Von Fatih Köseoglu
Das Nürnberger Stadtderby zwischen Vatanspor und SC Germania verlief insgesamt harmloser als erwartet. In der taktisch geprägten Partie neutralisierten sich beide Teams im Allgemeinen und so blieb der überwiegende Teil der ersten Halbzeit ohne nennenswerte Höhepunkte. Die Gäste hatten zwar etwas mehr Ballbesitz und die reifere Spielanlage, aber im letzten Drittel fehlte ihnen ebenso die Durschlagskraft wie den Gastgebern, die phasenweise ihre spielerische Klasse zeigten, aber offensiv oft falsche Entscheidungen trafen, bis zur 45. Minute. Hier konnte Jonczy einen langen Chipball an der Strafraumgrenze festmachen und weiter zu Köseoglu durchstecken, der sich im Strafraum gegen Verteidiger Buttenhauser durchsetzte und den Ball vorbei am Torwart zur Führung einnetzte: 1:0. Allerdings ließ die Antwort der Gäste nicht lange auf sich warten. Schon beim ersten Angriff nach dem Wiederanpfiff setzte sich der flinke Aziri am rechten Flügel durch und drang in den Strafraum ein, wo er nur per Foul, ausgerechnet durch Köseoglu, gestoppt werden konnte. Den fälligen Strafstoß verwandelte Safak Simsek souverän und so ging es mit einem 1:1-Unentschieden in die Halbzeitpause.
In der zweiten Halbzeit zeigte sich ein ähnliches Bild. Ein intensives Spiel, weiterhin sehr taktisch geprägt, aber beide Teams waren selten in der Lage, offensiv Akzente zu setzen. Die Gäste präsentierten sich, wie bereits in Hälfte eins, als die spielfreudigere Mannschaft. Doch sie waren selten in der Lage, Vatanspor-Torwart Memet in größere Gefahr zu bringen. Die gefährlichste Situation für den Vatan-Schlussmann ergab sich in der 70. Minute, als Stürmer Safak Simsek einen direkten Freistoß aus ca. 25 Metern über die Mauer schlenzte, doch Memet konnte zur Ecke klären. Die Hausherren waren kämpferisch auf der Höhe, agierten offensiv aber meistens zu hastig oder ideenlos. Auch als Arcan Yanac von Germania in der 61. Minute wegen wiederholten Foulspiels eine Zehn-Minuten Zeitstrafe kassierte, entwickelten sich keine Torraumszenen. Dennoch ergab sich gegen Ende der Begegnung, gerade in einer Phase, in der SC Germania die Schlagzahl erhöhte, die Entscheidung zugunsten von Vatanspor. Der eingewechselte Anderson wurde in der 88. Minute im Strafraum gefoult. Den fälligen Foulelfmeter verwandelte Michael Jonczy zum viel umjubelten Siegtreffer.
Auch wenn ein Unentschieden dem Spielverlauf gerechter geworden wäre, hat Vatanspor es mit Mentalität und Kampfstärke geschafft, die drei Punkte zuhause zu behalten. Ein eminent wichtiger Dreier für die Heimmannschaft.
Spielbericht eingestellt am 25.09.2023 02:08 Uhr