Es war ein Duell zweier schwach gestarteten Mannschaften. Aufgrund der Urlaubszeit und der ein oder anderen Verletzung hatten beide Mannschaften in den ersten Spielen nie den kompletten Kader zur Verfügung. Bei Oesdorf war es personell sogar so dünn, dass Trainer Florim Nreci selber in den Kasten musste. “Wenn ich einen meiner Spieler reinstelle, dann haben wir nur zwei Auswechselspieler”, begründete der Übungsleiter und ersetzte somit den weiter gesperrten Stammkeeper Benedikt Willert. Weisendorf hatte eigentlich Kerwa, konnte aber das Heimrecht mit den Oesdorfern nicht tauschen. Allerdings machten die ASVler kurzerhand das Auswärts- zu einem Heimspiel und hatten deutliche Überzahl auf den Rängen. Personell sah es bei der Mannschaft von Bernd Fuchsbauer wieder deutlich besser aus, auch weil die Reserve nicht spielte. “Wir können in unserer Situation sowieso nicht auf den Gegner schauen und es ist auch egal, dass da kein richtiger Torwart im Tor steht”, ging der Trainer das Spiel aber auch sehr vorsichtig an. Allerdings konnte Weisendorf nach dem Sieg unter der Woche etwas entspannter ins Spiel gehen als die bisher noch sieglosen Oesdorfer.
Hendrik Hassa gewinnt gegen Yannick Beuschel das Kopfballduell
Sebastian Baumann
Die erste Halbzeit war flott von beiden Seiten, beide Mannschaften versuchten vor allem über die Flügel zum Erfolg zu kommen. Dabei war es vor allem Branislav Dipanov, der auf Seiten der Gastgeber immer wieder für Entlastung sorgte und das Spiel seiner Mannschaft ankurbelte. Die erste Chance hatten dann aber die Gäste durch Tom Jäckel, der nach einer Kratz-Flanke den Ball ins Tor spitzelte. Kurz danach verpasste der Torjäger den zweiten Treffer. Rein optisch hatte Weisendorf Übergewicht, allerdings kam viel zu oft der letzte Ball nicht. Die Oesdorfer Rumpftruppe hatte Mitte der ersten Halbzeit selber die Chance auf einen Treffer. Nach einer Dipanov-Ecke kam Temelkov an den Ball, setzt die Pille an den linken Pfosten. Wenig später hatte der ASV eine gute Schusschance, der Versuch von Yannick Beuschel wurde aber zur Ecke geblockt, zuvor hatte Florim Nreci im Kasten den Ball noch klären können. Nach einer halben Stunde kam der Ball dann zu Daniel Geissler, der auf Nebojsa Trkulja weiterleitete. Der Offensivmann blieb vor der Kiste cool und setzte das Spielgerät am Keeper vorbei in die Maschen. Ein zu diesem Zeitpunkt verdienter Ausgleichstreffer. Fünf Minuten später hätte die Führung für Oesdorf fallen können, aber Branislav Dipanov semmelte am Elfmeterpunkt, an dem er schön freispielt, wurde, über den Ball.
Marko Mrvicin kann sich gegen Daniel Kratz durchsetzen.
Sebastian Baumann
Mit breiter Brust kam Oesdorf aus der Kabine und spielte weiter mutig nach vorne. Zweimal war es der Oesdorfer Torschütze, der aus aussichtsreicher Position vergab. Die beste Chance hatte aber Daniel Geissler in der 58. Minute. Der Offensivmann nahm den Ball schön an und zog ab. Die Kugel drehte sich aber am rechten Torpfosten vorbei. Mitten in die beste Phase der Oesdorfer schlug dann Weisendorf eiskalt zu. Nach einer Flanke aus dem Halbfeld kam Daniel Kratz mit dem Kopf an den Ball und versenkte das Spielgerät ins lange Eck. Kurz danach legte sich Tobias Geyer den Ball an der Mittellinie zurecht und flankte in den Strafraum. Der Ball ging an Freund und Feind vorbei, setzte einmal auf und landete im langen Eck. Mit der vermeintlich sicheren Führung im Rücken spielte Weisendorf weiter nach vorne und traf durch Manuel Wild, der aber nach Geyer-Vorlage im Abseits stand. Oesdorf gab sich aber nicht geschlagen, Aleksandar Temelkov hatte nur zwei Minuten nach dem Abseitstreffer die Chance auf den Anschluss, wuchtete das Spielgerät aber aus kurzer Distanz deutlich über die Latte. Dreimal war es danach Tom Jäckel, der den Deckel auf die Partie hätte machen können, aber entweder zu zentral zielte, geblockt wurde oder den Kasten nicht traf, So kam es wie es kommen musste: Die nie aufsteckenden Oesdorfer belohnte ihre engagierte Leistung mit dem zweiten Treffer von Nebojsa Trkulja und machten es noch einmal richtig spannend. Denn jetzt schwamm der ASV richtig, allerdings brachte auch die Heimelf nichts mehr Zwingendes zustande, sodass es beim knappen Gäste-Kerwa-Auswärtssieg blieb.
Trainer Florim Nreci war sich nach dem Spiel sicher, dass seine Mannschaft sich jetzt aus dem Keller ziehen wird. "Wir haben dann wieder alle Spieler dabei und einen Torwart im Tor", sagte der Übungsleiter. "Und dann bin ich mir sicher, dass wir die Punkte holen. Unsere Saison beginnt jetzt." Sein Gegenüber Bernd Fuchsbauer war erst einmal froh über den zweiten Sieg in Serie. "Man hat schon in gewissen Phasen die Verunsicherung gemerkt in der Mannschaft, deswegen bin ich froh, dass wir gewonnen haben. Das tut uns nach dem schweren Start in die Saison gut."
Spielbericht eingestellt am 28.08.2022 18:05 Uhr