dabei jedoch nicht aus und zehn Minuten vor Schluss war es ein solcher Freistoß aus zentraler Position 22 Meter vor dem Berchinger Tor, welcher zum Ausgleich führte. Christian Sandner bekam das Spielgerät von seinem Mitspieler etwas zur Seite gelegt und versenkte es daraufhin mit einem Wumms im Berchinger Tor zum 1:1. Durch diesen Treffer ging ein Ruck durch die Mannschaft aus Ansbach und sie drängte nun auf den Siegtreffer. Berching verteidigte jedoch weiterhin wacker und hatte nach einem Befreiungsschlag sogar selbst noch die Chance zur Führung. Der weite Ball landete tatsächlich im Lauf des eingewechselten Christian Zech und als er gerade Tempo aufnahm wurde er gerade noch von Tim Endres zu Fall gebracht. Ein weiterer Verteidiger muss wohl noch in der Nähe gewesen sein, denn der Schiedsrichter beließ es bei einer Gelben Karte für Endres. Danach passierte nichts mehr und die Partie endete mit einem 1:1-Unentschieden.
Berching war vor dem Spiel der Underdog, doch hätte der Spielverlauf für den TSV auch mehr als nur einen Punkt hergeben können. In der nächsten Woche geht es für Andreas Speer mit seinen Jungs zur nächsten Spitzenmannschaft der Bezirksliga 2, dem TuS Feuchtwangen. Dass Ansbach-Eyb unter seinen Möglichkeiten gespielt hat, war am Ende allen klar. Die beiden ersten Plätze sind für die Mannschaft von Michael Endres immer noch in Reichweite und mit dem SC Aufkirchen wartete auf den ESV in der nächsten Woche der nächste schwere Gegner.
Spielbericht eingestellt am 03.03.2013 11:09 Uhr