Zum Derby hatte die SpVgg Hüttenbach-Simmelsdorf den Laufer SV geladen. “Das ist schon ein unangenehmer Gegner, der vor allem daheim fast gegen jede Mannschaft gepunktet hat”, sagte der Laufer Trainer Normann Matschke vor dem Spiel. “Vor allem ist es ein Derby, es wird also ein 50:50-Spiel werden.” Der Laufer SV spielt mit seinem aufgrund vieler Verletzten sehr kleinen Kader bisher eine richtig gute Saison und war die letzten drei Spiele ohne Niederlage geblieben. Vor allem auf Torjäger Mario Bickel galt es für die routinierten Hausherren aufzupassen. Bei Hüttenbach fehlte mit Fabian Leis ein wichtiger Spieler, der sich nach einer langen Verletzungspause erst wieder zurückgekämpft hatte. “Er hat sich leider wieder verletzt und einen Muskel gerissen”, bedauerte Spielleiter Thomas Schumann den Ausfall vor dem Spiel, in dem die Hausherren mit einer Viererkette gegen die Fünferkette der Gäste antraten.
Mario Bickel wird für seinen Treffer gefeiert.
Sebastian Baumann
Die Gäste kamen besser ins Spiel und spielten so, wie Hüttenbach eigentlich spielen wollte: ziemlich eklig und kompakt. Damit kamen die Hausherren gar nicht zurecht und hatten defensiv einiges zu tun. Bis auf einen Standard kam von den Simmelsdorfern gar nichts. Mario Bickel hatte aus der anderen Seite hingegen die Führung auf dem Fuß und scheiterte mit einem Schlenzer am aufmerksamen Hüter von Hüba. Kurz darauf war Simon Fischer aber geschlagen, als die eigene Defensive nicht klären konnte und Bickel nur noch einschieben musste. Die Hausherren schüttelten sich kurz und wachten endlich auf. Nach einem Standard von Marco Wiedmann ging ein Kopfball an das rechte Lattenkreuz, auch weil der Laufer Torhüter Emre Sanli durch den Strafraum irrte. Deutlich besser machte es der ehemalige Simmelsdorfer dann nach einer knappen halben Stunde, als er nach einem der vielen Standards einen Schlenzer von Thomas Kreuz aus dem rechten Eck fischte. Mehr ließ der Laufer SV aber nicht zu: Im Gegenteil. Erst scheiterte Enrico Cittadini nach einem Freistoß nur knapp, indem er das Spielgerät zehn Zentimeter neben die Kiste setzte. Drei Minuten später war Adrian Holfelder auf seiner rechten Seite durch und setzte die Pille nur ans Außennetz. Kurioserweise ging dabei das Netz kaputt und musste repariert werden. Die Hüttenbacher Edel-Fans vor dem Sportheim diskutierten derweilen das Club-Spiel, weil die eigene Elf auf dem Feld nichts zustandebrachte. Im Ping-Ping ging es hin und her, denn beide Teams streuten immer wieder Fehlpässe ein, sodass es mehr nach Gebolze als nach Fußball aussah.
Dominik Herzing vergisst den Ball gegen Timo Sischka.
Sebastian Baumann
Besser sollte es in der zweiten Hälfte nicht werden. Lauf verteidigte clever und entnervte die Hausherren immer mehr. Bis auf einen Wiedmann-Schuss, der zwei Meter rechts am Gehäuse von Sanli vorbeistrich, kam aber viel zu wenig von Hüba. Die Laufer konnten sich auf der knappen Führung ausruhen, klärten allerdings auch alles immer sehr konsequent weg. Und während die Heimfans weiter über das Unentschieden des Clubs diskutierten, plätscherte das Spiel so vor sich hin, vor allem, weil es kaum Torraumszenen gab. Nur zweimal war es Mario Bickel, der für Gefahr sorgen konnte, allerdings stand der Goalgetter zweimal knapp im Abseits. Zudem wurden die Versuche immer noch vor der Linie geklärt. Ansonsten hatte der Gast alles unter Kontrolle und auch die klareren Möglichkeiten, wie nach einem Konter, als sich ein abgefälschter Schuss über den Hüttenbacher Keeper fast ins Tor gesenkt hätte, aber Stefan Gruner noch vor der Linie retten konnte. Wenig später klingelte es erneut im Kasten von Fischer. Nach einem schmeichelhaften Foulspiel kurz vor dem Strafraum legte sich Faruk Erata den Ball zurück und schlenzte die Pille sehenswert neben dem verdutzten Schlussmann ins Eck. Damit war die Messe praktisch gelesen, denn Hüttenbach konzentrierte sich fortan nur noch aufs Meckern als aufs Fußballspielen. Eine Chance hatte Hüba aber noch, als der eingewechselte Ciagemi Saenz aus der Drehung abzog, aber Sanli auf dem Posten war. Im Gegenzug vergab wieder Mario Bickel mit einem überhasteten Schuss nach einem Konter. Das wäre aber auch des Guten zu viel gewesen.
Pascal Krügel räumt Matthias Gruner um.
Sebastian Baumann
Mit dem Sieg in Hüttenbach hat der Laufer SV eine schwarze Serie beendet. Denn zu Zeiten des SK Lauf war der Sportplatz am Pilzanger schier uneinnehmbar. Der letzte Sieg datiert aus dem Jahr 2022. Kein Wunder, dass die Gäste in Feierlaune waren. Die Hüttenbacher Fans nahmen es hingegen mit Humor: “Hauptsache, der Club hat unentschieden gespielt.”
Spielbericht eingestellt am 03.11.2024 17:43 Uhr