Von von Rainer Heubeck, Weißenburger Tagblatt
"Jojo", das Kinderspielzeug und der Nickname des
TSV 1860-Trainers Joachim Müller, war Sinnbild für das jüngste Heimspiel
des Weißenburger Bezirksoberligisten: Binnen einer halben Stunde sausten
die TSV60-Fußballer mit 0:3 in den Keller, um sich dann aus eigener
Kraft wieder hochzuziehen und die Partie noch mit 5:3 zu gewinnen.
"Zu Beginn der ersten Halbzeit waren wir katastrophal. Später haben wir
gezeigt, dass wir gut Fußball spielen können", bilanzierte Joachim
Müller das Ab und Auf der Begegnung, in der sein Team schon in der
dritten Minute in Rückstand geraten war. Pich hatte nach einem
Diagonalpass aus elf Metern das 0:1 erzielt. Zwar hatten die
Weißenburger danach durch Markus Lehner eine gute Möglichkeit, doch die
Heßdorfer legten nach -- in Form eines Strafstoßes, denn Lehner war beim
Pass eines Heßdorfers in der 16. Minute der Ball an die Hand geprallt.
Aus Sicht der Weißenburger eine umstrittene Entscheidung von
Schiedsrichter Mörgenthaler, zumal sich die Szene an der Strafraumlinie
abgespielt hatte. Fleischmann ließ sich die Chance jedoch nicht nehmen
und brachte die Gäste mit 0:2 in Führung. Als in der 25. Minute Bräunig
eine Flanke zum 0:3 einköpfte, schien das Debakel für die TSV-Sechziger
vorprogrammiert zu sein.
Doch die Müller-Elf gab nicht auf und konterte: Almidin Aga bediente in
der 27. Minute Bastian Lämmermann, der aus 17 Metern unhaltbar in den
Torwinkel traf und damit auf 1:3 verkürzte. Nur wenige Minuten später
verkürzte Almidin Aga aus sieben Metern nach einer Lehner-Flanke zum 2:3
und machte damit die Partie wieder offen.
Allerdings hatten es die Weißenburger ihrem Torwart Hakan Doganer zu
verdanken, dass sie nicht noch einen Gegentreffer kassierten. In der 37.
Minute parierte er gegen den aus abseitsverdächtiger Position aufs Tor
zulaufenden Bräunig und in der 42. Minute machte er eine Möglichkeit von
Pich zunichte. Auf der Gegenseite hatte
Besnik Bashaj eine gute Chance zum Ausgleich, doch SpVgg-Keeper Marco
Mirschberger lenkte das Leder gerade noch mit den Fingerspitzen übers Tor.
Mit der Einwechslung von Maximilian Zischler hatte TSV-Coach Joachim
Müller dann ein gutes Händchen, denn der "Joker" trumpfte auf: In der
54. Minute konnte Heßdorfs Schlussmann einen 14-Meter-Schuss vonZischler
nur abklatschen und Aga verwertete die Vorlage zum 3:3-Ausgleich. Gleich
nach Wiederanstoß bot sich Bashaj die Chance zur Führung, doch dieser
Treffer sollte "Maxi" Zischler vorbehalten bleiben. Bashaj passte in der
59. Minute nach innen und Zischler traf aus acht Metern zum 4:3.
Der TSV 1860 Weißenburg hatte das Blatt endgültig gewendet und nun
rollte Angriff auf Angriff in Richtung des Gästetores. In der 66. Minute
knallte ein Schuss von Florian Sprater an den Pfosten und in der 69.
Minute besorgte Zischler dann das 5:3. Er hatte einen Steilpass von
Christoph Oberhauser aufgenommen, den Torwart umspielt und dann aus
kurzer Distanz eingeschoben.
Zwar hatten die Platzherren noch weitere Möglichkeiten (etwa durch den
ebenfalls eingewechselten Kevin Jobst), doch am Ende stand ein
verdienter 5:3-Heimsieg gegen eine Heßdorfer Mannschaft, die in der
zweiten Hälfte eklatante Schwächen in der Defensive offenbarte und deren
Offensive keine einzige echte Chance mehr hatte.
Spielbericht eingestellt am 22.09.2008 17:30 Uhr