Von Fatih Köseoglu
Hersbruck war zu Beginn die aktivere Mannschaft und hatte in der dritten Minute gleich eine große Chance. Dierig feuerte einen direkten Freistoß aus ca. 20 Metern sehr platziert über die Mauer, TW Memet konnte nur mit großer Anstrengung den Ball aus der Ecke rausfischen. Die Gäste blieben am Drücker und belohnten sich in der fünften Minute mit dem Führungstreffer. Eine Flanke von links klärte die Vatan-Abwehr zu ungenau. Der Ball landete bei Tayyip Kara, der am Strafraum wartete und sehenswert, nach kurzer Annahme, mit einem Dropkick den Ball im Nürnberger Tor unterbrachte: 0:1. Vatanspor benötigte eine Zeit, bis sie ins Spiel fanden. In der 20. Minute wurde Necati Güler ca. 25 Meter vor dem Hersbrucker Tor gefoult. Zum Freistoß trat der gefoulte Güler selbst an und schoss den Ball schoss aus leicht links versetzter Position vorbei an der Mauer ins rechte Eck zum Ausgleich: 1:1. Der Treffer beflügelte die Nürnberger und sie waren jetzt klar am Drücker. In der 27. Minute hatte Vatanspor noch Pech, als Köseoglu den Pfosten traf. Eine Minute später war es dann soweit. Pintoiu spielte einen langen Chipball aus der eigenen Hälfte. Der Ball landete bei Jonczy, der aus ca. 22 Metern ohne große Umschweife mit einem Flachschuss den Ball im Hersbrucker Tor unterbrachte: 2:1. In der 35. Minute kam es zur nächsten spielentscheidenden Situation. Gjonbalaj foulte ca. 25 Meter vor dem eigenen Tor den Hersbrucker Stürmer Hirschmann. Der Schiri entschied, obwohl der nächste Vatan-Verteidiger unweit entfernt stand, unverständlicherweise auf Notbremse und schickte Gjonbalaj entsprechend zum Duschen.
Die zweite Halbzeit begann ebenfalls mit einer strittigen Situation. In der 50. Minute wurde Köseoglu von Vatanspor im Mittelfeld gefoult. Er war dem gelbvorbelasteten Hannes Herrmann enteilt. Obwohl der Schlag gegen Köseoglus Fuß über den ganzen Platz zu hören war, interpretierte der Schiedsrichter die Situation als nicht so schwerwiegend und gab Herrmann 'nur' eine zehnminütige Zeitstrafe. In der 60. Minute, kurz bevor die Zeitstrafe abgelaufen war, schaffte Hersbruck den Ausgleich. Pfeiffer setzte sich am linken Flügel durch und flankte auf den langen Pfosten, wo Kapitän Ralf Maas wartete und per Kopf zum Ausgleich traf: 2:2. Trotz Unterzahl zeigte Vatanspor enorme Kampfkraft und konnte bis auf einige Hersbrucker Fernschüsse das Tor verteidigen. In der 83. Minute wurde ein Ball, der ins Aus gerollt war, von einem Vatanspor-Zuschauer weggeschossen. Der Hersbrucker Spieler Ferdinand Ziegler, der einen schnellen Einwurf ausführen wollte, beleidigte den Zuschauer. Der Schiedsrichter gab dem Spieler daraufhin die Rote Karte. In der 85. Minute hatte Vatanspor eine Doppelchance, doch die Abschlüsse von Köseoglu und Jonczy wurden von TW Enzensberger vereitelt. In der 87. Minute gab es wieder eine umstrittene Schiedsrichterentscheidung: ein Treffer von Jonczy wurde wegen Abseits aberkannt, obwohl bei der Ballannahme im Strafraum deutlich ein Verteidiger hinter ihm stand. In der Nachspielzeit fand Hersbruck noch eine letzte Gelegenheit, doch der Kopfball von Hirschmann flog von der Latte ins Toraus. So endete die Partie mit 2:2.
Wie im Hinspiel wurde auch diesmal den Zuschauern viel geboten. Beide Teams hatten ihre Phasen, wo sie das Spiel kontrollierten. Alles in allem geht die Punkteteilung in Ordnung. Hersbruck hatte sich, bedingt durch die frühe Rote Karte, mehr erhofft. Sie wussten aber, bis auf ein, zwei Situationen, nicht viel mit ihrer zahlenmäßigen Überlegenheit anzufangen. Vatan agierte geschickt und hatte gegen Ende der Begegnung sogar noch Gelegenheiten, um das Spiel zu gewinnen.
Spielbericht eingestellt am 01.11.2023 03:43 Uhr