Von Roland Jainta
SCHWABACH - Regen, tiefer Boden und eine ungewohnte Anstoßzeit — doch das alles machte den Hauptdarstellen beim Bezirksoberliga-Derby zwischen dem SC 04 Schwabach und dem TSV Kornburg nichts aus. Beim 3:3 (1:2)-Unentschieden kamen die rund 150 Fans im Stadion an der Nördlinger Straße voll auf ihre Kosten. Es war ein Spiel auf hohem kämpferischen Niveau mit einem beachtlichen Unterhaltungswert.
Die Vorzeichen vor diesem Nachbarschaftsduell waren klar: Verlieren durfte angesichts der prekären Tabellensituation keine Mannschaft. Der SC 04 wollte auch sein viertes Heimspiel in Folge gewinnen und die Gäste aus dem Nürnberger Süden endlich ihren "Schwabach-Fluch" beenden. In der vergangenen Saison hatte es für den TSV Kornburg in immerhin drei Treffen (zwei Mal um Punkte, ein Mal im Pokal) ausschließlich Niederlagen gegeben. So gesehen dürften also die Gäste mit dem 3:3 zufriedener nach Hause gegangen sein. Auch der Spielverlauf konnte diese Einschätzung bestätigen. Zwar war die Kornburger Elf über weite Strecken das spielbestimmende Team, doch die Schwabacher führten bis tief in die Schlussphase hinein und sahen bis sechs Minuten vor Schluss schon wie die Sieger aus.
Gäste-Coach Norbert Winkler hatte sich für das Derby eine taktische Besonderheit einfallen lassen und spielte mit klassischem Libero. Jackson Ruziski hatte auf seiner Lieblingsposition alle Freiheiten und kurbelte das Spiel der Kornburger immer wieder von hinten an. Schwabach hielt aber stets dagegen, vor allem die dynamischen Vorstöße über Ferdinand Eck ließen die Kornburger Hintermannschaft in Alarmstufe Rot versetzen. Die erste brenzlige Situation aber hatte der SC 04 zu überstehen, doch Mario Swierkot zielte aus halbrechter Position knapp am linken oberen Toreck vorbei (20.).
Acht Minuten später ging der SC 04 in Führung. Michael Bergmann zog bei einem Freistoß aus rund 30 Metern halblinker Position fulminant ab, das Leder setzte kurz vor Tammo Pannemann noch einmal auf und schlug im rechten Toreck ein. Doch das Tor schien die Kornburger erst richtig wachzurütteln. Nur vier Minuten später zog Burhan Karasu auf links bis an die Grundlinie, und dessen genau getrimmten Querpass schob Mario Swierkot unhaltbar für Michael Lauth ein. Damit nicht genug: Unmittelbar vor dem Seitenwechsel der zweite Kornburger Streich. Diesmal mit Swierkot als Vorbereiter. Dessen tückischen Flachschuss ließ Keeper Lauth nach vorne prallen und Stephan Schwendinger staubte ab.
So wie der erste Durchgang geendete hatte, so begann der Zweite, nämlich mit einem Paukenschlag. Keine 40 Sekunden waren beide Teams wieder auf dem Platz, da stand es auch schon 2:2. Carmine De-Biasi hatte herrlich für Ferdinand Eck durchgesteckt, und der Schwabacher Kapitän setzte das Leder von rechts flach ins linke Eck. Nun folgte die stärkste Phase der Gastgeber, während Kornburg dem hohen Tempo in der ersten Halbzeit vielleicht etwas Tribut zollen musste. Zwei Mal hatte der eingewechselte Markus Schmitt die Führung auf dem Fuß, zwei Mal scheiterte er frei vor dem Gästekeeper (57. und 64.). Doch die Schwabacher hatten ja einen Ferdinand Eck. Der marschierte unaufhaltsam durch die Kornburger Abwehrreihe und markierte auch das 3:2 (77.).
Urplötzlich waren die Gäste wieder da. Kornburg nahm das Heft noch einmal in die Hand und drängte auf den Ausgleich. Diesen erzielte dann auch prompt Matthias Exner in der 85. Minute per Kopf nach einer herrlichen Swierkot-Flanke von der rechten Seite. Und beinahe wäre der TSV auch noch als Sieger vom Platz gegangen, doch nach feinem Konter über Schwendinger und Probst setzte Swierkot das Leder frei vor Lauth am rechten Pfosten vorbei (88.).
Spielbericht eingestellt am 07.11.2010 17:56 Uhr