Von Heiko Tiessen
Abseits des Rasens herrschte Freude und Trubel auf der Zirndorfer Kärwa, beim ASV Zirndorf gerieten die 90 Minuten hingegen zu einer weiteren Enttäuschung. Schon der Start hatte es nämlich in sich, als Zirndorfs Dieng in der vierten Minute gerade so vor dem zentral auf das Tor stürmenden Mohammad zur Ecke klären konnte. Keine 120 Sekunden später ging Hofmann im Sechzehner ungeschickt von hinten gegen Drescher zu Werke und zog diesen zu Boden. Den fälligen Elfmeter verwandelte Mandl sehr souverän zur Führung der SG 83, die an diesem Tag von Michael Nißler betreut wurde.
So richtig in der Partie angekommen war die Hermann-Elf erst nach dem Pfostentreffer von Goff, der nach einer Ecke volley abzog (8.) und auch Jakl zu überrascht nach einer Flanke vergab (12.). In der 14. Minute zielte Schmitt im Strafraum ein gutes Stück zu hoch, bevor Vornehm vom linken Flügel nach innen zog und das Leder über den Spann rutschte. Die große Chance zum Ausgleich folgte nach etwa einer halben Stunde: SG-Keeper Lenhart räumte den heranrauschenden Redl aus dem Weg, doch der SG-Keeper konnte seinen Fehler mit der Elfmeterparade gleich wieder ausbügeln (29.).
Noch bitterer kam es für den ASV dann mit dem direkten Gegenzug, als Lysokon Maß nahm und einen zumindest diskutablen Freistoß von der Sechzehnerkante sehenswert in den Winkel zum 2:0 aus Sicht der Fusionself streichelte. Dennoch nahmen die Zirndorfer ihre Beine in die Hände und so stieg ASV-Kapitän Tiessen nach einer Ecke am höchsten, setzte das Leder aus dem zweiten Stockwerk aber am Tor vorbei (34.). Sieben Zeigerumdrehungen später köpfte Redl eine Zehmeister-Hereingabe am Ziel vorbei, stand aber sowieso im Abseits. Quasi mit dem Pausenpfiff hatte Schillinger die Chance zum 0:3, aber auch er startete vor seinem Heber an den Querbalken aus dem Abseits.
Der nächste bittere Zirndorfer Nackenschlag folgte dann unmittelbar nach der Spielfortsetzung zu Durchgang Zwei, als Goff sich nur mit einer Notbremse zu helfen wusste und folgerichtig mit "Glatt-Rot" unter die Dusche geschickt wurde. Mit der Überzahl im Rücken führte die SG eine kurze Freistoßvariante zu Mandl aus, der die Fäuste des ehemaligen Gäste-Keepers im Zirndorfer Trikot, Andreas Hofmann, zum Glühen brachte. Exakt eine Stunde war absolviert, da drang Schmitt in den Gäste-Strafraum ein und scheiterte aus spitzem Winkel an der Fußabwehr von Lenhart.
Eben jener Schmitt war es auch, der infolge eines Redl-Freistoßes aus dem Halbfeld das Leder an sich riss und nach wenigen Schritten aus dem Gewühl heraus mit etwas Glück - sein Schuss wurde noch abgefälscht - zum Anschlusstreffer vollendete (65.). Doch Gäste-Kapitän Schillinger ließ die Ausgleichshoffnungen der Zirndorfer 120 Sekunden später zerplatzen, als er mit dem 1:3 den alten Zwei-Tore-Abstand wieder herstellen konnte. Mit Beginn der Schlussviertelstunde zischte ein Jakl-Freistoß an den nie aufsteckenden ASV-Köpfen vorbei in die Arme von Lenhart.
Die Zirndorfer agierten in Unterzahl vermeintlich besser als in Gleichzahl und kamen zu weiteren Chancen. Lenhart musste nach einem weiten Dieng-Einwurf und der folgenden Vornehm-Verlängerung erfolgreich mit den Fäusten eingreifen, bevor der blanke Cortus aus Abseitsposition einen Redl-Freistoß am Pfosten vorbeinickte. In der 88. Minute kombinierte sich die SG 83 fein in den Heimstrafraum und markierte durch Schillinger das (abgepfiffene) 1:4 - erneut Abseits. Auch die letzte Szene gehöre den Nißler-Schützlingen in Person von Mandl, dessen Freistoß Hofmann im Nachfassen sichern konnte.
Die SG 83 gewann somit verdient das Kärwa-Spiel in Zirndorf mit 3:1 und steht vorläufig an der Spitze der Tabelle. Für den ASV Zirndorf läuft es in der aktuellen Spielzeit noch nicht wirklich rund, steht man doch aktuell punktgleich mit der SpVgg Diepersdorf unmittelbar vor der Abstiegszone und kann auf der heimischen Kärwa vor den kommenden Aufgaben zumindest zeitweise abschalten.
Spielbericht eingestellt am 22.08.2016 17:07 Uhr