Von Harald Riegler
Die SpVgg Ansbach wartet weiter auf den ersten Sieg im Kalenderjahr 2012. Auch beim alten Rivalen ASV Neumarkt hatten die Schöll-Schützlinge nicht das Glück auf ihrer Seite und unterlagen durch einen umstrittenen Handelfmeter mit 0:1 (0:1). Damit kamen die in diesem Jahr noch ungeschlagenen Oberpfälzer ihrem Ziel, der direkten Bayernligaqualifikation, ein großes Stück näher, während die Westmittelfranken langsam aber sicher mit der neuen fünfteiligen Landesliga planen können.
Bedröppelt und konsterniert standen die SpVgg-Spieler nach dem Schlusspfiff von Schiedsrichter Patrick Ilg im Regen von Neumarkt auf dem ASV-Sportgelände und konnten es nicht fassen, wieder einmal mit leeren Händen ein Landesligaspiel beendet zu haben. Die spielentscheidende Szene hatte sich sechs Minuten vor der Halbzeitpause abgespielt. Nach einem unbewussten Handspiel von Andreas Jelinek knapp zehn Meter vor der Mittellinie trat Paolo Rizzo, die einzig auffälige Aktion des Ex-Profis, den Freistoß mit Schnitt in den Ansbacher Strafraum. Die Flanke wurde dann zu kurz aus dem Gefahrenbereich geköpft vor die Füße von ASV-Kapitän Selahattin Oktay und dessen Schuss touchierte aus vier Metern die angelegte Hand von Max Störzenhofecker. Nach Reklamationen der ASV-Spieler und Nachfrage bei der 40 Meter entfernt stehenden Schiedsrichterassistentin Christina Ilg, gab der zehn Meter vom Geschehen postierte Schiedsrichter Patrick Ilg den von den Gastgebern geforderten Strafstoß. Ob "Sünder" Störzenhofecker im Strafraum stand, spielte dann auch keine Rolle mehr. Oktay nahm dieses Geschenk dankend an und verwertete den Elfmeter sicher zum Tor des Tages.
Bei miserablen Witterungsbedingungen und schlechten Platzverhältnissen entwickelte sich von Beginn an eine Partie, die selten Landesliganiveau erreichte. Obwohl beide Mannschaften durch einige Punkte und einige Plätze in der Tabelle getrennt sind, sah man keinen Leistungsunterschied. Die Gastgeber brachten das SpVgg-Tor und damit Torhüter Florian Körner gerade drei Mal in Gefahr. In der zehnten Minute klärte Körner per Fußabwehr gegen Vassilios Skordas und in der 86. Minute parierte er einen Freistoß von Neumann. Das dritte Mal war dann der spielentscheidende Elfmeter.
Auf der Gegenseite erkämpften und erarbeiteten sich die SpVgg-Akteure eine optische Feldüberlegenheit und diktierten das Geschehen auf der "ASV-Wiese". Allerdings trat wieder einmal die größte Schwäche der jungen SpVgg-Mannschaft, das Nichtverwerten von Torchancen, als eigentlich größter Gegner auf. Einerseits erspielten sich die Döllinger und Co. zu wenig Möglichkeiten und wenn es dann einmal soweit war, dann war der 36-jährige Rumäne mit Profierfahrung, Andrei Urai, zur Stelle und hielt seinen Kasten sauber. Und so waren die Spieler um Kapitän Tobias Kugler trotz des kämpferischen Einsatzes wieder einmal nur zweiter Sieger und mussten erneut erleben, dass nicht immer die bessere Mannschaft gewinnt.
Spielbericht eingestellt am 08.04.2012 09:18 Uhr