Alter, Geschlecht:
Erwachsene, männlich
Spieltag:
Saison 2008/09 - 21. Spieltag
Datum:
01.04.2009 18:00 Uhr
Sportstätte:
Spieler des Spiels
Marco Perras
(TSV Kornburg)
So sind sie halt, die Stürmer-Divas! Der 21-Jährige fiel in der ersten Hälfte auf, ein weißes Laken im Schnee. Doch nach seinem schnellen Tor, zeigte der junge Stürmer, was er kann. Denn nicht nur sein und seine spätere Torvorlage zeugten von seinen Fähigkeiten. Auch die Dynamik, die Schnelligkeit und die Schussgewalt führte er noch vor.
Spielbericht
Nur wer Tore schießt, kann gewinnen!
Zum Kräftemessen trafen sich die Stadelner und die Kornburger im Sportpark an der A 6. Auch wenn beide tief stapeln und nur Punkte gegen den Abstieg sammeln wollen, spricht die Tabelle eine andere Sprache. Die zwei Bezirksliga-Aufsteiger sonnen sich nämlich schon in der BOL. Der größte Erfolg der Vereinsgeschichte – für beide. Und dann finden sich beide auch noch im Spitzenfeld. Erst in der zweiten Halbzeit erwachten allerdings die Gemüter und die Leistungen. Und eine Szene sollte sich als Spiel entscheidend herausstellen.
Von Christian Dotterweich
„Na dann fangen wir mal: Gerhard Strobel ist verletzt, Christian Oriwoll hat sich die Zeh gebrochen, Andreas Klostermeier fehlt berufsbedingt, Manuel Vigas ist verletzt und Dennis Laschet hat sich die Hand gebrochen!“ So die zerknirschte Antwort des Stadelner Trainers Thomas Reiser auf die Frage, ob denn alle Mann an Bord wären. Eigentlich könnte sich das FSV-Urgestein beruhigt zurücklehnen. Denn nachdem er sein junges Team aus der Kreisklasse in die Bezirksoberliga geführt hat, ist eigentlich alles in Butter. Uneigentlich musste er im Duell gegen den Mit-Aufsteiger aus Kornburg aber nicht nur auf seinen besten Stürmer (Gerhard Strobel), sondern auch auf den Stamm-Torhüter Christian Oriwoll verzichten. Diese Schlüsselpositionen galt es also zu besetzen. Stefan Nüssing strotzte vor Selbstvertrauen. Auch wenn sein Team 2009 noch nicht gewann, sollte gegen den FSV die Wende her. Bis auf Stefan Lechner (verletzt) und Daniel Wolf (Grippe geschwächt nur auf der Bank) konnte der TSV-Trainer aus dem Vollen schöpfen.
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| Marco Perras (vorne) sieht schon im Augenwinkel seinen Sturmpartner Mario Schwierkot (Mitte). | |
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Stadeln stürmt
Wer sich da gegenüber stand, wurde schon nach wenigen Minuten klar. Die beiden Viererketten der Aufsteiger gelten in der Bezirksoberliga als die sichersten in dieser Klasse. So war es auch kein Wunder, dass auch noch so gut ausgedachte Angriffe auf beiden Seiten spätestens in den Vierer-Abwehrketten hängen blieben. Die beiden Abwehr-Chefs (und Kapitäne) Alexander Brater (Kornburg) und Armin Azadan (Stadeln) ordneten ihre Reihen sehr gut und putzten selbst oft genug hinten alles weg. Dennoch überraschte die stark ersatzgeschwächte Stadelnder Mannschaft mit munterem Offensiv-Fußball – auf des Gegners Platz. Allen voran Tarik Tösoez riss das Spiel immer wieder an sich. Seine Rückennummer war in der Tat berechtigt. Denn der Stadelner Zehner war absoluter Dreh- und Angelpunkt des FSV-Spieles. So gut wie alles lief über den 29-Jährigen. Die Kornburger hingegen überließen den Gästen völlig das Mittelfeld und schienen mit der Offensiv-Kraft und den Mut zum Risiko überfordert. Allerdings war der Abwehrblock hüben wie drüben dicht und ein Durchkommen sehr selten. Nicht einmal eine Handvoll Chancen – wohlgemerkt für beide Seiten zusammen – konnten deshalb die Statistiker unter den Fans in Hälfte Eins zählen. Wenn es brenzlig wurde (ein Üstünay-Kopfball über das Tor, ein Wanja-Weitschuss, den der Torwart parierte), dann meist im Strafraum der Kornburger. Denn die Stadelner hatten nicht vor sich zu verstecken und dank ihres frechen Mutes gehörte die erste Halbzeit ganz klar ihnen. Einzig der Lohn der Mühen – ein Tor – fehlte zum Glück. Und dies sollte sich bitte rächen.
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| Die beiden Zehner unter sich. Tarik Töksöz (am Ball), der sich darüber beschwert, keine Anspielstation zu finden und Kornburgs Marco Perras, der auf den Ball bereits lauert. | |
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Kornburg kommt
So schnell standen die letzten Zuschauer noch gar nicht wieder auf ihren Plätzen. Da hatte sich der Stadelner Einwechselspieler Dominik Pöllmann sein Trikot auch noch gar nicht zurecht ziehen können. Und plötzlich zappelte das Leder im Netz – der Stadelner! Was war geschehen? Einen weiten Freistoß in den FSV-Sechzehner bringt die Abwehr nicht weit genug aus der Gefahrenzone und den mittelprächtigen Abwehrversuch nimmt der Kornburger Angreifer Marco Perras dankbar auf und trifft unhaltbar zur 1:0-Führung. Verkehrte Welt in Kornburg! Die klar bessere Mannschaft der ersten Hälfte aus Stadeln lag 0:1 zurück? Dazu noch ein Toraschütze, der in den ersten 45 Minuten wohl abwarten wollte, wie der Pausentee schmeckte? Denn von Marco Perras (er spielte im Schalke-Internat mit Manuel Neuer in einer Mannschaft), war so gut wie nix zu sehen. Bis zu seinem Tor. Dies ließ die Lebensgeister des Kornburger Stürmers sowie die seiner gesamten Mannschaftskameraden offensichtlich zum wieder erwachen. Denn es sollte eine ganz andere Hälfte folgen, als die zuvor. Die Stadelner wirkten angeschlagen wie ein Boxer und Kornburg bekam nun Auftrieb. Nur Minuten nach dem Führungstreffer warf sich der Ersatz- und ehemalige Jugend-Torwart Christian Pfann mit dem Mute der Verzweiflung in den Ball, mit dem Oliver Schmidmeier alleine vor ihm auftauchte. Es dauerte eine Weile, bis sich die Gäste erholten und mitspielten. So entwickelte sich dann auch ein gutes Bezirksoberliga-Spiel zweier junger Mannschaften. Nach einer knappen Stunde dann die Spiel entscheidende Szene: Mustergültig bedient Benjamin Pommer Tarik Töksoez. Der taucht alleine vor dem Keeper auf und Christan Ehrenfort holt den Stadelner von den Füßen. Es folgt eine Gelbe Karte für den TSV-Keeper und ein Elfmeter. Der gefoulte schoss selbst – und Ehrenfort parierte. Zehn Minuten später dann der Dolchstoß für die Gäste, als Marco Perras Oliver Schmidmeier an der Strafraumgrenze bediente, dieser einen Abwehrspieler ausspielte und überlegt zum 2:0 einschob. Das war’s! Stadeln konnte dem nichts mehr entgegensetzen und baute deutlich ab in den zweiten 45 Minuten. Die Folge war logisch: Kornburg wurde aufgebaut und machte die Tore, die die Stadelner hätten früher erzielen müssen.
Spielbericht eingestellt am 01.04.2009 23:12 Uhr