Von Schwabacher Tagblatt
Die spontane Verlegung der Donnerstagstrainings auf das Nürnberger Altstadtfest vor dem letzten Auswärtsspiel in Buckenhofen hat sich offensichtlich bezahlt gemacht, entschied man beim FV dieses Spiel doch klar mit 4:0 für sich. Man hätte aber dabei fast von einem Pyrrhussieg sprechen können, denn aus diesem Spiel resultierten vier verletzte Stammspieler, die am vergangenen Samstag gegen den TSV 1860 Weißenburg ersetzt werden mussten. Die Miene von FV-Trainer Stefan Wüst vor dem Spiel war entsprechend. Nach den 90 Minuten hellte sich diese aber wieder auf - erstmals hatte man sich gegen den Angstgegner (mit 3:2 Toren) behauptet.
Von der ersten Minute an war es ein «offener Schlagabtausch«, bei dem vor allem in den ersten 20 Minuten die Gäste aus Weißenburg mächtig aufs Tempo drückten. In dieser Phase des Spiels hatte der FV aber auch seine Torchancen. Philip Reif und Sascha Majkowski vergaben jeweils in aussichtsreicher Position. Dann aber das 0:1 durch Almidin Aga, der nach Steilpass allein vor Torwart Pannemann auftauchte. Der konnte reaktionsschnell noch den ersten Schuss abwehren, musste sich aber beim Nachschuss geschlagen geben (29.). Bis zur Halbzeit blieben die Angriffe des FV zumeist im Weißenburger Mittelfeld, spätestens aber in deren Abwehr hängen. Dann aber urplötzlich eine präzise Flanke von Majkowski von rechts, Michael Dillmann schraubte sich mit seinen 1,90 Metern nochmal um einen Meter höher und köpfte mit einer Vehemenz zum 1:1 ein (45.). Ein Kopfballtor (übrigens nicht sein erstes), das auch die Zuschauer förmlich von den Sitzen riss.
Den Auftrieb, den dieses Tor der Mannschaft gab, spürte man deutlich ab Beginn der zweiten Halbzeit. Stefan Otto leitete aus der Abwehr he-
raus mit einem klugen Pass auf Philip Winter einen schönen Angriff ein, der wiederum schickte den schnellen Patrick Klieber auf die Reise. Mit einer geschickten Körpertäuschung umspielte er den Gästetorwart und schob den Ball zum 2:1 über die Torlinie (56.). Danach verstärkte Weißenburg die Angriffe. Eine kurze Unsicherheit und etwas Verwirrung im FV-Strafraum begünstigte den Gegner per Kopfball von Maximilian Zischler den 2:2-Ausgleich (76.). Es war alles wieder offen. Die enormen Angriffsbemühungen der Gäste öffneten aber auch gute Kontermöglichkeiten für die schnellen FV-Leute Klieber, Bömoser und Dillmann. Michael Dillmann war es, der mit seinem zweiten Tor einen dieser Konter zum 3:2 in der 78. Minute vollendete. Mit einem gewaltigen Satz fischte Torwart Pannemann noch in der 88. Minute einen Freistoß der Gäste aus dem linken oberen Toreck.
Das war es. Mit stolz geschwellter Brust verließen Spieler und Funktionäre das Spielfeld, Letztere darauf hinweisend, dass sich eben konsequente Jugendarbeit immer lohnt, war doch an diesem Spieltag eine Formation mit Durchschnittsalter von 20 Jahren auf dem Platz. Trug vielleicht auch die neu gestaltete Umkleidekabine in den Vereinsfarben Schwarz und Blau zur enormen Spielmotivation dieser jungen Mannschaft bei? Leider sahen nur etwa 80 Zuschauer dieses Spiel mit einem enormen Unterhaltungswert. Ein hoch zufriedener FV-Trainer nach dem Spiel: «Zwei gleich starke Mannschaften, bei dem der FV seine Torchancen effektiver nutzte, und ein Torwart Pannemann, der hielt, was noch durch die Abwehr schlüpfen konnte.«
Spielbericht eingestellt am 06.10.2008 11:38 Uhr