Alter, Geschlecht:
Erwachsene, männlich
Spieltag:
Saison 2008/09 - 3. Spieltag
Datum:
12.08.2008 18:30 Uhr
Sportstätte:
Spieler des Spiels
Markus Schindler
(FSV Erlangen-Bruck 2)
Auch wenn sein Fehler zum Gegentor führte: der lange Innerverteidiger aus der Brucker Viererkette liefert eine prima Leistung ab. Beinahe hätte er seinen (einzigen) Fehler ausgemerzt, als er nach einem Kopfball bei einer Ecke am BSC-Keeper scheiterte.
Spielbericht
Der Löwe und der Schwan
Hochkampfstimmung in Erlangen: Die beiden Ex-Bezirksligisten und Neu-Bezirksoberligisten BSC und Bruck II standen sich erneut gegenüber. Beide hielten sich bisher schadlos. In einem packenden Derby blieb es spannend bis zum Schluss. Trotz Dauerregens erhitzten sich dann die Gemüter - vor allem die der Zuschauer.
Von Christian Dotterweich
Es ist noch gar nicht so lange her, da trafen beide Teams in der Bezirksliga aufeinander. Bereits letzte Saison sah der geübte Fußballfan den Unterschied beider Teams. Nach dem Aufstieg sind sowohl der BSC, als auch die Bayernliga-Reserve ihrem Grundsatz treu geblieben: Auf der einen Seite (BSC) steht Kampfkraft und Erfahrung. Dem gegenüber (Bruck II) die jugendliche Unbekümmertheit und feiner Fußball. Bemüht man einen Vergleich aus dem Tierreich, so sind die Büchenbacher die bissigen Löwen und die Brucker der schöne Schwan. Beim erneuten Vergleich wurde der Löwe „angeschossen“. Denn in Unterzahl wehrt sich eine Mannschaft meist mit letzter Kraft, wie eben ein verwundetes Tier. Der „schöne Schwan“ bestätigte die Bayernliga-A-Jugend-Schule und zeigte feinen Fußball – wie gehabt. Doch die jungen Wagner-Schützlinge müssen auch das Fighten können und sich gegen robuste Teams à la Büchenbach durchsetzen. Beinahe wäre es schief gegangen.
|
| Der Brucker Ferdinand List bei einer Hereingabe. | |
| anpfiff.info | |
Bernd Geinzer macht’s wieder mal
Laut ging es zu im Stadion an der Schallershofer Straße. Da die zwei Erlanger Mannschaften hochkonzentriert zu Werke gehen wollten, waren die ersten Spielminuten dominiert von ständigen Anweisungen der Leitwölfe in den Teams. Besser ins Spiel fand die junge Brucker Zweite. Trotz rutschigem Boden und nassem Ball fanden die Schützlinge von Normann Wagner den schnelleren Drive. Jedoch unbeeindruckt zeigte sich die Kampfeinheit BSC. Auffällig das frühe Stören der Brucker. Bereits in der eigenen Hälfte sollte offensichtlich das Aufbauspiel der Büchenbacher unterbunden werden. Nach einer kurzen Eingewöhnungsphase stabilisierte sich das BSC-Spiel und die Zuspiele fanden – meistens – ihren Abnehmer. In erster Linie den Ballverteiler Udo Prell, der wiederum Goalgetter Bernd Geinzer suchte. In einer Anfangsphase ohne Torraumszenen, war die einzige (halbe) Möglichkeit der Schussversuch von BSC-Coach Manfred Dedaj nach knapp zehn Minuten. Je höher die Ligen, desto schneller werden Fehler bestraft. Glück hatten beide Mannschaften, dass beide zu wenig aus den Fehlpässen profitieren konnten. Auch hätten beide Mannschaft, ob des nassen Geläufes und glitschigen Spielgerätes, mehr Weitschüsse abfeuern können, was die Torhüter sicher in Verlegenheit gebracht hätte. Im vom Taktik geprägten Spiel folgte in der 22. Minute der erste Aufreger. Der aktive Patrick Rösler wurde gestoßen und bekam so den Ball an die Hand. Schiri Badstübner zeigte auf den Punkt. Sven Röwe blieb trotz großer Proteste der Büchenbacher cool und verwandelte. Keeper Nik Deva war sogar noch dran. Hallo wach beim BSC! Die Mannschaft antwortete mit energischen Angriffen, blieb aber entweder in der Brucker Viererkette hängen oder der letzte Pass war zu ungenau. Die gelegentlichen Konter der Brucker Reserve blieben da gefährlicher. Zweimal hintereinander musste Deva sein ganzes Können aufbieten. Wenn nix mehr geht, dann hilft eben Bernd Geinzer. Für seinen einzigen Fehler im Spiel wurde Innenverteidiger Markus Schindler sofort bestraft: Weil er den Ball nicht aus der Gefahrenzone brachte, fackelte Bernd „Gerd Müller“ Geinzer im Strafraum am schnellsten und zog trocken ab.
|
| Nicht einverstanden mit der Entscheidung des Schiedsrichters ist Udo Prell (rechts). | |
| anpfiff.info | |
Ausgleich in der 95. Minute
Die zweite Hälfte begann, wie die erste. Die Brucker kombinierten flüssig und ein mustergültiger Angriff aus der eigenen Hälfte – ohne Ballberührung des Gegners – über Ferdinand List und Hakim Graine hätte fast seinen krönenden Abschluss gefunden; hätte Nik Deva nicht einen seiner besten Tage erwischt. Die vorgetragenen Angriffe der Brucker hätten ein Tor verdient gehabt. Doch Keeper Deva war stets zur Stelle. Mehr und mehr kam eine gesunde Härte ins Spiel. Den Büchenbachern wurde ein Tor wegen Abseits aberkannt, was den Friedenswillen nicht gerade förderte. Das Fass zum Überlaufen nach etwa einer Stunde: Markus Binder flog nach seinem zweiten Foul mit Gelb-Rot vom Platz. Gerade in einer Phase, in der die Büchenbacher den Druck erhöhten. Auf den Platzverweis reagierte Brucks Coach Normann Wagner mit der Einwechslung von Stürmer Jörg Trinkwalter. Was auch Wirkung zeigte. Die Heim-Abwehr wurde nun viel beschäftigt. Einzig der Abschluss für die Brucker fehlte. Doch der „angeschossene Löwe“ zeigte seine Krallen. Eine Viertelstunde vor Schluss wurde Aktivposten Patrick Rösler im Strafraum regelwidrig zu Fall gebracht. Die Verantwortung übernahm der Trainer – und „Manni“ Dedaj traf zum Führungstreffer. Auch der junge Nikolaos Sagkidis, der auf der rechten Büchenbacher Seite in der ersten Halbzeit gänzlich blass blieb, erwachte nun. Seine Schnelligkeit spielte der Grieche dabei jedoch nicht aus. Bruck II stand nun unter Druck hatte aber einige Chancen, den Ausgleich zu erzielen. Die gelegentlichen Konter der Büchenbacher waren da, aber gegen Ende der Partie schwanden die Kräfte der zehn Verbliebenen. In der 90. Minute konnte Nik Deva einen Freistoß noch über die Querlatte lenken. Doch fünf Minuten später war machtlos, als nach einem Eckball Marius Meyer aus kurzer Distanz im langen Ecke unhaltbar einschob. Die Emotionen – vor allem auf Seiten der Zuschauer - kochten nun hoch. Doch sowohl Trainer, als auch Spieler kennen sich gut genug. Am Ende blieb dem „kämpfenden Löwen“ BSC ebenso ein Punkt wie dem „schönen Schwan“ Bruck II. Und beide Mannschaften bleiben auch im dritten BOL-Spiel ungeschlagen.
Spielbericht eingestellt am 13.08.2008 11:55 Uhr