Alter, Geschlecht:
Erwachsene, männlich
Spieltag:
Saison 2008/09 - 25. Spieltag
Datum:
22.04.2009 18:15 Uhr
Sportstätte:
Spieler des Spiels
Gerhard Strobel
(FSV Stadeln)
21 Jahre ist der Stürmer der Stadelner erst alt. Im Vergleich: Sein Gegenüber auf Hersbrucker Seite, Reinhold Daschner ist 40. Wer in so jungen Jahren zu einem der besten Stürmer der Bezirksoberliga zählt, hat noch Potenzial nach oben. Wie gefährlich er ist und dass er eine Viererkette ordentlich in Schwierigkeiten bringen kann, hat Strobel wieder mal bewiesen. Ein Juwel des FSV.
Spielbericht
Stadeln stolpert, Hersbruck hadert
Na das war doch mal eine stattliche Kulisse, die sich zum Spitzen-(Nachhol-)Spiel einfand. 470 Fußballbegeisterte strömten durch die Pforte. Und sie wurden nicht enttäuscht. Weder die Stadelner Fans, die wohl in der Überzahl waren, noch die Hersbrucker Anhänger. In der äußerst kurzweiligen Begegnung sah der Gast schon wie der sichere Sieger, bis etwas Unvorhergesehenes passierte.
Von Christian Dotterweich
Im Nachhinein war es für den Schatzmeister des FC Hersbruck besser, dass die Partie am Samstag dem Regen zum Opfer fiel. Denn alleine die Tatsache, dass an diesem sonnigen Mittwochabend kein anderes Spiel stattfand, lockte sehr viele Zuschauer an. Selbst die Forchheimer Konkurrenten (der Jahn-Trainer und der Spielleiter aus Buckenhofen) wollten sich diese Partie nicht entgehen lassen. Dazu kommen aber noch zwei weitere Umstände, die das Spiel zu etwas Besonderem machte: 1. Im Hinspiel im September kochten die Emotionen zu hoch, so dass es am Ende abgebrochen wurde und mit X:0 für Stadeln gewertet wurde. 2. An der Ausgangssituation hat sich rein gar nichts verändert: Beide Mannschaften sind nach wie vor im Spitzenfeld dabei. Es war also angerichtet!
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| Paul-Marian Manciu (rechts) versucht am heraneilenden Stadelner Benjamin Pommer vorbei zu kommen. | |
| anpfiff.info | |
0:1, 0:2: Zu früh gefreut!
Mit offenem Visier legten beide Teams los. Die Hersbrucker bauten auf ihren Heimvorteil. Mit nur einer Niederlage sind sie eines der heimstärksten Teams der Liga. Die Stadelner spielten auf wie immer: Frech, forsch und ohne Druck. Von dieser Unbekümmertheit schienen die Daschner-Schützlinge überrascht. Oder war es Absicht, dem Gast das Mittelfeld zu überlassen und auf Fehler zu warten? Wohl kaum. Denn schnell merkten die Hausherren, dass der FSV ein gleichwertiger Gegner ist, dem es schwer sein wird, drei Punkte abzuknöpfen. Die Abwehrreihen standen allerdings sehr gut, so dass es für die Offensiven schwierig war, die Lücke zu finden. Ein bisschen stellvertretend für ihr ganzes Spiel waren zwei Tormöglichkeiten: In der neunten Minute hielt Thomas Ziemer aus 16 Metern mal drauf. Drei Minuten später tauchten Gerhard Strobel und Benjamin Pommer nach einem Doppelpass vor dem Kasten des FCH auf: Die einen mit Gewalt; die anderen mit einem feinen Spielzug! Die bessere, weil aktivere Mannschaft war indes der Gast. Auch wenn Cengiz Izmire aus Abseits verdächtiger Position vor dem Stadelner Keeper auftauchte (23.), war dies nur eine Momentaufnahme und hätte den Spielverlauf auf den Kopf gestellt, hätte der FSV-Tormann nicht gehalten. Aufgrund der besseren Spielanlage, gepaart mit einem aggressiven Zweikampfverhalten gingen die Gäste dann hoch verdient in Führung. Dass Gerhard Strobel alleine aus 16 Metern einschieben konnte (25.), muss sich die FC-Viererkette ankreiden lassen. Hersbrucker Tormöglichkeiten gab es allerdings auch. Doch die wuseligen Stürmer Cengiz Izmire und Paul-Marian Manciu waren auf sich alleine gestellt, da aus dem Hersbrucker Mittelfeld zu wenig nachgerückt wurde. Denn Spielmacher Thomas Ziemer beschränkte sich mit der Ballverteilung – und wenig Laufbereitschaft. Doch ausgerechnet jener Ex-Profi leitete die Wende ein. Denn als Manuel Vigas nach einem Traumpass von Ergin Üstünay das 2:0 erzielte, war es Thomas Ziemer, der ohne große Mühe aus der Drehung am Strafraum den Anschlusstreffer markierte. Nur zwei Minuten nach dem 0:2 und eine Minute vor der Halbzeit. So etwas nennt der Fußball-Philosoph gerne: Psychologisch wichtig.
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| Augen zu und durch: Die beiden Stadelner Armin Azadan (links) und Michael Gambel behindern sich gegenseitig beim Kopfball. | |
| anpfiff.info | |
Aus 0:2 mach 2:2
Sicher spielt die Stadelner Mannschaft ohne den Druck, wie ihn wohl die Hersbrucker spüren, auf. Aber die Hausherren hätten sich nicht beschweren können, wäre der Halbzeitstand nicht viel deutlicher ausgefallen – zu Gunsten des FSV. Dies sah auch Abwehr-Chef und FC-Trainer Reinhold Daschner so. Denn mit der ersten Hälfte konnte er nicht zufrieden sein. Und seine Mannschaft kam deshalb auch aus den Kabinen mit der Vorgabe einfach mal alles zu ändern: Zweikampfverhalten, spielerische Elemente forcieren und den jüngeren und unerfahreneren Gegner den Schneid abkaufen. Um ein Haar wäre der Schuss nach hinten losgegangen. Denn nur wenige Zeigerumdrehungen nach Wiederanpfiff stand urplötzlich Gerhard Strobel alleine vor Christan Jank, der mit einem Reflex die Zwei-Tore-Führung verhinderte. Beide Trainer reagierten dann: Thomas Reiser musste den angeschlagenen (und sehr blass gebliebenen) Tarik Töksöz rausnehmen und Reinhold Daschner brachte Petrit Djonbalic. Beide Neuankömmlinge taten dem Spiel gut, denn sie fügten sich nicht nur nahtlos ein, sondern belebten beide das Spiel ihrer Mannschaft. Und bautsch stand es 2:2. Nun zeigten auch die Hausherren, dass sie das Spiel mit der runden Murmel beherrschten. Wie eine Kopie des zweiten Stadelner Tores, war es nun Thomas Ziemer, der mustergültig Paul-Marian Manciu bediente. Mit einem Heber über den Torwart bedankte der sich. Was die Hersbrucker in Hälfte eins vermissen ließen, präsentierten sie nun. Mit flüssigen Kombinationen, einer Übermacht im Mittelfeld und gewonnenen Zweikämpfen kamen sie zurück ins Spiel. Die junge Stadelner Elf hielt allerdings prächtig dagegen, was den Unterhaltungswert des Spieles steigerte. Mit viel Kampf und Verbissenheit fighteten beide und der Herbrucker Torschütze zum Ausgleich musste nach über einer Stunde mit Gelb-Rot vom Platz. Es war aber nicht der sprichwörtliche Bärendienst, denn seine Kameraden opferten sich und rannten für ihn mit. Denn die Stadelner konnten aus der Überzahl kein Kapital mehr schlagen.
Im Nachhinein waren die Gäste unglücklich, da mehr drin gewesen wäre. Nicht anders die Hersbrucker, die mit einem Sieg zum FSV Erlangen-Bruck II aufgeschlossen hätten. Zum Leben zu wenig, …
Spielbericht eingestellt am 22.04.2009 23:36 Uhr