Mit einer kleinen Überraschung wartete Jahns Trainer Hutzler auf: In der Startelf tauchte überraschend Mario Feulner auf. Franz Schmuck gönnte der Forchheimer Coach eine Pause. Dies hatte zur Folge, dass Christoph Saffra nach hinten rechts rutschte und Ferdi List davor. Mario Feulner aber kam nicht ohne Grund auf die Innenverteidiger-Position: Der kopfballstarke Defensivspezialist sollte Buckenhofens Sturmspitze Tom Jäckel unter Kontrolle bringen. Beide Seiten traten in Bestbesetzung an und füllten den Spielberichtsbogen bis auf die letzte Zeile aus. Buckenhofen lud, und 850 Fußball-Interessierte folgten der Einladung.
Dann hat Buckenhofen und Adem Selmani Pech. Dessen strammer Schuss geht an die Latte.
Basti Baumann
In den Duellen zwischen dem Jahn und Buckenhofen können sich die Zuschauer immer auf Spiele mit geöffnetem Visier freuen. So auch im Rückspiel an der Staustufe. Ein flottes Spielchen fand bereits nach vier Minuten seinen ersten Höhepunkt: Tobi Ulbricht ließ die Buckenhofener Abwehr über rechts schlecht aussehen und zog humorlos flach ab. Für die in 2012 noch sieglosen „Buckis“ ein herber Dämpfer! Doch die Gerlitz-Elf wollte ihren Fans zeigen, dass sie mit dem „großen“ Nachbarn sehr wohl mithalten kann. Wie so oft im Fußball hat jedoch der in der Tabelle unten Stehende meist nicht den besten Draht zu Fortuna. So verzog der quirlige Selmani (10.), nach einem schönen Spielzug, als Tom Jäckel einen Querpass durchließ und erneut Selmani nagelte die Murmel kurz darauf (12.) an die Latte. Da haste kein Glück, und dann … Man kennt es ja. Eine kurzweilige Partie entwickelte sich, in der der Jahn langsam das Heft in die Hand nahm. Doch Buckenhofen blieb nie unterwürfig, sondern die Roten hielten munter dagegen und hatten mit dem misslungenen Heber von Mo(ritz) Fath (35.) sogar die klare Ausgleichs-Chance. Nach und nach kam der SVB besser ins Spiel und der Ausgleich war die verdiente und logische Konsequenz gegen eine Jahn-Mannschaft, deren Nachdruck, das 2:0 unbedingt machen zu wollen, fehlte. Der Jubel der Buckenhöfer sieben Minuten vor der Halbzeit weckte die Lebensgeister, als Faths Außenrist-Idee von der Latte zurücksprang und Adem Selmani per Kopfball am schnellsten reagierte. Die letzten Minuten bis zum Pausenpfiff blieben weiterhin spannend, den sowohl Ferdi Lists Freistoß, als auch Rüdiger Becks fast verlorener Ball im Zweikampf mit Adem Selmani hätten zu Toren umgemünzt werden können.
Dann versucht sich Felix Mellinghoff und schießt in die Wolken.
Basti Baumann
Die Pferde waren gesattelt und die Spiele wurden im SVB-Colosseum mit maximalem Aufwand fortgeführt. Denn wie die erste Hälfte startete, so sollte in der zweiten Halbzeit ein (farbenfrohes) Feuerwerk abgebrannt werden. Erneut stand Adem Selmani im Mittelpunkt, der im Zweikampf mit Mario Feulner auf das Tor zulief, fiel, und alle mit einem Elfmeter rechneten (53.). Die Rote Karte für den tragischen Feulner als letzten Mann und der Notbremse war klar. Dass der Unparteiische auf Freistoß auf der Sechzehn-Meter-Linie entschied, sollte den ersten Punkt zur Diskussion liefern – denn er hätte Elfmeter geben müssen! Des Geschenks nahm sich Tom Jäckel an, der einen sauberen Freistoß aber an den Pfosten setzte. Jahns Trainer beorderte Klaus Grütze auf die Innenverteidiger-Position und Heiko Schaup sollte als alleiniger Sechser ausputzen. Doch das Geschehen und der nächste Aufreger spielten sich in der Hälfte der Buckenhöfer ab: Den Gästen wurde ein Freistoß auf halblinker Position zugesprochen. Aus einer harmlosen Standard-Situation wurde die Wende des kompletten Spieles: Die Zwei-Mann-Mauer des SVB (Felix Mellinghoff und Moritz Fath) sprang nicht nur hoch, sondern der Referee sah ein absichtliches Handspiel – im Sechzehner! Sofort entschied er auf Strafstoß. Nicht Nuhi Sulejmani (saß noch auf der Bank) oder Flo Clausnitzer traten an, sondern Klaus Grütze. Mit einem gewagten Elfer in die Mitte des Tores verlud er Tobias Haller. Der Jahn ging also in Unterzahl in Führung und Buckenhofen fand kein Gegenmittel. Ideen- und konzeptlos sahen die Hausherren der nächsten Niederlage entgegen. Sie „glänzten“ mit langen Bällen in die Spitze und zum Teil miserablen Pässen. Der Jahn stemmte sich mutig und clever gegen die in Überzahl spielenden Buckenhöfer. Nach 94 rassigen Minuten endete ein Derby, das womöglich das letzte sein könnte, wenn der Jahn die Quali für die Bayernliga schafft.
Spielbericht eingestellt am 27.04.2012 22:43 Uhr