Von TSG 08 Roth
Die rund 180 Zuschauer, die das Bezirksoberligaderby am Rother Leoni-Sportpark zwischen der TSG 08 Roth und dem TSV Kornburg dem Bundesligaderby zwischen dem Club und den Bayern vorgezogen haben, dürften ihr Kommen nicht bereut haben. Denn die beiden alten Jura-Rivalen lieferten sich beim Kornburger 4:2-Sieg ein gutklassiges Duell, welches aus Rother Sicht beinahe schon tragisch endete – und mit Mario Swierkot einen strahlenden Helden hatte.
89 Minuten waren in Roth gespielt und die Beteiligten hatten sich wahrscheinlich schon mit einem unter dem Strich sicherlich nicht ungerechten 2:2-Unentschieden abgefunden. Nur einer offensichtlich nicht. Kornburgs Außenstürmer Mario Swierkot legte sich das Spielgerät im Mittelfeld zurecht und zog aus gut und gerne 25 Metern ab – der Ball schlug wie ein Geschoss im Rother Torwinkel ein und traf die abstiegsbedrohten Gastgeber gleichzeitig wie ein Stich ins Herz. Dass Marco Perras in der Nachspielzeit noch einen drauf setzte, machte dann auch schon keinen Unterschied mehr. Während die Kreisstädter nach dem Schlusspfiff von Philipp Vecera, der in einem nicht immer einfach zu leitenden Spiel eine insgesamt gute Figur abgab, in sich zusammensackten, feierten die Nürnberger Vorstädter ausgelassen auf dem Rasen.
Aufgrund der zweiten Hälfte des intensiven und packenden Spiels war der Sieg für die Elf von Trainer Norbert Winkler sicherlich nicht ganz unverdient, aufgrund der späten Tore aber doch glücklich. Zumal die engagierten Hausherren eine Niederlage auch nicht wirklich verdient gehabt hatten. Zwei Mal führte die Elf von Trainer Jürgen Wellert, erstmals schon nach zwei Minuten. Felix Probst trat eine Freistoßflanke bedrohlich in den Fünfmeterraum und Florian Stigler spitzelte den Ball ins Tor. Die Freude währte aber nicht lange bei den Hausherren, Mario Swierkot spielte sich binnen drei Minuten zwei Mal ins Rampenlicht. Zunächst glich er in „Arjen Robben-Manier“ aus. Von der rechten Außenbahn zog er nach innen und traf mit seinem starken linken Fuß ins kurze Eck (15.). Kurz darauf imitierte er aber zum Leidwesen der Gäste Frank Mill, denn aus vier Metern visierte er punktgenau den Pfosten an. Nachdem auch Jörg Führer für den TSV verpasste, drehte die TSG 08 den Spieß um. Nach energischer und sehenswerter Vorarbeit von Probst, bis zum Winter noch in Kornburger Diensten, musste Stefan Kaiser in der Mitte nur noch den Fuß hinhalten. Glück hatten die Gastgeber kurz vor der Pause, als Daniel Distlers Kopfball nur die Latte traf.
Im zweiten Durchgang rissen die Gäste das Heft des Handelns an sich. Vor allem mit ihren präzisen Diagonalbällen versuchten sie die insgesamt gut stehende Rother Hintermannschaft auszuhebeln. Zum Ausgleich benötigten sie aber auch die Glücksgöttin Fortuna, denn ein zu kurz abgewehrter Ball landete vor Matthias Exners Füßen, und dessen Schuss prallte vom Innenpfosten ins Tor (62.).
Nachdem Daniel Wolf an Roths sicherem Schlussmann Patrick Meyer gescheitert war (71.), wurde das Spiel wieder ausgeglichener. Tim Thaler für Roth (80.) und Burhan Karasu für Kornburg (89.) vergaben noch die besten Möglichkeiten, sodass es stark nach einer Punkteteilung roch. Doch dann kam eben Swierkot mit seinem „linken Hammer“. Dass der Kornburger Matchwinner den Schlusspunkt des Spiels, das 4:2 durch Marco Perras in der Nachspielzeit, nach seinem Platzverweis wegen „Trikot-Ausziehens“ beim Torjubel nicht mehr auf dem Feld erlebte, dürfte ihn kaum gestört haben.
Spielbericht eingestellt am 10.04.2011 22:28 Uhr