Es war das zweite Pegnitzgrund-Derby an diesem Wochenende in der Bezirksliga Nord, nachdem am Freitag bereits der SV Schwaig zu Hause den Verfolger aus Hersbruck bezwang. Während es sich hier um ein Duell an der Tabellenspitze handelte, geht es für Ottensoos und Hüttenbach vorerst um den Kampf gegen den Abstieg. Zwar steht die SpVgg derzeit auf Platz acht im Mittelfeld, jedoch nur sechs Punkte vor den Gästen und drei Punkte vor dem Relegationsrängen. Bei den Gastgebern kann Spielertrainer Marco Wiedmann nach wie vor verletzungsbedingt nicht mitwirken. Der ehemalige Regionalligaspieler fällt nach einer Knöchel-OP voraussichtlich noch bis zur Winterpause aus. Daneben standen auch Stefan Gruner (erst im Lauftraining), Basti Hartmann (Urlaub), Kevin Kühnlein (beruflich bedingt) und kurzfristig Julius Reutter nicht zur Verfügung. „Wir haben schon den Druck zu Hause, aber dem möchten wir standhalten. Wenn man die Tabelle anschaut, wird es ein kampfbetontes Spiel, aber wir wollen die drei Punkte in Hüttenbach behalten“, so der Heim-Trainer. Bei den Gästen gab es neben den Langzeitverletzten Patrick Schäfer und Michael Reinert keine Ausfälle, jedoch gingen mit Peter Maric und Dominik Umbeer der erfolgreichste Torschütze und eine weitere Offensivstütze angeschlagen in die Begegnung. Allerdings konnten die Gäste überraschend einen Neuzugang aufbieten. Mit Yannik Krebs konnte der FCO einen höherklassig erfahrenen Spieler an Land ziehen. „Er hat am Dienstag auch schon im Pokal gespielt. Er wohnt in Lauf, seine Freundin ist aus Ottensoos und über den Draht zum Maxi Dotzler haben wir ihn überzeugen können“, freut sich Lukas Gerstacker über die unverhoffte Verstärkung, dessen fußballerische Vita etwas verspricht.
Die Ottensooser waren oft einen Schritt schneller als die Hüttenbacher. Hier enteilt Cedric Riedel (re.) Thomas Kreuz.
Daniel Stark
Von Beginn an hatte die Spielvereinigung mehr Ballbesitz und dieses Bild zog sich auch durch die erste Hälfte. Jedoch wussten die Gastgeber oft nicht viel mit dem Ball anzufangen, auch weil die Gäste die Räume eng hielten und sehr kompakt standen. Und so schaltete sich der FCO nach einer guten Viertelstunde auch mehr und mehr ins Spiel ein. Nach Ballgewinn versuchte man immer wieder schnell über die Außen oder in die Spitze zu spielen. So war es vermehrt Maxi Dotzler, der das Spiel im Zentrum ordnete und seine Mitspieler in Szene setzte. Dominik Umbeer hatte so in der 13. Minute die erste Möglichkeit, gefolgt von Flo Schuhmann und vermehrt Peter Maric. Der Stürmer wurde jedoch einmal zurückgepfiffen, als er alleine auf Keeper Weidl zulief und beim anderen Mal legte der Offensivspieler die Kugel am Kasten vorbei. Die nächste dicke Möglichkeit hatte Hojdak, doch der Außenverteidiger nagelte seinen Freistoß an den Pfosten. Weidl wäre hier chancenlos gewesen. Auf der Gegenseite kam von Hüttenbach nicht viel, insbesondere Torjäger Matthias Gruner war weitestgehend abgemeldet und musste sich das Leder oft im Mittelfeld holen. So hatten die Hausherren ihre guten Möglichkeiten nach Eckbällen. Maximilian Schramm erhielt so einen weitergeleiteten Ball, doch den Abschluss des Hüttenbachers parierte Ottensoos‘ Keeper Mayer stark. Und auch im Anschluss rettete der Neuzugang gegen den Kopfball von Innenverteidiger Andreas Gruner. Kurz vor der Pause gingen die Gäste dann verdient in Führung. Nach einem geblockten Schussversuch von Peter Straußner brachte der FCO den Ball noch einmal hoch in den Strafraum. Hüttenbach konnte nicht wirklich klären und als der Ball bei Florian Schuhmann landete, sahen alle Gastgeber nur zu. Der Offensivspieler des FCO konnte die Kugel in Ruhe annehmen, jonglierte kurz und zog trocken zur 1:0-Führung ab. Danach war erst einmal Halbzeit.
Dreikampf um den Ball: Maxi Dotzler, Timm Loch-Bisch und Peter Straußner (v.l.n.r.).
Daniel Stark
Nach Wiederanpfiff ging es erst einmal schnell. Hüttenbach hatte sich mehr vorgenommen als noch in Hälfte eins und bekam einen aussichtsreichen Freistoß zugesprochen. Jedoch konnte man diesen nicht wirklich entscheidend in den Ottensooser Strafraum bringen und im Anschluss machten es die Gäste ganz schnell. Maric und Mai schalteten um und fuhren einen blitzsauberen Konter, welchen Tim Hojdak zum 2:0 abschloss. Heimkeeper Janosch Weidl hatte im Drei-gegen-Eins keine Chance. Das Spiel schien nun endgültig für die Gäste zu laufen, doch wie aus dem Nichts fiel nur wenige Minuten später auf der Gegenseite der Anschlusstreffer für die Hüttenbacher. Torschütze war jedoch Tobias Götz, welcher den Ball unglücklich ins eigene Tor beförderte. Dies gab den Hausherren nun deutlich Aufwind, jedoch war der FCO auch immer wieder durch Standards von Hojdak oder schnelle Gegenstöße gefährlich. So auch, als Straußner nach einer Ecke zum Abschluss kam und Elterlein auf der Linie retten konnte. Für Hüttenbach hatte insbesondere Julian Schramm vielversprechende Chancen zum zu diesen Zeitpunkt nicht unverdienten Ausgleichstreffer, doch am Ende war HüBa zu ungenau oder Alexander Mayer im Ottensooser Kasten rettete seine Farben. In der 68. Minute schlenzte dann Peter Straußner in typischer Manier den Ball aufs Tor, doch dem Stürmer fehlten nur wenig zum Treffer. Der eingewechselte Neuzugang Yannik Krebs war es dann, der mit einem trockenen Schuss in der 74. Minute das 1:3 erzielte und sechs Minuten später schraubte der ebenfalls in der zweiten Hälfte gekommene Lorenz Mai das Ergebnis viel umjubelt auf 1:4. Bei Hüttenbach war spätestens jetzt die Luft raus und die Gelb-Rote Karte gegen Innenverteidiger Andreas Gruner besiegelte die Niederlage dann endgültig. Ottensoos‘ Tim Hojdak blieb es dann vorbehalten, mit seinem zweiten Treffer zum 1:5-Endstand den Schlusspunkt zu setzen.
Gute Gelegenheit für Florian Schuhmann (mi.), der hier noch glücklos blieb. Der Stürmer erzielte anschließend die Ottensooser Führung.
Daniel Stark
Der FCO holt somit mehr als verdient drei wichtige Punkte im Derby und Abstiegskampf. Zwar fehlten den Gastgebern fünf wichtige Schlüsselspieler, doch lieferten die Mannen von Lukas Gerstacker trotzdem eine starke Leistung an diesem Tag. Für Ottensoos geht es nun gegen den ATSV Erlangen 2. Gegen den Tabellenletzten will man den nächsten Dreier holen und so weiter ins Mittelfeld der Tabelle vorrücken. Die SpVgg Hüttenbach muss als nächstes zum ASV Vach. Für die Gastgeber wird es nun entscheidend sein, bis zur Winterpause möglichst viele Punkte zu sammeln, bis dann die derzeit fehlenden Leistungsträger wieder zurückkehren. Beide Teams peilen den Klassenerhalt in der Bezirksliga an.
Spielbericht eingestellt am 08.10.2023 21:21 Uhr