Von Schwabacher Tagblatt
WENDELSTEIN (rg) - Mangelnde Durchschlagskraft im Sturm, Fehler über Fehler im Spielaufbau und Sorglosigkeiten in der Abwehr. Obwohl Fußball-Bezirksoberligist FV Wendelstein am Samstag im Heimspiel gegen Jahn Forchheim vieles falsch machte, hätte die Wüst-Truppe den Platz als Sieger verlassen können, ja vielleicht sogar müssen. Doch in den letzten elf Minuten schenkten die Hausherren gegen einen mindestens ebenso schwachen Gast eine 1:0-Führung noch her und verbuchten eine bittere 1:2-Niederlage.
«Wenn du solche Fehler machst, hast du keinen Punkt verdient», bilanzierte ein ernüchterter Trainer Stefan Wüst nach Spielschluss. Er und etwa 60 Zuschauer - Minuskulisse für diese Saison - sahen eine über weite Strecken zerfahrene Partie, die erst in der letzten halben Stunde ein wenig Fahrt aufnahm. Bömosers Alleingang mit anschließendem Abschluss knapp über das Lattenkreuz war der «Hallo-Wach-Ruf» für beide Mannschaften (63.). Keine 60 Sekunden später stand es 1:0, als Klieber von der Rechtsaußen-Position Bömoser im Sturmzentrum suchte, aber den Forchheimer Verteidiger Friedl fand, der unhaltbar für seinen eigenen Keeper vollstreckte zur glücklichen Wendelsteiner Führung (64.).
Weil die Gäste bis dato nichts, aber wirklich gar nicht gezeigt hatten, gingen einige Wendelsteiner Akteure wohl davon aus, dass die drei Punkte vorzeitig auf das Konto gebucht werden könnten. Entsprechend fahrig agierten sie jetzt. Im Spiel nach vorne wurde der Betrieb mehr oder weniger eingestellt, und hinten sollte es der gute Torhüter Tammo Pannemann richten. Gegen Gebhardts Freistoß (65.), gegen den flinken Pickett aus kurzer Distanz (66.) und gegen den späteren Matchwinner Bajric (72.) klärte die Wendelsteiner Nummer Eins dann auch souverän.
Auch als Pickett allein auf ihn zulief, brachte der lange Wendelsteiner noch ein Bein an den Ball. Den Abpraller schob Forchheims Kapitän Tobias Ulbricht aber ungestört ins leere Tor, weil die Wendelsteiner Abwehr offenbar mit anderen Dingen beschäftigt war (79.).Das 1:1 hätte in etwa den gezeigten Leistungen entsprochen. Drei Punkte für eine Mannschaft waren eigentlich des Guten zu viel an diesem Nachmittag. Fußball ist aber nicht immer gerecht, und so mussten die Hausherren in der vorletzten Minute das 2:1 hinnehmen, das irgendwie an den Ausgleich erinnerte. Ein bereits abgewehrter Ball wurde noch einmal in den Strafraum geschlagen. Bajric brachte zufällig eine Fußspitze in die Bahn des Balles. Von dort bahnte sich das Spielgerät einen Weg durch die Beine des unschuldigen, aber diesmal unglücklichen Pannemann und schaffte es mit etwas Mühe so eben über die Torlinie (89.).
Demoralisiert schlichen die Hausherren vom Platz, weil Andreas Gunkel bei der letzten FV-Chance in letzter Sekunde abgeblockt worden war (90.). Forchheim steht jetzt nicht mehr hinter, sondern vor dem FV Wendelstein. Das hätte nicht unbedingt sein müssen.
Spielbericht eingestellt am 22.09.2008 11:47 Uhr