Das Duell zwischen den Aufsteigern 1.FC Kalchreuth und 1.FC Herzogenaurach im Vorfeld als Spitzenspiel zu bezeichnen, war sicherlich gewagt, aber keinesfalls übertrieben. Beide Teams lösten ihre ersten Aufgaben in neuem Terrain mit Bravour, während Kalchreuth vier Punkte sammelte, gewann Herzogenaurach zum Start sogar beide Spiele. Im Lager der Gastgeber herrschte nach dem ersten Bezirksliga-Dreier gegen Burgfarrnbach gute Stimmung, zu Hause wollte Kalchreuth nun nachlegen. Nicht zur Verfügung stand Marco Nerreter, ansonsten konnte Trainer Wolfgang Lutz weitestgehend aus dem Vollen schöpfen. Bei den Gästen um Spielertrainer Jakob Karches gestaltete sich die personelle Situation schwierig. Mit Marco Amling, Alexander Ronneburg, Eric Stübing, Philip Galster und Dominik Burkhardt fehlten wichtige Kräfte, dies tat dem Optimismus dennoch keinen Abbruch. Bereits in der Vorwoche bewies der „FC“, dass die Mannschaft durchaus in der Lage war, die zahlreichen Ausfälle zu kompensieren.
Benjamin Peetz (li.) kommt vor Rene Schmitt (re.) an den Ball.
Matthias Hofmann
Beflügelt von den Auftaktsiegen, begannen die Gäste mutig. Ein kurz ausgeführter Eckball, den Reinhardt knapp am Tor vorbeisetzte, bildete die erste Möglichkeit des Spiels (6.). Doch die Hausherren antworteten prompt. Lutz donnerte einen Abpraller wenige Zentimeter am Pfosten vorbei, Gästekeeper Juckelandt war bereits geschlagen (9.). In der Folgezeit entwickelte sich ein ansehnliches Spiel mit Gelegenheiten auf beiden Seiten. Staniszewskis kam mit einem Freistoß der Gästeführung nahe (11.), im Gegenzug klärte Juckelandt im letzten Moment vor dem schnellen Schmitt (14.). Kalchreuth presste fortan sehr früh, Herzogenaurach versuchte es selbst in höchster Bedrängnis mit Kurzpass-Aufbauspiel, was den FC-Anhängern in einigen Situationen den Atem stocken ließ. Als Staniszewski, von Rochwell bedient, frei vor dem Heimtor auftauchte, hatten die Zuschauer den Torschrei bereits auf den Lippen. Doch der Mittelfeldspieler aus der Sportartikel-Stadt zögerte zu lange, so dass sein Abschluss im letzten Moment geklärt werden konnte (18.). Staniszewski war es, dem auch die nächsten Höhepunkte zu verdanken waren. Zunächst setzte er einen cleveren Heber aus der Distanz nur Millimeter zu hoch an (26.), ehe ein Fernschuss den Weg ins Netz finden sollte (28.). Ganz unhaltbar wirkte die FC-Führung jedoch nicht. Bis zum Ende des ersten Durchganges investierten die Hausherren etwas mehr ins Spiel, Herzogenaurach beschränkte sich zunehmend auf Defensivarbeit. Lutz (39.) und Drießlein (41.) hatten den Ausgleich auf dem Fuß, brachten das Leder aber nicht im Tor unter. So ging es mit einem 0:1 für den Gast in die Kabinen.
Auf einen Rückpass von Jens Reinhardt (li.) spekuliert hier Florian Müller (re.).
Matthias Hofmann
Der zweite Abschnitt begann direkt mit einem Kalchreuther Ausrufezeichen, Giering schoss einen tückischen Aufsetzer aus der zweiten Reihe an die Latte, FC-Torwart Juckelandt hatte den Ball in Volleyballmanier dorthin bugsiert (46.). Sekunden später war erneut der Gästetorwart gefordert, diesmal parierte er gegen den freistehenden Müller bravourös (48.). Herzogenaurach ließ sich zunehmend in die eigene Hälfte fallen, spielerisch verbuchte Kalchreuth ein deutliches Übergewicht. Weitere Gelegenheiten waren dennoch Mangelware. Erst in der letzten halben Stunde wurde es aufregend. Zunächst fehlten bei einem Freistoß von Staniszewski nur Zentimeter (63.), dann scheiterte Sundelin nach Vorlage von Lutz an der vielbeinigen Gästedefensive (64.). In den Schlussminuten verpasste es Herzogenaurach, aus zwei guten Kontergelegenheiten Kapital zu schlagen. Maschke schoss aus guter Position überhastet über das Tor (86.), Rockwell scheiterte dann am gut reagierenden Pogner (89.). Mit dem letzten Angriff des Spiels hatte Polster mit einem anspruchsvollen Volley noch den Ausgleich auf dem Schlappen, doch sein Versuch landete in den Armen von Juckelandt. So blieb es am Ende beim schmeichelhaften, aber nicht komplett unverdienten Auswärtsdreier für Herzogenaurach.
In höchster Not klärt Steffen Kratz (li.) vor Markus Giering (re.).
Matthias Hofmann
Spielbericht eingestellt am 24.07.2016 20:27 Uhr