Ein besonderes Spiel war die Partie natürlich für Joachim Müller. Denn der Trainer hatte die Brandbachkicker in der letzten Saison zurück in die Bezirksliga geführt und wurde deswegen natürlich sehr freundlich begrüßt von den Anhängern und Spielern der Hausherren. Trotz der schwierigen Lage des Neulings war sich Heimtrainer Harald Gerstner aber sicher, dass in dem Derby etwas möglich ist. “In dem Spiel gibt es keinen Favoriten. Zum einen ist es ein Derby und ich glaube, dass meine Spieler gegen den Ex-Trainer noch heißer sind als sonst.” Immerhin entspannt sich beim TSV die Personallage langsam aber sicher. Dennoch musste Co-Trainer Damit Hasak weiterhin in der Innenverteidigung ran. Die Gäste konnten mit breiter Brust ins Derby gehen, denn zuletzt gewann die Spieli dreimal in Serie und stürzte auch den Tabellenführer aus Veitsbronn.
Avian Kain muss nicht mehr eingreifen. Denn Steffen Konrad haut den Ball nach vorne.
Sebastian Baumann
Zwar hatte die SpVgg Erlangen mehr von der Anfangsphase - Yannick Diederichs verfehlte nach wenigen Minuten knapp den linken Pfosten -, doch nach und nach kamen die Hausherren besser ins Spiel. Manuel Menges wurde nach sieben Minuten noch knapp von Dennis Zyder vom Ball getrennt, danach versuchte sich zweimal Stefan Köhler mit einem Fernschuss. Zwingender waren schon die Gäste. Der agile Tobias Kauf konnte sich nach einem schnellen Angriff über die linke Seite durchsetzen, traf aber nur das linke Torgebälk. Es sollte lange Zeit die letzte Chance gewesen sein, denn danach verflachte die Partie sichtlich und spielte sich vor allem im Mittelfeld ab. Erst nach einer knappen halben Stunde waren es wieder die Gäste, die nach einem weiten Einwurf durch Johannes Winkelmann eine Schusschance hatten. Danach begann die beste Phase der Brandbachkicker, die jetzt viel mutiger nach vorne spielten und die Spieli stets beschäftigte. Drei Minuten vor dem Halbzeitpfiff kam dann Avian Kain an den Ball und schlenzte das Spielgerät sehenswert an den rechten Knick - sehr zum Leidwesen von Trainer Harald Gerstner. Als dann auch Manuel Menges in der Nachspielzeit nach einem schnell ausgeführten Standard aus der Drehung über den Kasten schoss, blieb es beim leistungsgerechten Unentschieden zur Pause.
Im letzten Moment kommt Dennis Zyder vor Manuel Menges an den Ball und klärt zur Ecke.
Sebastian Baumann
Nach der Pause ging es erst einmal bedächtig von beiden Seiten weiter. Die Spieli war um Spielkontrolle bemüht und versuchte sich nach vorne zu kombinieren. Aber Druck erzeugten die Kicker von Joachim Müller damit nicht. Die Hausherren verlegten sich aufs Kontern und hatten dann in der 58. Minute endlich das Glück auf ihrer Seite. Denn nach einem langen Ball war Manuel Menges - abseitsverdächtig - auf und davon und traf mit seinem dritten Saisontreffer unter Zuhilfenahme des linken Pfosten in die Kiste. Erlangen antwortete sofort mit wütenden Angriffen, aber spätestens im Strafraum war Feierabend. Zielstrebiger war da Neunkirchen. Als Menges in der 63. Minute nur den linken Pfosten traf, roch es nach dem zweiten Treffer der Brandbachkicker. Kurz danach hatte aber auf der Gegenseite zweimal Johannes Winkelmann gute Szenen. Das eine Mal setzte der Stürmer den Ball mit dem Kopf über die Latte, das zweite Mal mit dem Fuß. Jetzt spielten nur noch die Gäste - aber mit altbekannten Problemen. Denn in Strafraumnähe wurde es entweder unpräzise oder viel zu kompliziert. Die Hausherren machten es hingegen schnörkellos. Denn in der 77. Minute war es erneut Manuel Menges, der einen Treffer am Fuß hatte, aber mit seinem schönen Schuss an Harnos scheiterte. Keine drei Minuten später hätte es aber im Neunkirchner Kasten klingeln können. Mit einem satten Schuss scheiterte Winkelmann an Keeper Gottschalk, der auch vier Minuten später gegen einen Kopfball von Dennis Zyder Sieger blieb. Die Spieli spielte danach Power-Play und schnürte die Brandbachkicker in der eigenen Hälfte ein und konnte doch noch feiern. Nach einer Flanke von der linken Seite legte Colin Diederichs den Ball mit dem Kopf - wenn auch in leicht abseitsverdächtiger Position - zurück zu Daniel Diller, der das Spielgerät humorlos in den linken Knick nagelte. Dabei blieb es, auch wenn erneut Menges noch eine schöne Chance hatte und im letzten Moment den Ball verstolperte.
Das immer gleiche Duell: Manuel Menges versucht Daniel Diller vom Ball zu trennen.
Sebastian Baumann
Spielbericht eingestellt am 16.09.2018 17:26 Uhr