Die beiden Kellerkinder haderten mit den gleichen Problemen. “Wir schießen einfach zu wenig Tore”, sagte TV-Abteilungsleiter Max Bittner vor dem Spiel und verwies auf das Spiel am Sonntag gegen den SK Lauf, als seine Mannschaft die Latte traf und die Laufer kurz danach mit einer abgerutschten Flanke in den linken Knick. “Das zieht sich leider durch die ganze Saison schon.” Sein Trainer Wilhelm Satzinger wollte mit einem Sieg den Anschluss an die Relegationsplätze schaffen. “Dass es schwer wird, war mir von Anfang an klar.” Sein Gegenüber Florim Nreci bemängelte ebenso die mangelnde Chancenverwertung seiner Mannschaft. “Wir haben viele Chancen, machen die aber nicht.” Dass mit Co-Trainer Senad Bajric ausgerechnet der Goalgetter der vergangenen Saisons fehlt, kommt erschwerend hinzu. In der Sturmspitze stand dementsprechend Daniel Geissler. Bei den Hausherren hingegen stand der vermeintliche Stoßstürmer Dominik Tajak in der Innenverteidigung.
Daniel Geissler gab für Oesdorf den Stoßstürmer.
Sebastian Baumann
Die ersten zehn Minuten musste die Heimelf in Unterzahl spielen, weil sich Benedikt Nein gleich verletzt hatte und danach der Ball ohne Spielunterbrechung im Feld blieb. Ersatzmann Moritz Möller musste so lange an der Seitenlinie stehen bleiben. Kurz danach hatten die Gäste in Person von Daniel Geissler die erste Halbchance, halb deswegen, weil der Ball wie eigentlich fast immer im Spiel nie auf den Kasten kam und geblockt wurde. Als dann Benedikt Willert im Oesdorfer Kasten klären wollte und seinen Gegenspieler aus kurzer Distanz anschoss, hatten die Hausherren Pech, dass die Kugel genau in die falsche Richtung prallte. Danach bestimmte der Turnverein das Spiel, schaffte es aber meist nur bis zur Box zu kombinieren, in der dann spätestens Endstation war. Die Gäste brachten offensiv gar nichts zustande und versuchten oft lange Bälle. Gefährlich wurde es aber erst, als ein TVler einen schlampigen Rückpass spielte. Branislav Dipanov spritzte dazwischen, wurde aber geblockt: Mit dem Nachschuss scheiterte Daniel Geissler am TV-Hüter. Mit drei Fernschüssen versuchte die Heimelf danach, einen Treffer zu erzielen, aber lediglich der Schuss von Felix Lengenfelder ans Außennetz war erwähnenswert.
Beobachtet von Aleksandr Temelkov spielt Thye Vleugel den Ball.
Sebastian Baumann
In der zweiten Halbzeit wurde das Spielniveau nicht unbedingt besser, der rutschige und tiefe Boden tat sein Übriges. Die ersten Chancen hatte erneut die Heimelf, die aber insgesamt zu wenig zielstrebig war. Thye Vleugels Schlenzer nach einem kurz ausgeführten Freistoß war ungefährlich, kurz danach klatschte ein Schuss von Munteser Abdulhani nur an den rechten Außenpfosten. Es war die bis dato beste Chance des Spiels. Felix Lengenfelder versuchte sich noch mit einem harmlosen Fernschuss, kurz danach zog Fabian Schweiker von rechts in die Mitte und versuchte im Robben-Style zu schießen. Allerdings traf der Außenbahnspieler nur das Bein seines Gegenspielers. Deutlich besser machte es auf der Gegenseite Daniel Geissler, der sich aus 20 Metern den Ball zurechtlegen konnte und sehenswert ins rechte Eck zirkelte. Der erste Torschuss auf den Kasten im ganzen Spiel saß damit. Wilhelm Satzinger versuchte danach mit Umstellungen für mehr Gefahr zu sorgen. Doch richtig gefährlich wurde es nie. Das beste Bespiel war ein schneller Angriff der Hausherren, der auf Kosten eines Freistoßes von der linken Strafraumecke geklärt wurde. Den Standard zirkelte Metin Perst dann aber fast schon Richtung rechte Eckfahne. Erst in den Schlussminuten wurde es wieder gefährlich, Nico Lorenzett konnte den Ball nach einem weiten Ball schön mit der Brust annehmen und zog aus der Drehung ab. Aber passend zum Spiel ging das Spielgerät über die Latte. Als dann kurz danach Branislav Dipanov uneigennützig und eigentlich sinnbefreit, weil er hätte selber abschließen müssen, den Ball auf Trkulja querlegte, war der Deckel endgültig auf dem Spiel.
Andre Jerundow bringt Munteser Abdulhadi zu Fall.
Sebastian Baumann
Der TV 1848 Erlangen muss nach langen Jahren in der Bezirksliga so langsam den Abgesang auf die Kreisliga vorbereiten, denn ohne Tore kann kein Team der Welt ein Spiel gewinnen. Der Relegationsplatz wäre jetzt schon ein kleines Wunder. Aber auch Oesdorf wird sich hart tun, die Klasse zu halten. Wenn die DJKler nicht in den Spielen bis zur Winterpause fleißig punkten, dann könnte es durchaus das Duell der beiden Absteiger aus der Bezirksliga gewesen sein - oder das Duell der beiden Favoriten der Kreisliga in der kommenden Saison.
Spielbericht eingestellt am 09.11.2022 21:30 Uhr