Von Wolfgang Dienstbier
Lag es an der schwülen Temperatur oder am stumpfen Rasen, dass das Spielniveau sehr viel Luft nach oben hatte und es auch viele Verletzungsunterbrechungen gab. Es lag aber auch am Schiedsrichter, der zuerst viel laufen ließ und dann in der zweiten Hälfte mehrmals zu oft Gelb griff und damit Hektik ins Spiel brachte. Auch mit der Vorteilsregel hatte er nicht immer eine glückliche Hand.
Beide Teams begannen zwar mit viel Engagement und Kampf, doch Torchancen blieben im ersten Abschnitt Mangelware. Die Gäste standen erwartungsgemäß tief und lauerten auf Konter, während die „Spieli“ zu ungenau und ohne Tempo agierte. Vor allem im Mittelfeld gab es viel Leerlauf. Das war in den beiden ersten Spielen besser. Nach ein paar Halbchancen auf beiden Seiten, dann der erste gute Konter der Gäste durch Wrotny, doch Keeper Cedric Götz klärte souverän ins Toraus. Nach einer knappen halben Stunde sorgte auch die „Spieli“ durch Moritz Hager für Gefahr, er kam aber gegen Torhüter Seeleitner etwas zu spät. Gegen Ende der ersten Halbzeit hatte Moritz Hager erneut eine gute Möglichkeit, doch aus 16 Metern war sein Schuss kein Problem für Torhüter Seeleitner.
Die zweite Halbzeit begann etwas flotter. Zuerst prüfte T. Böhm aus 22 Metern Keeper Cedric Götz, der aber gut parierte. Dann in der 52. Minute endlich ein schneller guter Angriff der „Spieli“, wobei sich Moritz Müller toll durchsetzte, sein Rückpass erreichte Henrik Zieroth, der aus 18 Metern Torhüter Seeleitner alles abverlangte. Auf der anderen Seite war es wieder T. Böhm, der mit einem Freistoß für Gefahr sorgte, die Kugel aber ins Toraus abgefälscht wurde. Bei einem Eckball klärte Torhüter Seeleitner mit toller Faustabwehr. Ein Freistoß von Stylianos Tsitakidis aus 18 Metern ging weit über das Tor von Seeleitner. Dann eine Vorentscheidung zugunsten der Gäste. Wieder ein leichtfertiger Ballverlust im Mittelfeld, ein blitzschneller Pass und der Gästestürmer war plötzlich vor Keeper Cedric Götz. Beim Abwehrversuch vom unschuldigen Daniel Pörschmann traf dieser zwar den Ball aber auch den Gegner und Schiedsrichter zeigte ihm Rot (67.). Der folgende Freistoß verfehlte klar das Ziel. Mit den Wechseln von Max Wangemann, Samuel Schubert für Atilio Scalera und Marc Suffra-Petri versuchte Trainer Lukas Gerstle die Abwehr zu stabilisieren. Doch es klappte nicht. Nach einem Angriff der Gäste scheiterten mehrere Versuche der Erlanger Abwehr, das Leder vom Tor weg zu befördern. T. Böhm bereitete aus 16 Metern freistehend dem ein Ende und traf unhaltbar zum 0:1. Auf der anderen Seite hatte Felix Paul aus gleicher Distanz mit seinem Freistoß keinen Erfolg. Zu allem Unglück musste dann der kurz zuvor eingewechselte Max Wangemann verletzt raus. Da das Wechselkontigent ausgeschöpft war, standen nur noch neun Erlanger auf dem Platz. Doch plötzlich ging ein Ruck durch die Erlanger Rumpfmannschaft und sie kämpfte sich zurück. Nachdem Moritz Müller wieder einmal nur per Foul gestoppt wurde, knallte Felix Paul die Kugel scharf vors Tor und per Kopf abgefälscht landete der Ball in der 86. Minute im Torwinkel zum 1:1. Nun wollte man mehr, der Gegner war etwas nervös. Einen weiteren Freistoß jagte Felix Paul übers Tor. Dann auch die Rote Karte für Nieszeroy, der als letzter Mann einen „Spieli“-Angreifer unfair stoppte. Doch die eiskalte Dusche kam für die „Spieli“ in der 95. Minute. Bei einem Freistoß stand die Abwehr viel zu tief und unkonzentriert. Der Ball flipperte im Strafraum hin und her, ehe Hörath dem ein Ende bereitete und den Ball zum 1:2 versenkte. Dann war Schluss und die „Spieli“ stand mit leeren Händen da, während die Gäste den Dreier jubelnd mit nach Hause nahmen.
Spielbericht eingestellt am 01.08.2024 20:23 Uhr