Von FCK
Wenn der Schiedsrichter über nahezu 90 Minuten im Mittelpunkt aus Sicht beider Mannschaften steht und bereits zur Halbzeitpause von Ordnern begleitet vom Platz geht, spricht das nicht für eine Glanzvorstellung. Dabei war die Partie sportlich unter den Mannschaften sehr fair und beide Teams haderten lediglich mit den Entscheidungen des Referees.
Die Alm-Kicker hatten mit der offensiven Qualität der Gäste ihre liebe Mühe und hätten bereits nach vier Minuten in Rückstand geraten müssen, als Aigkioun Soukri Oglou aus kurzer Distanz an Keeper Janik Engelhard scheiterte. Dennoch benötigte Türkspor zwei Standards aus dem Halbfeld für den Ausgleich zum 1:1 in der 34. Minute und den Führungstreffer zum 2:3 in der 85. Minute. Den Ausgleich kurz nach der Halbzeitpause erzielte der starke Bilel Marrouki mit einem satten Flachschuss aus 18 Metern. Die Führung für den FCK in der zwölften Minute war, wie auch die Schlussphase, eine Energieleistung. Toni Rößner setzte einem langen Ball nach, profitierte von einem individuellen Fehler der Gäste-Abwehr und zementierte den Ball per Linksschuss aus kurzer Distanz in den Winkel. Das 2:1 per Handelfmeter besorgte Batuhan Tuluk für die Kalchreuther gegen seinen Ex-Verein. Exakt die Elfmeterentscheidung führte zu hitzigen Diskussionen und die erste Zehn-Minuten-Strafe durch den um Struktur bemühten Referee. Zur Halbzeit war der heimische Ordnungsdienst bereits gefragt, um den Weg zur Kabine zu sichern.
Nach der Pause waren die Gemüter zunächst etwas abgekühlt. Türkspor kam zum bereits erwähnten Ausgleich. Ab Mitte der zweiten Halbzeit sorgte der Unparteiische wieder für Aufmerksamkeit. Die Zehn-Minuten-Strafe für Jonas Dorn nach einem maximal gelb-würdigen Foul war der Auftakt für die hitzige Schlussphase. Noch in Unterzahl geriet der FCK in Rückstand in Folge eines Freistoßes, wobei hier der gerade eingewechselte Fabian Hofmann erst auf dem Weg Richtung Strafraum war, als der Ball schon Richtung FCK-Gehäuse segelte. Die Reklamation führte direkt zur nächsten Zeitstrafe für den FCK fünf Minuten vor dem Ende. Eigentlich würden an dieser Stelle viele Teams den Kopf hängen lassen und das Spiel abhaken. Aber der FCK ist diese Saison hart im Nehmen. So erzielte in Unterzahl Chris Held, der Schiedsrichter meinte Batuhan Tuluk als Torschützen anzugeben, den 3:3-Ausgleich aus dem Gewühl heraus. Und in der Nachspielzeit erzielt die Heimelf sogar noch den völlig regulären Siegtreffer, den jedoch der Schiedsrichterassistent die Anerkennung absprach. Die Begründung fiel ihm dann wohl erst nach dem Schlusspfiff einige Minuten später ein. Vielleicht wollte man die Gäste auch nicht zu sehr gegen sich aufbringen. Auch hier gab es eine Zeitstrafe für den FCK – und auch hier erfasste der Unparteiische im Nachgang mit Philip Zwerenz den falschen Mann. Spielerisch war Türkspor sicher die stärkere Mannschaft – aber der FCK lebte mit Teamgeist und Einsatz vor, was Fußball über 90 Minuten ausmacht und hätte am Ende den Sieg auch verdient gehabt.
Spielbericht eingestellt am 14.11.2022 10:38 Uhr