Von Wolfgang Dienstbier
Schockstarre bei der „Spieli“, man hatte sich nicht belohnt.
Einen bitteren Abend gab es für die „Spieli“-Mannschaft und ihre Fans im Nachholspiel gegen den SV Gutenstetten. Mehr Pech und Unglück kann man, kaum in einem Spiel verkraften.
Nach zunächst ausgeglichenem Spiel beider Teams bekam die „Spieli“ nach 20 Minuten das Spiel in den Griff. In der 25. Minute konnte Kundt einschussbereit nur mit einem Foul im Strafraum gestoppt werden. Dabei wurde er an der Schulter so schwer verletzt, dass er nach Behandlung des Notarztes in die Klinik gebracht wurde. Warum es für den gegnerischen Abwehrspieler nicht einmal Gelb gab, unverständlich. Zum Entsetzen der Erlanger vergab Kapitän Timur Zenginer die Chance per Elfer zur Führung leichtfertig. Torhüter Himmrich hatte wenig Mühe damit. Zu allem Überfluss musste wenig später auch noch Simon Drießlein verletzt vom Platz. Die „Spieli“ zeigte sich nur kurz geschockt und hatte weiterhin mehr vom Spiel, nur einmal wurde es für Keeper Jonas Dirr gefährlich, aber den Schuss aus 18 Metern von Körber parierte er mit Bravour. Auf der anderen Seite vergab Zenginer frei vor dem Torhüter und Oliver Mennel aus guter Position. So ging es torlos in die Kabine.
Nach der Pause war die „Spieli“ sofort gefährlich. Youngster Felix Paul wurde auf die Reise geschickt, aber er brachte das Leder, frei vorm Torhüter nicht an diesem vorbei. Fast im Gegenzug dann die kalte Dusche. Steilpass auf links, die Abwehr nicht entschlossen genug und Tahir erzielte das 0:1. Die „Spieli“ zeigte sich wenig geschockt und hatte durch Yannick Diederichs die nächste gute Chance, aber auch die Gäste hatten bei einem Konter eine gute Möglichkeit. Hochverdient dann der Ausgleich in der 65. Minute, als Felix Paul, frech aus knapp 30 Metern, mit einem überlegten Schuss in den Winkel Torhüter Himmrich überraschte. Leider hielt die Freude der Erlanger nicht lange. Zwei Minuten später, nach einer Flanke von rechts, rutschte Johannes Müller unglücklich im Strafraum aus und Rückel bedankte sich dafür mit seinem Tor zum 1:2. Die Wolff–Elf zeigte Moral kämpfte und spielte tapfer weiter. Ein super Steilpass von Piero Gizzarelli Rivas auf Zenginer, doch vergab der Unglücksrabe des Abends, als er frei vorm Torhüter an diesem scheiterte. Bei einer weiteren Chance von Diederichs konnte TW Himmrich erst im Nachfassen klären. Doch in der 76. Minute war es soweit. Diederichs Diagonalpass auf Felix Paul verarbeitete dieser mit toller Technik und traf aus 16 Metern unhaltbar zum hochverdienten 2:2. Die „Spieli“ wollte nun den Sieg und setzte sofort nach, aber wieder vergab Zenginer in guter Position. Im Gegenzug (79.) der nächste Schock für die „Spieli“. Zeigte SR Dressel beim Foul an Kundt nicht Gelb, so erhielt Johannes Müller nach einem harmlosen Kontakt seine Zweite und musste vom Feld. Aber auch mit zehn Spielern blieb die „Spieli“ am Drücker. Nur Zenginer machte nicht mit und war weiterhin glücklos. So in der 83. Minute, als er von Diederichs klasse freigespielt wurde und wieder im Eins-gegen-Eins an Torhüter Himmrich verzweifelte. Vielleicht hätten die Erlanger zu zehnt den einen Punkt sichern sollen, aber sie wollten den „Dreier“. Warum Tim Firus als letzter Mann, knapp hinter der Mittellinie, bei seinem Foul an einem „Spieli“-Angreifer nicht einmal Gelb, geschweige denn Rot sah, war ein Geheimnis des Schiedsrichters. Es kam, was an diesem unglücklichen Abend für sie kommen musste. Mit einem Konter über die linke Angriffsseite in der 91. Minute wurde die „Spieli“ kalt erwischt. Rückel kaum gestört, konnte mit seinem Lucky Punch, Keeper Dirr zum 2:3-Endstand überwinden. Gegen eine maßlos am Boden zerstörte und enttäuschte Erlanger Mannschaft, die an diesem für sie bitteren Abend trotz allem Pech mit einer tollen Einstellung nicht enttäuschte, aber als unverdienter Verlierer da stand.
Spielbericht eingestellt am 21.10.2021 12:49 Uhr