Das Spiel zwischen dem SK Lauf und dem ASV Weisendorf fand auf dem Laufer Kunstrasen statt, weil am Hauptplatz, der satt grün dalag, die Linie fehlten. “Die müssen neu eingemessen werden und da haben wir im Moment niemanden, der das kann”, sagte Marc Schober vor dem Spiel. Der Abteilungsleiter hätte selber spielen sollen, musste aber kurzfristig wegen muskulären Problemen passen. “Weisendorf ist die stabilste Mannschaft in der Liga und steht zu Recht oben. Deswegen wird das heute richtig schwer”, sagte Laufs Trainer Normann Matschke vor dem Spiel. Freilich wollten die Laufer dem Tabellenführer ein Stolperstein sein. Die Gäste hingegen wollten sich nicht von der Tabellenkonstellation blenden lassen. “Wir müssen immer die Laufbereitschaft mitbringen und die Wege machen, sonst gewinnen wir kein Spiel”, sagte Kapitän Tim Schmidt im Vorlauf der Partie.
Mit dem langen Bein versucht Max Gabsteiger Tom Jäckel zu stören.
Sebastian Baumann
Die Partie begann fulminant. Bereits mit der ersten Chance schlenzte Tom Jäckel den Ball an den Querbalken des Laufer Gehäuses. Und auch danach kannte sich der SKL meist nicht aus und hatte Glück, dass Weisendorf seine Chancen nicht konsequent ausnutzte. Bastian Langes Schuss zischte ebenso knapp links vorbei, wie ein Schuss von Max Grabert. Zwischendurch zirkelte Tobias Geyer eine Ecke an die Querlatte. Als dann der ASV schön kombinierte und der Ball im Tor landete, hatten alle Weisendorfer Zuschauer den Torschrei auf den Lippen, doch der Referee gab den Treffer wegen einer vermeintlichen Abseitsentscheidung nicht. Es war eine ziemlich knappe Entscheidung und die folgende sollte noch viel knapper werden. Nach einer Ecke kam der Ball zu Tim Schmidt, der den Ball vor das Tor und Tom Jäckel zirkelte. Der Routinier köpfte ein, stand dabei aber mutterseelenallein und nur wenige Zentimeter vor dem Hüter im Strafraum, sodass jeder mit dem Abseitspfiff rechnete. Doch der Linienrichter hob seine Fahne nicht, dementsprechend zählte das Tor. Tim Schmidt spielte danach einen feinen Rückpass auf Tobias Geyer, der geblockt wurde. Es war meist das gleiche Muster. Eigentlich spielte Weisendorf gut nach vorne, brachte aber den Ball nicht an, wie eine Szene zuvor, als erneut Tim Schmidt auf Tom Jäckel spielen wollte, aber den richtigen Moment des Abspiels verpasste. Und Lauf? Nur nach einem Standard wurde es gefährlich, weil sich der Weisendorfer Hüter und ein Gegenspieler gegenseitig umräumten und die Gäste nur mit größter Mühe den Ball aus der Gefahrenzone bugsieren konnten.
Maximilian Gabsteiger versucht mit dem langen Bein an den Ball von Kieron Medlar zu kommen.
Sebastian Baumann
Der verletzte Marc Schober gab dann kurz vor dem Wiederanpfiff die Marschroute vor. “Jetzt gehe ich mal zur Bank und schau mir an, wie wir das Spiel drehen”, sagte der spielende Vorstand und sollte sich nicht täuschen. Wie ausgewechselt kam die Heimelf aus der Pause. Die erste Chance hatte auch der SKL, als nach einem Einwurf Adrian Holfelder an den Ball und auch zu Fall kam. Schiedsrichter Patrick Lohwasser konnte aber kein Foul erkennen und ließ weiterspielen. Zwei Minuten später scheiterte Tim Sohr mit einem feinen Freistoß vom rechten Strafraumeck, aber Keeper Teuber war im bedrohten Eck. Als dann zwei Gegenspieler im Weisendorfer Strafraum zum Ball gingen und sich gegenseitig fällten, hatte der ASV erneut Glück, denn nicht jeder Schiedsrichter entscheidet in der Situation für den Abwehrspieler. Von Weisendorf kam kaum noch etwas. Mit einem Schüsschen von Andreas Schmidt hatte der Schlussmann allerdings größere Mühe, besser machte es Emre Sanli danach, als er gegen den durchgebrochenen Bastian Lange klären konnte. Es sollte die letzte Chance für den ASV für lange Zeit gewesen sein. Herzings Freistoß konnte auf der Gegenseite im Nachfassen Teuber halten, dann war er aber machtlos. Lauf spielte sich fein durch und Adrian Holfelder musste nach einer tollen Altikat-Vorlage nur noch den Fuß hinhalten. Es war gefühlt der zweite Ballkontakt des Offensivmannes, der wenig später erneut erfolgreich war. Nach einem langen Ball war die Weisendorfer Defensive viel zu passiv und ließ den Goalgetter gewähren. Erst scheiterte Holfelder am Schlussmann aus spitzem Winkel und stocherte doch noch die Pille über die Linie. Der ASV war nun ein bisschen von der Rolle und kassierte prompt das nächste Tor. Nach einer Flanke von der linken Seite stand Bugrahan Altikat in der Mitte blank und köpfte mühelos ein. Weisendorf antwortete mit viel Langholz und warf jetzt alles nach vorne. Mehr als der Anschlusstreffer durch Max Grabert kam dabei aber nicht rum.
Tim Schmidt ist schneller als Maximilian Gabsteiger.
Sebastian Baumann
Ob es die Angst vor der eigenen Courage war? Vor dem Spiel hatte Weisendorf aus fünf Spielen vier Siege gebraucht, um als Meister erstmals in die Landesliga aufzusteigen. Und nach dem Spiel braucht der ASV weiterhin diese Siege. 20 Minuten guter Fußball langen einfach nicht in der Bezirksliga und so mussten die Gäste am Ende eine nicht unverdiente Niederlage gegen die kämpferisch sehr guten Laufer einstecken.
Spielbericht eingestellt am 07.05.2023 18:57 Uhr