Von Gino Politi
Trotz vieler Zusagen bei diesem schweren Auswärtsspiel beim Tabellenführer SV Schalding, die Mannschaft zu unterstützen, kamen leider nur vier treue Anhänger zum vereinbarten Treffpunkt, die sollten ihr Kommen aber nicht bereuen. Da muss wohl das Pokalendspiel zwischen Dortmund und Bayern für manch anderen wichtiger gewesen sein.
Die Busfahrt ging diesmal ohne nennenswerte Probleme in Richtung Passau los. Halt, wenn nicht Schatzmeister Gerhard Tinkl gewesen wäre, der nach hundert Metern den Busfahrer zum Anhalten aufforderte, (wir haben unsere Kaffeebecher vergessen), dies war die einzige Unterbrechung, und so ging es los Richtung Passau.
Im Vorfeld des Spieles hörte man nur von den Anhänger und Funktionären von Schalding, in welcher Höhe das Spiel zu Gunsten von SV Schalding heute ausgehen werde. Das brachte Coach Michael Hutzler auf die Palme, die Ansprache war in der Kabine deutlich, man müsse ihnen die Suppe versalzen und auf Chancen warten, und eiskalt zuschlagen.
Das Spiel begann wie nicht anders zu erwarten mit druckvollen Angriffen der Schaldinger, die immer ihren Sturmtank Pillmeier mit weiten Pässen suchten, so wie in der 16. Minute, als ein diagonaler Pass von SVS- Spieler Krieg auf die rechte Seite geschlagen wurde, und Konrad sowie Neudecker sich bei diesen Ball verschätzten, umkurvte Pillmeier den herausgeeilten Torwart Rüdiger Beck und schlenzte den Ball zur vielumjubelten 1:0-Führung ins Jahn-Gehäuse. Von diesem Führungstreffer beflügelt, griffen die Schaldinger weiter an, und wollten den zweiten Treffer erzielen, so wie in der 20. Minute von Pillmeier aus sechs Metern und der Nachschuss von Zacher wurde von Torwart Rüdiger Beck mit zwei Glanzparaden zunichte gemacht. Ab diesem Moment verstärkte der Jahn seine Angriffsbemühungen, so in der 31. Minute, als mit einem schönen Pass von Ulbricht Ferdinand List im Strafraum freigespielt wurde, und sein Schuss in das kurze Eck (SVS-Torwart Wloch) keine Chance ließ. Die Freude dauerte nur 60 Sekunden. Da schlug wieder Pillmeier zu! Und wiederum war es ein weiter Pass, der die Jahn-Abwehr alt aussehen ließ, Pillmeier nahm den Ball an, und lupfte den Ball über den herausgeeilten Torwart Beck, und drückte per Kopf den Ball über die Linie zum 2:1 für Schalding, damit erzielte Pillmeier sein 30. Saisontor für seine Farben. Der Jahn verstärkte seine Angriffe, und nach einem Eckball in der 41. Minute von List auf den Elfmeterpunkt gezogen, schraubte sich S. Bajric in (Mario Gomez-Manier) hoch und wuchtete mit dem Kopf den Ball zum verdienten 2:2-Ausgleich in die Schaldinger Maschen.
In der Halbzeit machte Jahn-Coach Hutzi seinen Jungs klar, dass heute in Schalding was zu holen ist und das die Fehler in der Abwehr und im Mittelfeld abgestellt werden müssen, und dass Stürmer Pillmeier konsequenter bei der Ballannahme gestört werden müsse. Die zweite Hälfte begann mit einem ungewohnten Bild, der Jahn stand im Mittelfeld kompakter, und zerstörte das Angriffsspiel von Schalding mit aggressivem Pressing. Georg Neudecker stand in der Innenverteidigung wie ein Fels in der Brandung, Klaus Grütze arbeitete auf der Sechs unermüdlich, und Steffen Konrad, der an diesem Tag sein bestes Spiel im Jahn-Dress machte, stellte SVS-Stürmer Pillmeier kalt. Und was auf das Jahn-Tor kam, wurde von Rüdiger Beck entschärft.
Der Jahn wurde von Minute zu Minute in der zweiten Hälfte immer stärker, so in der 51. Minute, als Clausnitzer Ulbricht auf die Reise schickte, aber dessen Schuss konnte von Torwart Wloch gerade noch zur Ecke geklärt werden. Die weit geschlagene List-Ecke hämmerte Senad Bajric volley samt SV-Torhüter zur erstmaligen Führung in die Maschen (52.). Jetzt spielte sich der Jahn in einen Rausch, es folgte ein Konter nach dem anderen, so auch in der 57. Minute, als wiederum Tobias Ulbricht seinen Gegenspieler stehen ließ, und mustergültig auf den mitgelaufenen Ferdinand List abspielte, dieser machte mit seinem zweiten Treffer zum 2:4 den Auswärtserfolg perfekt. Man musste zwar noch gute 20 Minuten überstehen, aber die Jungs ließen nichts mehr anbrennen.
Ein Lob geht von meiner Seite an die gesamte Jahn-Elf inklusive der Ersatzbank, wo jeder einzelne mitgefiebert hat, das nennt man mannschaftliche Geschlossenheit. Die Heimfahrt war eine einzige Party im Bus, und für die, die es verpasst haben, wir haben das Pokalfinale auch noch im Sportheim verfolgen können, der eine mehr, und der andere weniger.
Spielbericht eingestellt am 14.05.2012 13:20 Uhr