Mit dem 1:2 am Mittwoch gegen die Nürnberger Türken riss die Serie der Forchheimer nach sieben Spielen ohne Niederlage. Im Kampf um eines der begehrten Bayernliga-Tickets wurde der Jahn somit ein wenig zurückgeworfen. Das Ziel musste gegen den fränkischen Nachbarn aus Neustadt unbedingt ein Dreier sein. Der TSV schafft es indes nicht so recht, aus dem Tabellenkeller heraus zu kommen. Zu unbeständig agiert das Landesliga-Urgestein. Petr Skarabela, der am Saisonende gehen wird und von Patrick Frühwald abgelöst wird, macht die Unerfahrenheit der jungen Truppe dafür verantwortlich, und dass die Abgänge vor der Saison nicht adäquat ersetzt wurden.
Neben Torjäger Martin Sautner stürmte Ralf Gardo (links), der aber glücklos agierte und in Georg Neudecker meist seinen Meister fand.
Christian Dotterweich
Überraschend forsch begannen die Gäste aus Neustadt die Partie. Gestärkt nach dem klaren 4:1-Erfolg über Cham vor einer Woche wollten die Skarabela-Schützlinge nach den schweren Spielen davor gegen alle Top-Teams der Liga nun auch in Forchheim punkten. Und die Jahnler hatten sich im Gegensatz dazu nach der Dergah-Niederlage viel vorgenommen. Doch den Vortritt musste die Heimelf zuerst einmal dem Gast lassen. Manuel Starks Schuss aus der vierten Minute sollte eine erste Warnung für den Jahn werden. Und nur wenige Augenblicke später hatten es die Forchheimer ihrem Keeper zu verdanken, der mit einer Glanztat Liebhard Sühners Versuch entschärfte. Der Jahn blieb aber im wahrsten Sinne des Wortes am Ball und erarbeitete sich in der Folgezeit mehr Spielanteile. Forchheims bester zu diesem Zeitpunkt, Ferdinand List, erlöste seine Farben in der neunten Minute, als er zum 1:0 einköpfte. Nach der Schmuck-Flanke scheiterte er erst per Kopf am glänzend aufgelegten Neustädter Keeper Pröll, doch im Nach-Kopfball war er erfolgreich. Ein Dämpfer für die bis dato sehr gut spielende Neustädter Mannschaft. Für den Jahn sollte dies die Initialzündung für eine sehr gute erste Halbzeit werden. Mit viel Laufbereitschaft und Engagement überrollte fortan das Bollwerk des Jahn seinen Gegner. Die TSVler sahen ihre Felle dann fast schon davonschwimmen, als Eugen Waskowski im Strafraum Jahn-Captain Christoph Saffra zu Fall brachte und der Unparteiische auf den Elfmeterpunkt zeigte. Doch Florian Clausnitzer scheiterte am Neustädter Torwart. Klaus Grützes Kopfball parierte Markus Pröll genauso wie er Flo Clausnitzers Schuss entschärfte: Der Jahn erhöhte die Schlagzahl und Clausnitzer sollte doch noch jubeln, als er nach einem List-Freistoß das 2:0 markierte (33.). Mit der sicher geglaubten Führung ließen die Jahnler die Zügel zu locker und der TSV kam per Freistoß von Liebhard Sühner zum Anschlusstreffer nur sechs Minuten später.
Einige hartnäckige Duelle lieferten sich Kevin Kühnlein (li.) und Tobias Ulbricht (am Boden).
Christian Dotterweich
Die Zuschauer sahen in der ersten Hälfte eine sehr gute Forchheimer Mannschaft, die verdient führte. Das machte Lust auf mehr. Doch wie ausgewechselt kamen die Teams aus den Kabinen: Die Gäste rochen Lunte nach dem Anschluss und die Heimmannschaft verlor völlig den Faden. Selbst die progressiven Einwechslungen von Coach Hutzler mit den beiden Stürmern Bajric und Skuza brachten nicht den gewünschten Erfolg. Viele Fehlpässe und ungenaue Zuspiele häuften sich. Die Schwäche-Phase der Forchheimer konnten die Gäste allerdings nicht ausnutzen, denn auch die Skarabela-Elf leistete sich zu viele Fehler. Nach dem üppigen Mahl in Hälfte eins servierten beide Mannschaften den Zuschauern in Halbzeit zwei dürftige Magerkost. Aufrüttelnde Worte fand Jahn-Innenverteidiger Christian Michl: „Jungs, wir müssen die Fehler minimieren!“ Zum Glück für den Jahn kamen die zwar besser spielenden Neustädter immer wieder in die Jahn-Gefahrenzone, doch meist scheiterten sie an ihrem eigenem Unvermögen. So verlegte sich der Jahn nur noch auf Konter im eigenen Stadion. Doch Markus Pröll ließ sich nicht mehr überwinden. In der Schlussphase hatten die Gäste dann noch Glück, dass Senad Bajrics Schuss und Tobias Ulbrichts Kopfball die Torlinie nicht überquerten. Aufgrund der guten ersten 45 Minuten geht der Sieg dann aber für den Jahn in Ordnung, durch den die Forchheimer nun seit langer Zeit wieder unter den ersten Acht der Tabelle zu finden sind.
Spielbericht eingestellt am 07.04.2012 19:07 Uhr